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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan
Autoren: Richelle Mead
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schneller. Ich war mit einem Mann zusammen, der sich in einen Fuchs verwandeln konnte und sich vielleicht gegen mich wenden würde, sollte ich je schwanger werden. Ich besaß die Liebe eines Königs, der verdammt gute Knoten machen konnte und wollte, dass ich ihm dabei half, die Herrschaft über seine und meine Welt an sich zu reißen. Irgendwie hatte ich die Kraft entwickelt, Stürme herbeizurufen und Leute explodieren zu lassen. Ich war ins Totenreich gereist und zurückgekehrt. Und dann war ich noch eine Königin: die Dornenkönigin, was nicht gerade schmeichelhaft klang. Warum hatte ich nicht die Veilchenkönigin sein können oder so? Warum mussten es überhaupt Bäume sein und nicht Blumen? Über den Geschmack der Anderswelt ließ sich nicht streiten.
    Ich brauchte Tequila und Def Leppard, und zwar sofort.
    Ich ging in die Küche hinüber und baute darauf, das eine oder das andere zu finden, hatte aber kein Glück. Ich begnügte mich mit Wasser aus einem großen Glaskrug, den wir immer im Kühlschrank stehen hatten. Ich goss mir einen Becher ein und füllte den Krug nach, während meine Gedanken durcheinanderwirbelten.
    Warum war in letzter Zeit alles so verwirrend geworden? Da legte ich keinen gesteigerten Wert drauf. Ich wollte einfach bloß Kiyo und ab und zu einen Exorzismus. Liebe und eine Möglichkeit, die Miete zu bezahlen. Mehr nicht. Diese ganzen andersweltlichen Verwicklungen und die Feinen mit ihren Spielchen konnten mir gestohlen bleiben. Sie gaben mir nichts.
    Wütend machte ich den Hahn zu und ging zum Kühlschrank. Ich merkte erst, dass ich nasse Hände hatte, als mir der Glaskrug aus den Fingern glitt. Dann ging alles ganz schnell. Der Krug fiel hinunter. Er zerschlug. Ohne einen Gedanken griff ich mit meinen Sinnen aus und packte das Wasser, befahl ihm, dort zu bleiben, wo es war. Mit dem Glas ging das nich t …
    Und trotzdem bewegte es sich nicht. Die Scherben hingen starr in der Luft, genau wie das Wasser, in der Anordnung, die durch den Aufschlag entstanden war. Ich starrte das Gebilde verblüfft an, bis eine leichte Brise meine Haut streifte, und ich merkte, dass die Fragmente leicht zitterten. Vorsichtig griff ich mit meinem Geist nach der Luft aus und spürte ihre Resonanz. Sie antwortete. Ich dehnte meine Sinne weiter aus und konnte die Kraftströme spüren, die von mir zu dem Raum um das Glas herum flossen. Die Luft verschob sich, als ihre Moleküle darum kämpften, die Scherben vor dem Fallen zu bewahren. Irgendwie, ohne auch nur zu wissen, wie das ging, hatte ich dafür gesorgt, dass die Luft mir genauso gehorchte wie das Wasser.
    Nur war das wesentlich schwieriger. Stück für Stück wurde mir bewusst, auf welche Weise genau ich auf die Luftmoleküle einwirkte, und je länger das so ging, desto schwerer fiel es mir. Die Glasstückchen fühlten sich wie Mauersteine an, so sehr zerrte ihr Gewicht an meinen Sinnen, während ich sie weiterhin oben hielt. Mit einem beiläufigen Gedanken schickte ich das Wasser zum Ausguss. Meine gesamte Aufmerksamkeit willentlich auf das Glas zu richten gab mir ein wenig mehr Kraft, aber mir war klar, dass ich diese Kontrolle nicht mehr lange aufrechterhalten konnte. Dennoch ließ ich nicht locker. Auf einmal wollte ich die Luft beherrschen, wollte ich verstehen, wie es funktionierte und was ich tun musste, damit sie mir gehorchte.
    Stell dir vor, was du vermagst, wenn du das Wasser tatsächlich beherrschs t – und die anderen Elemente obendrein.
    Als ich mich mit der Luft verband, begann mich dieses brennende, herrliche Gefühl wieder zu durchströmen. Es kam immer noch lange nicht an die Ausmaße in dem Erinnerungstraum heran, aber die Woge, die ich jetzt fühlte, war stärker und köstlicher als jede Empfindung während meiner Beherrschung allein des Wassers.
    In diesem Moment kam Tim herein und blieb unvermittelt stehen. „Eugenie?“
    Erschöpfung zerrte an meinen Muskeln, und Schweiß trat mir auf die Stirn. Das Glas konnte jetzt jeden Moment herunterfallen, und sobald es das tat, würde die Euphorie der Magie verschwinden. Ich kämpfte, so lange ich konnte, aber als die Scherben heftig zu zittern begannen, befahl ich der Luft hastig, sie zum Mülleimer zu befördern. So richtig hatte ich sie nicht im Griff; der Großteil ging daneben.
    Ich dachte, dir gefällt, wie es sich anfühlt.
    Keuchend ließ ich mich auf einen Stuhl fallen und starrte die Glasscherben auf dem Boden an.
    „Eu g … “, fragte Tim. „Was war das denn gerade?“
    Das
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