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Dark Kiss

Dark Kiss

Titel: Dark Kiss
Autoren: Michelle Rowen
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einer Poolparty betrogen, was sie verständlicherweise völlig fertiggemacht hatte. Wenn Colin betrunken war, baute er allen möglichen Mist. Darunter fiel auch Julie Travis, die schon in der Grundschule ein Auge auf Colin mit seinen kurzen blonden Haaren, seinen breiten Schultern und seinem schwarzen Humor geworfen hatte.
    Kaum dass er wieder nüchtern gewesen war, wollte er die Sache mit Carly wieder geradebiegen und war damit phänomenal gescheitert. Carly verkraftete es nicht so leicht, wenn man sie ernsthaft verletzte. Darin waren wir uns sehr ähnlich. Äußerlich tat sie cool. Doch ich wusste, wie mies sie sich fühlte.
    „Neuer Haarschnitt?“
    „Eigentlich nicht.“
    „Sieht gut aus.“ Als er lächelte, fiel mein Blick auf Colins Mund. Mir war nie aufgefallen, was für schöne Lippen er hatte. Carly hatte oft geschwärmt, dass er unglaublich gut küssenkonnte. Mehr als Knutschen war zwischen den beiden allerdings nicht gelaufen und ja – ich hätte es sonst auf jeden Fall gewusst.
    „Benutzt du ein neues Aftershave?“ Ich machte einen Schritt auf ihn zu.
    Er zuckte die Achseln. „Nee, ist nur Seife.“
    Ich schaute über die Schulter zu Carly hinüber, die mich missbilligend beobachtete. Ich räusperte mich. „Ich muss los. Ähm, dann bis morgen im Unterricht, okay?“
    Er nickte. „In alter Frische.“
    Ich drehte mich um und ging zu Carly. Man merkte an ihren roten Wangen, dass sie sich ärgerte, aber sie versuchte, es nicht zu zeigen.
    „Tut mir leid“, sagte ich.
    „Muss dir nicht leidtun.“ Sie warf einen verächtlichen Blick zu Colin hinüber, der sich gerade wieder zu seinen Kumpels auf der anderen Seite des Foyers gesellte.
    „Dass der Kerl noch unter den Lebenden weilt, ist ja nicht deine Schuld.“
    „Er hofft ehrlich, dass du ihm verzeihst.“ „Hat er das gesagt?“
    „Na ja, nicht direkt, aber doch so ungefähr.“
    Ihre Lippen wurden schmal. „Wenn er den Löffel abgibt, lege ich Blumen auf sein Grab. Okay?“
    „Wäre ein Anfang.“
    Ich war mir nicht sicher, ob Carly wütend war, weil sie Colin wirklich liebte, oder ob dahinter etwas anderes steckte.
    Ich persönlich glaube, dass ihr die Sache mit Colin so wehtat, weil er ihr erster richtiger Freund gewesen war. Sie hatte sich oft sehr im Hintergrund gehalten, weil sie sich dick fühlte – was absolut nicht der Realität entsprach –, und angenommen, sie wäre für die scharfen Typen nicht gut genug. Aber ich wusste von mindestens zwei anderen Typen, die liebend gernwas mit ihr angefangen hätten, wenn sie ihnen nur eine Chance gegeben hätte. Doch stattdessen badete sie sich in Selbstmitleid. Was okay war, denn ich tat das auch ganz gern.
    Plötzlich verzog Carly das Gesicht und fixierte etwas hinter mir. „Bereite dich auf das Schlimmste vor. Jordan ist im Anmarsch, und sie scheint richtig sauer zu sein.“
    Meine Anspannung stieg.
    Jordan Fitzpatrick und ich waren in der Theaterklasse in der Neunten ganze drei Wochen lang befreundet gewesen, bis wir uns in denselben Jungen verliebt hatten. Tragischerweise hatte er nichts für mich übriggehabt und mich noch dazu ausgelacht, sowie er von meinen Gefühlen erfuhr. Allerdings hatte er Jordan genauso wenig gewollt, woran sie mir die Schuld gab. Und deshalb hatte sie beschlossen, mich von da an zu hassen. Klar, total logisch.
    Sie hatte gerade mit einigen ihrer bescheuerten Freunde das Theater, welches neben dem Kino lag, verlassen und kam auf uns zu.
    Mit ihrer Größe von einem Meter achtzig, den flammend roten Haaren und ein paar Sommersprossen auf der Nase war sie mit Abstand das hübscheste Mädchen der Schule und beabsichtigte, Model zu werden. Ein Topmodel natürlich, genau wie ihre Mutter.
    Die lebte in Los Angeles und war der Star einer Seifenoper in Los Angeles, während Jordan bei ihrem Vater hier in Trinity geblieben war, um die Schule zu beenden.
    In jeder freien Minute bastelte Jordan an ihrer Modelkarriere und war bisher dennoch kläglich gescheitert. Nur weil man groß und wunderschön war, bedeutete das noch lange nicht, auch fotogen und talentiert zu sein.
    Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass sie mich hasst?
    „Ich weiß, was du Freitagnacht im Crave getrieben hast, du Schlampe“, legte sie los.
    „Ich freue mich auch, dich zu sehen, Jordan“, erwiderte ich.
    „Julie hat gesagt, dass du dich ihm an den Hals geworfen hast.“
    Mir drehte sich der Magen um, trotzdem bemühte ich mich, die Ahnungslose zu spielen. „Und wem, bitte?“
    Sie kniff
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