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Dark Kiss

Dark Kiss

Titel: Dark Kiss
Autoren: Michelle Rowen
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sein. Ist wirklich alles in Ordnung mit dir?“
    Wie peinlich. Nachdem ich mit dem schärfsten Typen in Trinity rumgeknutscht habe, kippe ich vor den Augen aller anderen hier oben um.
    Einige der Leute kamen näher, um mich anzusehen.
    „Ich war nur eine Minute bewusstlos?“
    „Ja. Noch länger, und ich hätte Hilfe gerufen.“
    Sie hatte ihr Handy in der Hand, und das Display leuchtete. Es schien, als hätte sie gerade den Notarzt rufen wollen. Sie warf einen Blick auf die Umstehenden und sagte: „Es geht ihr wieder gut. Geht zurück und lasst ihr etwas Platz zum Atmen.“
    Das taten sie. Ihre Neugierde über das ohnmächtige Mädchen verflüchtigte sich offenbar genauso schnell, wie sie entstanden war.
    Ich beobachtete, wie sich die Leute zurück zu ihren Tischen verzogen und sich unterhielten. Dann schaute ich mich in der Lounge um, mit wachsendem Unbehagen darüber, dass ich in Ohnmacht gefallen war. Ich wurde niemals ohnmächtig.
    „Hat Stephen mitbekommen, was passiert ist?“
    Sie blickte über ihre Schulter. „Ich glaube nicht. Er ist gegangen. Worüber habt ihr beiden gesprochen?“
    Nur undeutlich war mir unser kurzes Gespräch in Erinnerung. „Eigentlich über nichts. Ich habe nicht den blassesten Schimmer, warum er mit mir reden wollte. Er hat mich nach oben gebracht, meinte, ich sei etwas Besonderes oder so, und dann hat er mich geküsst.“
    Ihr Gesichtsausdruck verwandelte sich von besorgt in freudig erregt. „Das ist unglaublich.“
    Ich erschauerte. „Das ist keine große Sache.“
    „Stephen Keyes küsst dich, du wirst ohnmächtig wie irgendein Mädchen in einem alten Film, und du willst mir erzählen, es sei keine große Sache?“
    „Wenn es so eine große Sache gewesen wäre, dann wäre er nicht einfach gegangen.“ Ich hatte nicht vor, allzu enttäuscht davon zu sein, trotzdem hatte ich einen Kloß im Hals, und meine Augen brannten. Er hatte sich sogar entschuldigt. Vielleicht tat es ihm leid, dass er mich nicht besonders interessant oder attraktiv fand oder dass ich so schlecht küsste. Er hatte gesagt, dass ich zu jung sei.
    Und dieser Fall-Traum, den ich hatte, und der Typ mit diesen unglaublich blauen Augen – das war sehr verstörend gewesen.
    „Können wir gehen?“, fragte ich. „Sorry, aber ich fühle mich nicht gerade unwiderstehlich oder wie das heißeste Mädchen im Club.“ Genau genommen war mir eiskalt.
    Sie öffnete den Mund, als wollte sie protestieren, schloss ihn dann allerdings wieder, und ein besorgter Ausdruck trat auf ihr Gesicht.
    „Du siehst nicht so gut aus. Klar, wir können auf jeden Fall von hier verschwinden.“
    „Danke“, sagte ich. Dann rutschte mir noch heraus: „Dieser dämliche Stephen Keyes. Wer braucht den schon?“
    Denn ehrlich gesagt wollte ich diese ganze Erfahrung am liebsten aus meiner Erinnerung streichen. Dem düsteren, sexy Typen zu folgen und geküsst zu werden war kein Abenteuer gewesen. Es hatte nur zu den sehr vertrauten Gefühlenvon Enttäuschung und Scham geführt. Stephen war der dritte Junge, den ich mochte und der dafür sorgte, dass ich mich furchtbar in meiner Haut fühlte. Drei Treffer. Ich war am Boden. Wenn ich die Sache objektiv betrachtete, war das hier vielleicht eine gute Lektion. Ich brauchte nicht noch mehr Schwierigkeiten in meinem Leben.
    Ich verließ den ganzen Samstag und Sonntag den Großteil des Tages nicht das Haus und schlief bis in den Nachmittag hinein. Es war ungewöhnlich für mich, so lange im Bett zu bleiben. Ich nahm an, dass ich mir eine Erkältung eingefangen hatte. Das würde auch meine Ohnmacht und das Frieren erklären.
    Am späten Sonntagnachmittag zwang ich mich jedoch, mit Carly ins Kino zu gehen. Obwohl es erst Mitte Oktober war und die Temperatur draußen bei über zwanzig Grad lag, kam es mir so war, als hätte es Frost gegeben. Carly holte mich mit ihrem roten VW ab, dem Geburtstagsgeschenk ihrer Eltern im letzten Monat.
    Was Geschenke und mein wöchentliches Taschengeld betraf, zeigte mein Dad sich sehr großzügig, besonders seit meine Eltern sich vor zwei Jahren getrennt hatten und er von seiner Kanzlei nach England versetzt worden war. Allerdings waren ein paar Geschenke und etwas Bargeld nicht annähernd dasselbe wie ein Auto.
    Carly und ich zahlten einen Haufen Geld, um uns Zombie Queen IV anzusehen, der sich als der wohl schlechteste Film in der Geschichte der Menschheit herausstellte.
    Für eine selbst ernannte Horrorfilmliebhaberin wie mich mit einer Vorliebe für George A.
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