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Dark Kiss

Dark Kiss

Titel: Dark Kiss
Autoren: Michelle Rowen
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Romero – brauchte es schon einiges, um mich zu beeindrucken.
    „Ich habe so einen Hunger“, sagte ich beim Verlassen des Kinosaals, während auf der Leinwand vor dem Hintergrund des blutigen abgetrennten Kopfes des Helden der Abspann lief.
    Auch nachdem ich eine große Portion Popcorn mit Butter verdrückt hatte, blieb der Riesenhunger. Es war merkwürdig. Ich hatte mich schon das ganze Wochenende vollgestopft. Normalerweise überkam mich nicht so ein Heißhunger.
    „Vielleicht bist du schwanger“, scherzte Carly.
    Ich warf ihr einen Seitenblick zu. „Sehr unwahrscheinlich.“
    „Ich denke, du hast recht. Um schwanger zu werden, müsstest du es ja schon mit jemandem treiben.“
    „Mit jemandem treiben?“, wiederholte ich. „Was für eine nette Umschreibung. Und außerdem, ich habe Hunger! Schwangere übergeben sich eher, oder?“
    „Ich würde mich übergeben. Genau genommen wird mir schlecht, wenn ich nur daran denke.“
    Carly erwähnte mit keinem Wort, was im Club passiert war – oder eher nicht passiert war. Dafür war ich ihr ausgesprochen dankbar. Wenn es eine Pille gegeben hätte, die alles nach dem Kuss aus meinem Gedächtnis löschen könnte, hätte ich sie sofort geschluckt. Meine Schwärmerei für Stephen war offiziell erledigt.
    „Hey, Samantha!“
    Ich drehte mich um und entdeckte einen Jungen aus meinem Jahrgang, der mir zuwinkte.
    Noah hieß er. Er stand in der Warteschlange für die nächste Vorstellung von Zombie Queen IV.
    „Der Film ist grauenhaft schlecht“, warnte ich ihn, als wir auf dem Weg in die Lobby an ihm vorbeigingen.
    „Werd ich ja gleich rausfinden“, erwiderte er grinsend. „Du siehst heiß aus heute.“
    „Oh … hm, danke!“
    Seltsam, dass er das sagte. Wir hatten uns vorher nie wirklich unterhalten. Aber vielleicht war er nur besonders gut drauf gerade.
    Carly kommentierte den Spruch nicht, bis wir außer Hörweitewaren. „Warum machen dich heute alle an? Das ist schon das zweite Mal, seit wir hier sind. Bin ich plötzlich unsichtbar?“
    Der Erste war ein Typ namens Mike gewesen – noch jemand, mit dem ich in der Schule kaum ein Wort wechselte. Er hatte im Kino neben uns gesessen und mir etwas von seinem Popcorn angeboten, nachdem meines alle gewesen war. Ich hatte mir nichts dabei gedacht, doch Carly hatte es bemerkt.
    „Wer war das? Ich könnte schwören, ich hätte gerade eine Stimme gehört, allerdings weiß ich nicht, woher die kam.“
    „Du bist ja so witzig“, entgegnete sie lächelnd.
    „Ich habe nicht den blassesten Schimmer, was los ist. Außerdem hat er nur Hallo gesagt. Das hat nicht wirklich was mit Anmachen zu tun.“
    „Gut, aber falls deine Glückssträhne weiter anhält, vergiss nicht, deiner besten Freundin was abzugeben.“
    Ich nickte feierlich. „Verstanden. Ich schwöre, mit dir die Massen männlicher Bewunderer zu teilen, die sich zu meinen unwiderstehlichen Füßen niederwerfen.“
    Unwiderstehlich. Nee, ist klar. Ich hatte inzwischen auch schon so eine Ahnung, warum Stephen mich geküsst hatte. Bestimmt steckte so eine Art Pflicht-oder-Wahrheit-Spiel mit seinen Freunden dahinter. Stephen ist dran und muss die komische Kleine mit der Vorliebe für Zombiefilme küssen.
    Mein Magen knurrte.
    Korrektur: Die komische Kleine mit einer Vorliebe für Zombiefilme, die sich jetzt durch die ganze Stadt hätte fressen können. Was aber nicht weiter schlimm war, bei meiner unterentwickelten Figur. Meine Schulnoten mochten großartig sein, meine BH-Größe hingegen war demütigend.
    Tägliche achttausend Kalorien würden dieses im wahrsten Sinne des Wortes kleine Problem definitiv lösen. Okay, kleiner Scherz.
    Irgendetwas duftete köstlich, und mir lief das Wasser im Mund zusammen. Ich schloss die Augen und atmete genießerisch ein.
    Carly stöhnte. „Oh Gott, den brauche ich jetzt gar nicht. Ich warte hier drüben, okay?“
    „Was?“ Ich öffnete meine Augen wieder und sah nur noch, wie sie in Richtung eines Getränkestandes verschwand.
    In ihrer Aufregung stieß sie gegen einen Aufsteller mit Servietten und Strohhalmen.
    „Ich hoffe, sie ist nicht meinetwegen weggerannt“, hörte ich eine mir wohlbekannte Stimme.
    Ups.
    „Wie hast du das erraten?“ Ich musterte Colin Richards, Carlys Exfreund, mit hochgezogenen Augenbrauen.
    Colin saß in Englisch hinter mir, und seit Beginn des neuen Schuljahrs im letzten Monat waren wir befreundet. Keine ganz einfache Situation, weil Carly ihn abgrundtief hasste. Er hatte sie diesen Sommer auf
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