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Dark Kiss

Dark Kiss

Titel: Dark Kiss
Autoren: Michelle Rowen
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schwieg. „Kommst du öfters her?“
    Oh Gott. Ich war eigentlich stolz auf meine Schlagfertigkeit und meine witzigen Sprüche, und das kam aus meinem Mund?
    Ich wollte im Boden versinken.
    Stephen grinste und zeigte dabei seine blendend weißen Zähne. „Ich bin neuerdings jeden Abend hier. Auch unter der Woche.“
    „Jeden Abend? Wirklich?“ Ich spielte mit meinen Haaren. „Cool.“
    Cool? Wirklich? Ich hatte das nicht gut im Griff. Mein Gehirn und meine Stimme arbeiteten nicht zusammen.
    „Ähm, was tust du in Trinity?“, wollte ich wissen. „Ich dachte, du bist jetzt auf der Uni.“
    Er zuckte mit den Schultern. „Ich nehme mir eine Pause, um herauszufinden, was ich mit meinem Leben anfangen will. Darum bin ich für ’ne Weile zurück.“
    Ich nickte nur und versuchte sehr angestrengt, nicht wieder mit „cool“ zu antworten.
    „Du bist jeden Freitag hier, Samantha, oder?“ Mir lief ein Schauer über den Rücken. Es war völlig okay, wenn mich meine Freunde Sam nannten, doch es gefiel mir, wie er meinen vollen Namen sagte.
    „Eigentlich schon.“
    „Gefällt es dir hier?“
    Ich schaute mich um. Heute waren nicht viele Leute in der Lounge. Ich war zum ersten Mal hier oben. Ein Pärchen auf dem Sofa beobachtete uns, als würden sie sich fragen, warum Stephen Keyes mit mir sprach. Die meisten waren unten auf der Tanzfläche und im Barbereich, die man beide durch dieScheiben sehen konnte. Von meinem Platz aus konnte ich sogar Carlys blonden Lockenkopf erspähen.
    „Ja, das ist okay hier.“
    „Nur okay?“
    Ich zuckte die Achseln und presste meine trockenen Lippen aufeinander, während ich mich zu ihm wandte. Mein Lipgloss war schon lange verschwunden. „Einige Abende sind besser als andere.“
    Stephen streckte mir seine Hand entgegen. „Komm her.“ Wenn es bei ihm nicht wie eine charmante Einladung geklungen hätte, wäre ich vielleicht in der Lage gewesen, ihm zu widerstehen. Aber ich ging näher an ihn heran, bis ich nur noch wenige Schritte entfernt vor ihm stand. Da war etwas Seltsames in seinem Blick, als er mich eindringlich anschaute. Ich konnte es nicht genau benennen, dennoch durchlief mich ein eisiger Schauer.
    Ich räusperte mich. „Du hast gemeint, du willst mit mir über etwas reden?“
    „Du bist also die eine Besondere, oder nicht?“
    Das waren die letzten Worte, die ich von ihm erwartet hatte. „Besondere?“
    „Das ist es, was sie gesagt hat. Darum will sie, dass ich das tue. Normalerweise würde ich es lassen, weil du noch so jung bist.“
    Sie? Wer war sie? Ich betrachtete ihn missbilligend. „Ich bin siebzehn.“
    „Genau. Das ist jung“, erwiderte er. „Nein, ist es nicht.“
    „Vertrau mir, Samantha. Das ist es.“
    Er legte seinen Arm um meine Taille, sodass seine Hand auf meinem Rücken lag, und zog mich zu sich heran. Seine Berührung durchdrang mich und fühlte sich auf meiner heißen Haut kühl an. „Wer hat erzählt, ich sei etwas Besonderes?“
    Er antwortete nicht. Sowie ich ihn ansah, bemerkte ich, dass er sich näher zu mir hinbeugte, näher und näher, bis seine Lippen meine berührten. Ich keuchte, und er wich etwas zurück.
    „Ist das in Ordnung?“, fragte er. „Darf ich dich küssen?“
    Meine Wangen färbten sich rot. „Ich … ähm …“
    Er sprach sanft in mein Ohr. „Ich sollte dich warnen. Es ist ein sehr gefährlicher Kuss. Er wird dein Leben für immer verändern, also musst du ihn auch wollen.“
    Wenn ich nicht so durcheinander gewesen wäre, hätte ich ihn für arrogant gehalten. Ich meine, bitte! Ein Kuss, der mein Leben für immer verändern könnte?
    Allerdings glaubte ich ihm irgendwie. Und nach Monaten, in denen ich mich bemüht hatte, nach der Ladendiebstahl-Episode ein perfekter Engel zu sein, wollte ich meine mir selbst auferlegten Grenzen ein bisschen erweitern.
    Außerdem war das hier etwas Besonderes – ein Junge, den ich mochte und der mich auch mochte. Ich konnte nicht einfach fortgehen.
    Diesmal küsste ich ihn, schob meine Finger in sein schwarzes Haar und dirigierte seinen Mund zu meinem, als könnte ich Stephen nicht widerstehen.
    Ich hatte noch nicht viele Jungs geküsst, also hoffte ich es richtig zu machen. Es fühlte sich richtig an. Genau genommen fühlte es sich sehr richtig an. Meine Lippen teilten sich, sobald der Kuss sich vertiefte. Seine Finger gruben sich in meine Taille. Das hier kam mir vor wie in einem Film – einer von diesen romantischen, die ich mir nie anschaute, weil sie mir Unbehagen
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