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Dark Kiss

Dark Kiss

Titel: Dark Kiss
Autoren: Michelle Rowen
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bereiteten. Ich wollte mich nicht mit all diesen Gefühlen auseinandersetzen, diesen Liebesschwüren und ewiger Hingabe. Ich meine – verschont mich mit dem Drama.
    „Du bist köstlich“, flüsterte Stephen, bevor er seinen Mund wieder auf meinen presste, und mein Herz fühlte sich an, als würde es gleich aus der Brust springen.
    Und dann wurde es seltsam.
    Das kühle Gefühl seiner Berührung wurde eisig und ergriff von dem Kuss Besitz. Ich zitterte. Die Kälte glitt meine Kehle hinunter zu meinem Magen und breitete sich in meinen Armen und Beinen aus. Mein ganzer Körper wurde kalt. Auf meinen Armen bildete sich eine Gänsehaut. Schwindel überkam mich. Das war schräg, dennoch fühlte es sich nicht schlecht an. Es war aufregend, ein Rausch, als säße man mitten im Winter in einer Achterbahn.
    Ich verlor jedes Zeitgefühl. Für mich existierte nichts als Stephen. Seine Lippen lösten sich nicht von meinen – und ich wollte nicht, dass dieser Kuss endete.
    Minuten, Stunden – ich wusste nicht, wie lange er mich geküsst hatte. Ich wusste nur, dass ich nicht aufhören konnte, ihn zu küssen, auch wenn ich es gewollt hätte.
    Doch schließlich unterbrach er den Kuss. Er hielt mein Gesicht zwischen seinen Händen und starrte mich einen bedeutsamen Moment lang an. Seine Augen sahen in den Schatten hier oben sehr dunkel aus. „Tut mir leid, Kleines. Wirklich.“
    Dann ließ er mich los und drehte sich um.
    Kleines?
    Die Zeit verging in Zeitlupe, während er die Treppe hinunterstieg und verschwand. Die Musik wurde zu einem hohlen Echo in meinen Ohren. Mein Gesicht brannte, auch wenn sich mein Brustkorb jetzt wie ein Eisklotz anfühlte.
    Der Geruch von Schweiß und Parfum holte mich langsam aus meiner Benommenheit zurück. Links konnte ich die mehrfarbigen Lichter über der Tanzfläche erkennen. Sogar hier oben wurde der Boden vom Trampeln der Menge da unten erschüttert.
    Carly tauchte am Absatz der Treppe auf und kam näher, unterdessen schaute sie unentwegt in die Richtung, in die Stephen abgehauen war. „Sam! Was ist passiert?“
    Ich versuchte, meine Stimme wiederzufinden. „Stephen Keyes hat mich geküsst.“
    Ihre Augen weiteten sich. „Oh mein Gott! Du hast so ein Glück!“
    Er hatte mich geküsst. Und dann hatte er mich „Kleines“ genannt und war gegangen.
    „Glück“, wiederholte ich. Dann drehte sich alles um mich herum, meine Knie gaben nach, und alles wurde schwarz.

2. KAPITEL
    I n meinem Traum bewegte sich unter mir etwas und schlängelte sich um meine Fußgelenke wie lange, kalte Finger. Ich wusste nicht, was es war, aber der Gedanke, hinunter in das schwarze, bodenlose Loch gezogen zu werden, erschreckte mich.
    Bevor es mich komplett verschlingen konnte, ergriff jemand meine Hand.
    Verzweifelt schaute ich hoch und entdeckte einen Jungen. Ich konnte ihn nicht sehr gut sehen, da es so dunkel war, doch es war definitiv nicht Stephen.
    „Festhalten!“ Seine Augen waren blau – so blau, dass sie zu leuchten schienen. Er war der Einzige, der verhinderte, dass ich hinuntergerissen wurde.
    Ich versuchte mich auf sein Gesicht zu konzentrieren, dennoch konnte ich ihn nicht deutlich sehen – nur seine Augen, deren seltsames Licht sich förmlich in mich hineinbrannte.
    „Sie hatten unrecht, Samantha.“ Seine Stimme brach, als er meinen Namen sagte. „Ich hätte es niemals sein sollen. Das ist der Beweis.“
    „Was?“
    „Ich bin nicht stark genug hierfür.“ Sein Griff lockerte sich.
    „Ich habe dich im Stich gelassen. Ich habe alle im Stich gelassen. Es … ist alles vorbei.“
    „Nein, nicht loslassen! Nicht …“
    Im nächsten Moment rutschte ich aus seiner Umklammerung und stürzte schreiend in die bodenlose Dunkelheit.
    „Sam! Wach auf!“ Carlys Stimme war Millionen Meilen entfernt.
    Meine Augenlider flatterten, und es dauerte einen Moment, bis ich etwas klar erkennen konnte. Ich lag auf einem der roten Sofas und starrte hinauf zu meiner besten Freundin.
    Sie schlug gegen meine Schulter.
    „Mach das nicht!“ Ihre dünnen Augenbrauen zogen sich zusammen. „Du hast mir einen höllischen Schrecken eingejagt! Hast du heute etwas gegessen? Ich habe ein Snickers in der Handtasche, wenn du magst.“
    „Nein, ich … ich bin okay.“ Ich setzte mich auf und fuhr mit einer Hand durch mein Haar, das verknotet war. „Was ist passiert?“
    „Stephen hat dich geküsst, und dann bist du für eine Minute total ohnmächtig geworden – kein Vorwurf! Das muss ein unglaublicher Kuss gewesen
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