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Dark Kiss

Dark Kiss

Titel: Dark Kiss
Autoren: Michelle Rowen
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schwarze Strudel, begleitet von dem ohrenbetäubenden Lärm. Es machte mir Angst, dass er wieder genau in der richtigen Sekunde auftauchte, so als würde er den nahen Tod eines übernatürlichen Wesens spüren. Ich kroch so schnell ich konnte weg von ihr, und dann, bevor ich irgendetwas tun oder schreien konnte, streckte sich das Schwarz nach ihr aus und zog sie in seinen geöffneten Schlund.
    Alles passierte in Sekundenschnelle.
    Carly war an meiner Seite und griff nach meinem Arm, dader Sturm weiter vor mir wütete. „Was zur Hölle ist das?“
    Ich starrte ebenfalls zutiefst schockiert auf die Stelle, an der Natalie verschwunden war, obwohl ich das erwartet hatte. „Du willst es nicht wissen, glaub mir.“
    Carly befand sich zwischen mir und dem Strudel. „Geht es dir gut?“
    „Nicht einmal annähernd.“ Ich zwang mich, sie anzuschauen. Sie hatte sich nicht vollkommen in ihr vorheriges Selbst zurückverwandelt. Nicht dass ich damit gerechnet hätte. Sie war noch immer eine Gray, daher war sie angesichts der Ereignisse nicht halb so entsetzt, wie es die alte Carly gewesen wäre. „Warum hast du das getan? Warum hast du mich gerettet?“
    Ihre Miene verfinsterte sich. „Weil sie dir wehgetan hat.“
    „Vielen Dank.“ Ich wurde von tiefer Dankbarkeit erfüllt, riss sie an mich und umarmte sie stürmisch. Vielleicht hatte ich sie doch noch nicht verloren. Ich lehnte mich zurück und sah in ihre strahlend blauen Augen.
    „Gern geschehen.“ Sie lächelte. „Wir sind immer noch für immer beste Freundinnen, richtig?“
    Sie war immer noch da. Unter alldem war sie immer noch Carly. Und ich konnte ihre Seele zurückbekommen und sie heilen. Das wusste ich. „Für immer“, bestätigte ich.
    Plötzlich spürte ich, wie ein Paar starke Arme um meine Taille griff und mich von ihr wegzog. Es war Bishop, der mich jetzt fest umklammert hielt.
    „Was tust du?“, fragte ich.
    „Schau sie an“, war alles, was er sagte. Ich sah Carly an, und mein Schrei blieb mir in der Kehle stecken.
    Düstere Ranken hatten begonnen sich über ihre Schultern zu bewegen wie schwarze Finger. Der Schlund hatte sich nicht geschlossen, nachdem das Schwarz Natalie geholt hatte. Es war näher gerückt, weil es noch ein weiteres übernatürliches Wesenspürte, und es hatte noch immer Hunger. Ich wurde von Entsetzen gepackt, das mir die Luft zum Atmen nahm.
    Das Geräusch des Strudels wurde lauter – so laut, dass ich nicht mehr denken konnte.
    Carly starrte mich mit schreckgeweiteten Augen an, während das Schwarz sich um sie herum immer weiter zusammenzog und sie mit seiner Dunkelheit umfing. Sie streckte eine Hand nach mir aus, und in ihrem Gesicht war die Verwirrung zu erkennen. „Sam?“, fragte sie und ihre Stimme zitterte.
    Und dann verschlang das Schwarz sie ebenso wie Natalie.
    „Nein!“ Mein Schrei drang durch den Lärm des Strudels hindurch.
    Ich musste halluzinieren – so musste es sein. Der Schock erfüllte jede Zelle meines Körpers, aber ich wusste, dass ich etwas tun musste. Ich musste versuchen, sie zu retten. Sie war gerade erst verschwunden, und ich konnte es nicht akzeptieren. Ich würde das niemals akzeptieren können. Sie hatte gerade mein Leben gerettet, und jetzt musste ich das ihre retten.
    Ich kämpfte gegen Bishop an, doch der umklammerte mich fest. Ich wand und wehrte mich. Ich war vollkommen auf den Wirbel konzentriert und musste mich aus seinem Griff befreien. Wenn ich das Schwarz erreichen konnte, bevor es seinen Schlund wieder schloss, könnte ich hineingreifen und ihre Hand fassen – ich konnte Carly nicht verlieren! Nicht so. Nicht nachdem ich gerade erfahren hatte, dass es noch Rettung für sie gab.
    „Samantha, hör auf!“, schrie Bishop mich an, als ich ihn kratzte und nach ihm trat. „Sie ist fort!“
    „Nein, das ist sie nicht. Ich muss ihr helfen!“
    Endlich gelang es mir, mich zu befreien, und ich kroch von ihm fort. Meine Augen waren mit Tränen gefüllt, trotzdem versuchte ich, etwas zu erkennen. Ich hatte mich von Bishop losgerissen, um meiner Freundin zu helfen. Er hatte mich festgehalten, damit ich dem Schwarz nicht zu nahe kam und es mich spürte.
    Und wie bei den Grays kannte sein Hunger kein Ende.
    Der Sog seines Vakuums begann mich dichter an den Strudel heranzusaugen, und ich starrte ihn entsetzt an. Ich verlor meine Balance und krachte hart auf den Boden. Es war, als hätte sich die Welt auf den Kopf gedreht, und ich rutschte mit den Füßen voran auf den hungrigen Schlund des
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