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Dark Kiss

Dark Kiss

Titel: Dark Kiss
Autoren: Michelle Rowen
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ihm nicht weh!“
    Sie lächelte bösartig. „Siehst du? Ich hatte recht, er bedeutet dir etwas. Das sollte die Sache hier beschleunigen.“
    Auf Bishops Stirn glänzte der Schweiß und er knirschte mit den Zähnen. „Denk doch mal nach, Dämon. Sogar du musst das Problem erkennen, wenn du mit deinen Fähigkeiten die Stadt verließest. Du würdest alles zerstören.“
    „Da ist sicher was dran. Irgendwo.“ Sie jagte die Klinge dieses Mal in Bishops Bauch und drehte sie noch einmal herum. Er stöhnte vor Schmerzen, aber er schrie nicht.
    Aber ich tat es. Ich schrie so laut, dass ich nicht glauben konnte, dass niemand sofort die Treppen heraufstürmte, um nachzusehen, wer hier oben gefoltert wurde.
    Stephen war für eine Sekunde abgelenkt, und ich ergriff die Möglichkeit, ihm mein Knie zwischen die Beine zu rammen. Er ließ mich los und taumelte zurück. Ich stürzte quer durch die Lounge, um Natalies Arm zu greifen, bevor sie den Dolchwieder in Bishops Körper stieß. „Hör auf!“, brachte ich heraus, und meine Augen waren mit Tränen gefüllt. „Bitte hör auf!“
    „Dann sag, dass du mir hilfst. So einfach ist das. Ich kann das hier stundenlang tun – dieser Raum ist für alle anderen unsichtbar. Niemand wird etwas sehen oder hören, egal wie laut du für ihn schreist.“ Sie suchte meinen Blick. „Es muss nicht so sein. Verzweifelte Zeiten bedürfen verzweifelter Maßnahmen, Samantha. Ich bin gerade verzweifelt, und ich setze alles daran, zu überleben. Also mach dem ein Ende.“
    Tränen liefen über meine Wangen. „Ich hasse dich.“
    „Hass macht dich stark, Liebe macht dich schwach. Ich habe das von meinem Bruder gelernt. Er ist jetzt stark, Samantha. Du hast keine Ahnung, wie sehr. Er will dich treffen – dich kennenlernen. Ich kann dich zu ihm bringen. Das ist deine Chance, eine Familie zu haben, die dich so akzeptiert, wie du bist – ohne Einschränkungen.“
    Eine Familie, die mich nicht ignorierte und für die ich nur eine Last darstellte. Einen Ort, wo ich hingehörte, mit Leuten, die mich in ihrer Nähe haben wollten. Das wäre einmal genug gewesen, um mich in Versuchung zu führen. Aber nicht heute Nacht.
    Ich grub meine Fingernägel in ihren Arm. Mir war klar, dass sie meine Hand leicht wieder abschütteln und Bishop weiterhin Schmerzen zufügen konnte, dennoch krallte ich mich so fest, wie ich nur konnte. Ich versuchte meine Kräfte zu aktivieren, um ihr einen elektrischen Schlag zu versetzen, doch ich war nicht in der Lage, auch nur einen Funken zu erzeugen. Sie hatte nicht nur die Lounge geschützt, sondern auch sich selbst. Ihr Schutzschild war stärker als alles, was ich bisher gespürt hatte. Ich konnte ihn nicht durchdringen.
    Ich sah, dass Bishop in sich zusammengesunken war und nur noch von den Grays aufrecht gehalten wurde. Blut tropfteaus seinen Wunden auf den Holzboden. Carly stand ruhig hinter Stephen, der sich langsam von meinem Tritt erholte. Ich hatte keine Zeit, meinen Freund zu betrauern oder mich mit dem Gedanken zu beschäftigen, dass ich Natalie mit allen Konsequenzen zur Flucht aus Trinity verhelfen müsste, wenn ich Carly retten wollte. Ich musste mitspielen. Ich musste sie davon überzeugen, dass ich ihr helfen wollte, damit ich den Dolch in die Hände bekam. Und dann würde ich all meinen Mut zusammennehmen müssen, um dies ein für alle Mal zu beenden.
    „Ich … ich werde es tun“, flüsterte ich.
    „Samantha, nein“, krächzte Bishop.
    Natalie hob den Kopf. „Ist das dein Ernst?“
    „Ja, das ist es. Tu ihm nicht weh. Ich mache, was du willst.“ Ich streckte ihr die Hand entgegen. „Gib mir den Dolch.“ Ihr Blick traf auf meinen, und wir sahen uns einen langen Moment an, in dem ich meinen Atem anhielt.
    „Ich wusste, dass du deine Meinung ändern würdest“, erwiderte sie triumphierend.
    „Ich würde sagen, du kennst mich.“
    „Ja, ich glaube, das tue ich.“
    Für einen Augenblick glaubte ich, es geschafft zu haben – ich hatte sie davon überzeugt, dass ich machen würde, was sie von mir verlangte. Leider war meine Tante nicht dumm.
    „Ja“, sagte sie sanft. Jede Wärme wich aus ihrem Blick, und ihre Augen leuchteten wieder rot und verengten sich. „Definitiv die Gene deiner Mutter. Du bist so eine furchtbare Lügnerin, dass ich nicht begreife, warum du es überhaupt versuchst.“
    „Vergiss Samantha“, presste Bishop knurrend hervor. „Du warst jetzt fast zwei Jahrzehnte lang im Schwarz gefangen. Welches Grauen hast du da unten
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