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Dann muss es Liebe sein

Dann muss es Liebe sein

Titel: Dann muss es Liebe sein
Autoren: Cathy Woodman
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Wochenende und einen Teil der Schulferien bei ihm, mehr nicht. Während der restlichen Zeit leben sie bei ihrer Mutter, Alex’ Exfrau. »Mit mir haben sie nichts zu tun.«
    »Sieht Alex das genauso? Was, wenn er noch mehr Kinder will – mit dir? Was würdest du dann sagen?«
    »Er hat doch schon einen Sohn, der den Namen Fox-Gifford weitergeben, das Herrenhaus erben und die Praxis übernehmen kann.« Das Vaterding hat er hinter sich. Er braucht das alles nicht noch einmal mit mir durchzumachen. Ich kann mit absoluter Gewissheit sagen, dass ich nicht den geringsten Wunsch habe, mich fortzupflanzen, meine Gene an die nächste Generation weiterzugeben und die Welt mit noch mehr kleinen Fox-Giffords zu bevölkern. Ich will nicht noch so eine unglückliche Familie gründen, wie es meine eigene war.
    »Okay, das musst du wissen«, erwidert Emma fröhlich. »Und spar dir deinen Mörderblick, Maz. Ich bin ja schon still.«

2
    Vorsicht, bissige Katze!
    Eine entzückende kleine Tabby-Katze mit weißem Latz schaut vom Sprechzimmertisch zu mir auf. Ihre grünen Augen sind angstgeweitet, und ein Stück Faden baumelt zwischen ihren Lippen heraus. Ich öffne ihr Maul und sehe gerade noch, wie hinten in ihrem Rachen etwas aufblitzt, ehe sie sich rückwärts aus meinem Griff windet. Mrs King, eine neue Kundin, hält sie fest, während ich es noch einmal versuche und behutsam ihr Maul öffne. Ich nehme die Pinzette von meinem Instrumententablett, packe das Ende der Nadel und ziehe vorsichtig daran, woraufhin Cleo vollkommen ausrastet, mir die Arme zerkratzt und ihre Eckzähne in meinen Daumen schlägt.
    »Das arme kleine Ding«, ruft Mrs King, als ich versuche, Cleos wild um sich schlagende Krallen abzuwehren. »Sie muss ja entsetzliche Schmerzen haben.« Ich klammere mich unterdessen an die Tischkante und bemühe mich nach Kräften, den glühenden Schmerz zu unterdrücken, der meinen Arm hinaufschießt.
    »Ich behalte sie lieber hier«, beschließe ich. Das gesträubte Fell an Cleos Rücken glättet sich allmählich wieder. Blut sickert aus meinem Daumenansatz. Fünf Minuten später liegt die Katze im hinteren Teil der Praxis auf dem Behandlungstisch. Ich habe eine Plastikschürze über mein Praxisoberteil und die Jeans gezogen und entferne die Nadel unter Narkose, was ich von Anfang an hätte tun sollen. Ich schiebe mein getrübtes Urteilsvermögen auf eine Kombination aus Koffein- und Schlafmangel – ich habe einen Großteil der letzten Nacht bei Sally verbracht.
    »Will sie sie zurückhaben?«, erkundigt sich Izzy und hält die Nadel des Anstoßes hoch. »Hat Mrs King ihren Quilt fertig?«, fügt sie mit einem Anflug von Ungeduld hinzu, als ich nicht antworte.
    »Tut mir leid, ich habe vergessen, sie danach zu fragen.« Ich setze mich kurz auf einen Hocker und schreibe meine OP -Notizen, während Cleo neben mir auf dem Behandlungstisch allmählich wieder zu sich kommt.
    »Dann spüle ich sie vorsichtshalber ab.« Izzy sieht mich an. Sie hat einen blassen Teint und Sommersprossen, und ihr kurzes kastanienbraunes Haar ist von silbernen Fäden durchzogen. Seit ihrer Verlobung mit Chris, einem hiesigen Schafzüchter, trägt sie Mascara und einen Hauch von Lipgloss, wodurch sie eher wie dreißig als wie vierzig aussieht – die Glückliche.
    »Tut mir leid, dass ich Sie von Ihrer Party wegholen musste.«
    Izzy leitet eine Reihe von Kursen: eine Diätsprechstunde und einen Seniorenclub sowie die heutige Welpenspielstunde, eine gesellige Zusammenkunft für Kunden mit jungen Welpen, die sie dazu ermuntern soll, ihre heranwachsenden Tiere zu guten Hundebürgern zu erziehen.
    »Das war ein Notfall. Die Kunden verstehen das schon – die meisten zumindest.« Sie lächelt ironisch. »Antibiotika?«
    »Nein, sie braucht nichts«, erwidere ich mit einem Blick auf Cleo, die so verärgert ist, dass sie selbst im Schlaf noch vor sich hin knurrt.
    »Nicht für die Katze. Für Sie.«
    »Mir geht’s gut.« Ich schaue auf die kleinen punktförmigen Wunden, die Cleos Eckzähne an meinem Daumen hinterlassen haben. Der Finger beginnt wieder zu pochen.
    »Sie brauchen nicht den Helden zu spielen, Maz.«
    »Ich wusste gar nicht, dass Sie sich so um mich sorgen«, flachse ich.
    »Tue ich auch nicht«, kontert sie, nur halb im Scherz. »Ich weiß nur nicht, wie wir hier alles schaffen sollen, wenn Sie ausfallen. Jetzt, wo wir uns gerade an Sie gewöhnt haben.«
    »Keine Angst – ich habe nicht vor freizunehmen. Aber was ist mit Ihnen? Gibt es einen
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