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Damals im Dezember

Damals im Dezember

Titel: Damals im Dezember
Autoren: Richard Paul Evans
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schwach waren, und mich aufrichteten, als ich zu erschöpft war, um selbst zu stehen.
    Aus dem Tagebuch von Luke Crisp
    Mein Vater und ich spielen wieder jeden Samstag Golf. Ich würde häufiger Golf spielen, wenn ich könnte, aber durch meine neuen Verpflichtungen bin ich ein wenig eingebunden. Der Vorstand hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, mich als neuen CEO von Crisp’s Copy Centers International einzusetzen. Mein Vater besitzt zwar genug Stimmanteile, um es auch ohne dessen Zustimmung durchzusetzen, aber das ist nicht sein Stil und war es auch nie. Ich arbeite jetzt an der Expansion von Crisp’s nach Europa, sodass meine Reisen durch Frankreich und Italien nicht völlig sinnlos gewesen sind. Bei meinem letzten Parisaufenthalt habe ich Rachael mitgenommen, und wir hatten eine wirklich schöne Zeit.
    Nachdem mein Vater die Frage gestellt hatte, zeigte sich, dass Rachael tatsächlich die Richtige war. Wir heirateten am 22. Dezember, ein Jahr nach unserem Gespräch im Coffeeshop. Natürlich fand das Hochzeitsessen im DiSera’s statt, und Larry gab uns ein Ständchen und verkündete allen, er habe noch nie eine so schöne Braut gesehen. Ich stimmte ihm zu. Natürlich kann es sein, dass das nur an der rosa Brille der Liebe gelegen hat, aber das glaube ich nicht. Ich glaube, dass es jeden schöner macht, wenn er glücklich ist.
    Mein Vater war selig, augenblicklich zum Großvater zu werden, und stürzte sich in der für ihn typischen Art Hals über Kopf in diese Rolle. Er bringt Chris jetzt das Golfspielen bei und ist jeden Sonntagnachmittag mit seinem Enkel zusammen. Wenn ich meinen Vater mit Chris sehe, erinnert mich das an die Zeit, in der ich noch ein Junge war. Chris geht jetzt nicht mehr zum Therapeuten. Es geht ihm wirklich gut. Das ist auch kein Wunder, schließlich hat er meinen Dad an seiner Seite.
    Henry Price hat Phoenix verlassen, um seine eigene Kette von Copyshops aufzubauen. Seinen ersten Shop hat er in der Gegend von St. Paul in Minnesota eröffnet, und er ist nie darüber hinaus gekommen. Von unseren dortigen Mitarbeitern erfuhr ich, dass sich Henrys Shop ein paar Jahre dahinschleppte, bis sein Kapital aufgebraucht war und ihm die Investoren den Geldhahn zudrehten. Vermutlich hat er gelernt, dass mein Vater doch etwas vom Geschäft versteht.
    Duane hat seine Operation überstanden. Tasha und Carmen wohnten im Haus meines Vaters, während sich Duane von den Strapazen erholte. Es geht ihm nun gut, und Tasha ist inzwischen mit ihrem dritten Kind schwanger. Carmen kann meinen Vater nicht ansehen, ohne in Tränen auszubrechen. Sie nennt ihn den heiligen Carl, und ich glaube, dass sie das auch so meint. Natürlich empfinde ich ihrem Carlos gegenüber genauso. Carlos leitet auch weiter das Golden Age und ruft mich gelegentlich an, um sich einen Rat für das Marketing zu holen. Ich freue mich immer sehr, wenn ich von ihm höre.
    Die sieben von der Wharton haben sich in alle Winde verstreut. Sean habe ich seit jenem Tag im Rehab nicht mehr gesehen, und das ist mir auch recht so. Meine Anwälte haben sowohl gegen ihn als auch gegen Marshall Klage eingereicht, und das Gericht hat in beiden Fällen zu meinen Gunsten entschieden. Marshall hat mir zurückgezahlt, was er mir schuldete, aber Sean hat das noch immer nicht getan. Ich rechne auch nicht damit.
    Was aus Suzie geworden ist, weiß ich nicht, aber ich habe vor ein paar Jahren mit Lucy telefoniert. Sie hat ihr Baby bekommen, einen kleinen Jungen namens Brandon, der zu dem Zeitpunkt bereits laufen konnte. In der Kirchengemeinde ihrer Tante hat sie einen älteren Mann kennengelernt. Sie haben geheiratet und sich in Thornton, Colorado, niedergelassen, einer Vorstadt von Denver.
    Bevor sie auflegte, erzählte sie mir, dass sie von Candace gehört habe. Candace hat einen Neurochirurgen aus Boston geheiratet und wohnt nun in Duxbury. Lucy sagte, sie habe sich nach mir erkundigt. Ich bin Candace wirklich nicht böse. Wenn sie mich nicht verlassen hätte, wäre ich jetzt nicht mit meiner Rachael zusammen. Ich danke Gott, dass er meine Gebete nicht erhört hat.
    Das ist es soweit – zumindest, was meinen Teil der Geschichte betrifft. Die Seiten des Lebens werden weiter umgeblättert, und jeden Tag werde ich ein wenig älter und hoffentlich auch ein wenig weiser und erheblich dankbarer. Bereue ich etwas? Ein paar Dinge, aber nicht so viele, wie Sie vielleicht glauben. Wenn ich nicht in der Dunkelheit gewesen wäre, hätte ich nie das Licht gesehen und
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