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Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition)

Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition)

Titel: Dämonenturm - Band 1: Stein auf Schädel (German Edition)
Autoren: Robert Thier
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gerammt bekommen.«
    »Tatsächlich? Sag mir, wer hat ihn damit geschlagen? So ein Mann könnte den Krieg ganz allein für uns gewinnen.«
    Gelächter erklang aus der Menge.
    »Niemand hat ihn geschlagen, mein König. Er …«
    ‚… hat versucht mich mit seinem Schwert zu durchbohren, hat es stattdessen in die nächste Tür gehauen, der Dummkopf, und ist vom nächsten höchst zuvorkommenden Besucher gegen die Wand gerammt worden .’
    »… hatte einen Unfall.«
    ‚ Heee! ’
    »Ich frage besser nicht weiter«, stellte Arun ernst fest. »Nun, wegen dieses … Unfalls war es eurem Schwertmeister nicht möglich, seinen Schützlingen ihre Schwerter zu verleihen, wie es in eurem Alter Brauch ist. So etwas kann ich natürlich nicht zulassen. Allen deinen Kameraden sind auf meinen Befehl hin heute Morgen Schwerter auf ihre Kammern gebracht worden, nicht die gewöhnlichen Schwerter, die Rittknappen erhalten, wenn sie ihre Ausbildung beenden und in den Dienst treten, sondern Schwerter geschmiedet von der Hand meines persönlichen Waffenschmieds, des Besten im ganzen Land.«
    Er hielt die Kiste hoch, sodass jeder sie sehen konnte und sprach die feierlichen Worte: »Doch für dich, Mjir, Sohn des Brausesturm, in dessen doppelter Schuld ich nun stehe, für dich wäre selbst dies nicht Lohn genug. Du hast das Königreich vor dem Verfall, das Land vor dem Chaos, die Menschen vor dem Tod bewahrt – empfange deinen gerechten Lohn. Dies ist von nun an dein.«
    Er ließ den Kasten wieder sinken. Mjir konnte nun sehen, dass sein Deckel mit feinen Einlegearbeiten aus Gold und Silber verziert war, die ein filigranes Muster um eine Figur herum bildeten: einen doppelköpfigen Löwen, die Tatzen zur am Himmel glühenden Sonne erhoben.
    Das Zeichen des Königs.
    Langsam griff Mjir nach dem Kasten und öffnete ihn. Eingebettet in dunkelgrünen Samt lag dort ein Schwert, dunkel schimmernd wie der vom Mond erhellte Sternenhimmel, lang, scharf, gerade und glatt wie ein Pfeil. Der Rittknappe packte es am Heft und hob es aus dem weichen Samt heraus. Es fühlte sich leicht an, erstaunlich leicht, einfach und … natürlich. Seine innere Stimme murmelte ein paar Worte, doch Mjir hörte nicht zu. Er blickte fasziniert auf das Etwas in seiner Hand.
    »Dies«, drang die Stimme des Königs über den Platz, »ist mehr als jedes Schwert, welches die Schmiedekunst der Menschen fähig ist zu fertigen, dies ist mehr, als selbst die reichsten und mächtigsten Fürsten dieses Landes je an der Seite tragen, als Waffe und treuen Freund im tapferen Kampf. Es ist ein Schwert – nicht aus Stahl etwa – sondern aus schimmerndem Glanz, aus der sternenhellen Nacht vergangener Tage, als die Ahnen noch viele Künste beherrschten und dem Himmel lauschten. Es ist eine Klinge, härter als die Kraft der Gedanken, einst geschmiedet im Lande der Elven. Nur wenige dieser Art existieren noch auf dieser Welt, und von denen, die es gibt, sind die Hälfte im Krieg verloren, unter Asche begraben, verschwunden. Die drei, von denen man weiß, erhielt ich selbst einst in Ivaris nach einem schweren Kampf gegen die Mächte des Bösen und Feinde der Menschen aus den Händen von König Erminkar, Sohn des Armanerik und seinen Fürsten. Ich selbst trage eines davon und mein Erbe wird einst eines tragen. Dieses hier ist für dich. Empfange es, Mjir, Sohn des Brausesturm, und führe es gut im Dienste deines Königs. Knie nieder.«
    Mjir folgte dem Befehl. Der König nahm das schillernde, dunkle Schwert aus seiner Hand. Von einem nahestehenden Pagen nahm er eine prächtige, goldverzierte Scheide und schob die Klinge bis zum Heft hinein.
    »Und nun leiste deinen Eid. Mjir, Sohn des Brausesturm – schwörst du deinem wahren und einzigen König, Arun, Sohn des Anun in ewiger Treue zu dienen?«
    »Ja, ich denke schon.«
    »Du musst sagen ‚Ich schwöre’.«
    »Ach so? Verzeihung. Ich schwöre, und wie ich schwöre.«
    »Gut, gut. Schwörst du ihn höher zu achten als dein Leben?«
    »Ich schwöre.
    »Schwörst du, ihn zu lieben wie …«, die Lippen des Königs zuckten, »ihn zu lieben wie deinen Vater?«
    Mjir nickte heftig.
    »Oh ja, ich schwöre.«
    »Schwörst du dein Schwert tapfer zu führen in seinem Dienst, bis dass der Tod dich in die Halle ohne Wiederkehr hinter dem Turm des Dämons ruft, zu den Schatten der Toten?«
    »Ich schwöre.«
    »Ich habe den Schwur vernommen«, sprach der König, »und so haben dies alle Bürger von Iakainor mit uns. Ich und sie werden ihn nicht
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