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Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)

Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)

Titel: Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)
Autoren: Sabine Reiff
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Doro begann, eine eigenwillige Mischung aus Unbehagen und Faszination zu keimen. Sie spürte, wie sein Einfluss auf sie immer stärker wurde. Irgendetwas passierte mit ihr, das sie sich nicht erklären konnte.
    „Wenn Sie mich fragen, Frau Bergmann, liegt es daran, weil jeder Mensch seine ganz eigene Hölle durchlebt. Nehmen wir nur Ihren Reitunfall.“
    Der Satz traf sie wie ein Faustschlag. „Woher wissen Sie davon?“
    „Oh, auch ich habe ein wenig recherchiert. Sie haben immerhin knapp eine Woche lang den Sportteil der Zeitungen im ganzen Land beherrscht. Das tragische Ereignis ist am 13. November vor fünf Jahren passiert. Nicht wahr?“
    „Mein Unfall hat mit diesem Interview nicht das Geringste zu tun!“, rief sie.
    Alexander musterte sie. „Machen Sie sich nichts vor, unser nettes Plauderstündchen ist weit von einem professionellen Interview entfernt.“
    Doro hatte Mühe, sich weiterhin unter Kontrolle zu halten. „In jedem Fall schweifen wir gerade vom Thema ab“, versuchte ihn wie auch ihre aufsteigende Angst abzublocken. Etwas Starkes, Unsichtbares schien nach ihrem Innersten zu tasten und sie war außer Stande, es zu stoppen.
    „Keineswegs“, fuhr Alexander ruhig fort, „Beschreiben Sie mir bitte Ihre Gefühle, als Sie erfuhren, dass sich alle Ihre Zukunftspläne plötzlich in Luft aufgelöst hatten.“
    Die Erinnerung an diesen Tag schmerzte und Maar hatte kein Recht dazu, sie mit seinen Fragen zu quälen. Doros Angst drohte in Panik umzuschlagen und sie verspürte den unbestimmten Drang aus dem Zimmer zu flüchten, doch eine unsichtbare Kraft hielt sie zurück.
    „Sie haben doch nicht die leiseste Ahnung, was ich empfunden habe. Also, hören Sie auf in Etwas herumzustochern, was Sie nichts angeht!“, entgegnete sie und wunderte sich gleichzeitig über die Bestimmtheit, mit der die Worte über ihre Lippen kamen.
    Alexander legte überrascht den Kopf schief, anscheinend ging es ihm ähnlich. Dann stand er mit einem Mal hinter ihr. Seine Hände ruhten auf ihren bebenden Schultern. Seine Daumen fuhren in kreisenden Bewegungen ihren Nacken entlang.
    „Beruhigen Sie sich, Frau Bergmann. Ich will Ihnen nur helfen“, sagte er dicht neben ihrem Ohr.
    Seine Stimme floss wie ein warmer Strom aus Ruhe und Sanftheit durch Doros Körper. Ihre Anspannung ließ nach; ihre Angst verflog. Sie fühlte sich von allem befreit, was sie bis dahin belastet hatte. So unglaublich es auch klang, genau in diesem Moment war sie glücklich und sie genoss die Berührungen, die von seinen warmen, weichen Händen ausgingen.
    „Es stimmt, dass diese Zeit eine Art Hölle für mich war“, erwiderte sie leise, „Aber das liegt Jahre zurück und mittlerweile habe ich mich mit meinem neuen Leben arrangiert.“
    Alexander Maarwar auf seinen Platz zurückgekehrt. „Verzeihung, aber Ihre Beschreibung klingt alles andere als zufrieden.“
    Seine Worte zerrissen Doros augenblickliches Wohlgefühl. Auf Alexanders Gesicht lag ein eigentümlicher Ausdruck. Er schien von abwartend über besorgt bis hin zu einer tiefen, innerlichen Befriedigung so ziemlich alles zu umfassen.
    „Träumen Sie nicht manchmal davon, dass Ihre körperliche Beeinträchtigung reparabel wäre?“, fragte er.
    „Eine verlockende Vorstellung, aber leider völlig illusorisch“, antwortete sie.
    Alexander lächelte verständnisvoll. „Das ganze Leben besteht aus Verlockungen. Na los, gönnen Sie sich ein paar Minuten Träumereien.“
    Doro erwiderte sein Lächeln. „Und was wird aus unserem… Interview?“
    „Das ist jetzt Nebensache. Ich werde Ihnen die entsprechende Information geben, die Sie für Ihren Artikel brauchen.“
    Sie legte ungläubig ihre Stirn in Falten. „Und Sie lassen mich auch bestimmt nicht hängen?“
    Alexanders Lippen bogen sich zu einen breiten Grinsen nach oben. „Nein. Das verspreche ich Ihnen.“
    „Also, gut. Ich habe mir mehr als einmal Gedanken darüber gemacht, wie eine zweite Karriere für mich aussehen könnte. Um im Profireitsport noch einmal von vorn anzufangen, bin ich zu alt, aber ich könnte als Trainerin arbeiten. Mein Ziehvater besitzt in der Nähe sogar einen Reitstall. Er hat mich viele Jahre trainiert und ich glaube, er könnte tatkräftige Unterstützung gut gebrauchen. Ich hätte auch einige Ideen, was wir verändern könnten…“ Sie machte eine Pause. Alexander nahm mit erschreckender Leichtigkeit ihren Gedankenfaden auf und führte ihn fort.
    „Mit den richtigen Sponsoren könnten Sie mit etwas
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