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0119 - Saat des Verderbens

Titel: 0119 - Saat des Verderbens
Autoren: Unbekannt
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Saat des Verderbens
     
    Der Scout ruft – und die kosmischen Säer kommen...
     
    von William Voltz
     
    Die unheilvolle Epoche des Thomas Cardif hat ihr Ende gefunden. Seither sind mehr als elf Monate irdischer Zeitrechnung vergangen. Man schreibt jetzt Anfang September des Jahres 2104. Diese Zeit hat Perry Rhodan, der durch den auf ihn programmierten Zellak tivator von den periodischen Zellduschen zur weiteren Lebenserhaltung unabhängig geworden ist, klug genutzt. Die Situation innerhalb des Solaren Systems und des Arkoniden-Reiches und der anderen bekannten Systeme der Milchstraße gibt zu keiner Besorgnis mehr Anlaß.
    Die Lage verändert sich aber jäh, als ein terranisches Frachtschiff Azgos Stern anfliegt und auf Azgola, dem zweiten Planeten dieses einsamen Sonnensystems, landet! Die sofort angestellten Untersuchungen der Abteilung III haben ergeben, daß die Bewohner jenes Planeten durch fremde Einwirkung auf groteske Art und Weise ums Leben kommen würden, wenn man sie nicht schnellstens evakuierte - wie es ja auch geschah.
    Doch der Tod durch Überernährung, dem man nur entgehen kann, wenn man sich in hermetisch abgeschlossenen Räumen mit eigener Luftversorgung aufhält, kann jeden Augenblick auch auf anderen Sauerstoffwelten der Galaxis zuschlagen - und die Erde ist ja auch eine Sauerstoff-welt!, daß dieser Gedankengang Perry Rhodan, den Administrator des Solaren Imperiums, dazu veranlaßt, mit aller Energie denen nachzuspüren, die die Atmosphäre von Azgola mit mikroskopisch feinen Sporen von höchstem Nährwert verseucht haben, ist klar.
    Die Frage ist nur, auf welchem Planeten als nächste DIE SAAT DES VERDERBENS abgesprüht wird ...
     
     
     
     
    1.
     
    Der Scout materialisierte innerhalb des normalen Universums und schoß mit steigender Geschwindigkeit seinem fernen Ziel entgegen. Für die Begriffe seiner Erbauer war der Scout kein großes Raumschiff, sein walzenförmiger Körper durchmaß an der breitesten Stelle 30 Meter und war fast 100 Meter lang.
    Technisch gesehen bestand das Schiff aus unzähligen Einzelteilen, Rädern, Naben, Relais, Servos und elektronischen Einrichtungen, aus Kontrollen, Kabeln, Meß- und Ortungsgeräten. Einem Menschen wäre der Scout jedoch als gut funktionierende Einheit vorgekommen, die wie ein organisch zusammengefügter Körper reagierte. Streng wissenschaftlich genommen, stellte das Schiff einen riesigen Roboter dar, in dem jedes einzelne Teil von der Funktionsfähigkeit der anderen abhängig war.
    Es waren noch keine zehn Sekunden vergangen, nachdem der Scout aus dem Hyperraum aufgetaucht war, als der automatische Wächter einen Impuls erhielt, der ihn zum Leben erweckte. Der Impuls wiederum ging von einer Linse aus, die von der kosmischen Strahlung innerhalb des Universums zur Tätigkeit gereizt worden war.
    Der Wächter glitt unter dem polierten Kabel entlang, das ihm als Aufhängung diente und seinen Weg genau vorschrieb. Es war immer der gleiche Weg und immer der gleiche Wächter, der ihn benutzte. Die Linse, die ihre Tätigkeit erfüllt hatte, schob ein metallisches Lid vor ihre Tastorgane, und ihr leises Summen erstarb. Sie hatten ihren Teil der Aufgabe erfüllt.
    Der Wächter, ein tropfenförmiges Gebilde aus glänzendem Stahl, schnurrte wie eine zufriedene Katze davon, ohne Hast und mit gleichbleibender Geschwindigkeit.
    Plötzlich jedoch blieb er ruckartig stehen und fuhr zwei Teleskopaugen hervor. Dann ließ er einen Taster folgen und kontrollierte ein beschädigtes Stück des Kabels, über das er sein nicht unbeträchtliches Gewicht nicht ohne Risiko bewegen konnte. Wenn er über die defekte Stelle hinwegglitt, konnte der Strang reißen und der Wächter würde, seinen Halt verlierend, einen Meter in die Tiefe stürzen, wo er auf dem harten Boden aufprallen würde.
    Unendlich sanft und vorsichtig befühlte der Taster den Schaden und gab seine Feststellungen weiter.
    An der Seite des Wächters glühte eine winzige Lampe auf, und er rollte langsam zurück, die Teleskopaugen dabei einziehend.
    Der Scout wußte jetzt, daß sein Auftrag in Gefahr war. Sein Erfassen der Situation war von menschlichem Standpunkt aus ungeheuer kompliziert und vielfältig. Das Schiff registrierte die Katastrophe mit all seinen elektronischen und positronischen Sinnen, und es reagierte so, wie es seine Erbauer erwartet hatten: als unübertreffliche Einheit.
    Der Wächter übermi ttelte seine Entdeckung an die Speicherbänke, die, bevor sie noch etwas zur Behebung des
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