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Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)

Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)

Titel: Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)
Autoren: Sabine Reiff
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zusammen und ging ins Erdgeschoss.
     
    Doro stand vor der Tür des Besprechungszimmers. Sie versuchte sich zu erinnern, wann sie das letzte Mal vor einem Termin derart nervös gewesen war. Zögernd legte sie ihre Hand auf die Türklinke, in der Hoffnung, dass sich ihre momentane Aufregung doch noch ein wenig legte. Maar wartete jetzt schon über fünf Minuten, folglich musste sie da rein, ob es ihr passte oder nicht. Sie atmete noch einmal tief durch, dann betrat sie den Raum.
    Alexander Maar stand am Fenster. Er hielt die Hände hinter dem Rücken verschränkt und machte keine Anstalten, sich nach ihr umzudrehen. Leise schloss sie die Tür und ging die wenigen Schritte zum Konferenztisch herüber, um ihre Sachen abzulegen, dabei ließ sie Maar nicht aus den Augen. Er war normal groß, hatte halblanges, dunkles Haar; seine Figur wirkte schlank und insgesamt wohl proportioniert.
    „Alexander Maar?“, fragte sie.
    Ihr Gesprächspartner drehte sich in ihre Richtung. „Ja, und Sie sind?“
    Doro umrundete den Konferenztisch und hielt ihm die ausgestreckte Hand entgegen. „Dorothea Bergmann. Ich werdemit Ihnen das Interview führen. Es freut mich, Sie persönlich kennenzulernen. Ich habe bei meinen Recherchen viel über Sie gelesen…“
    „Was Sie nicht sagen, Fräulein Bergmann.“
    Alexander ergriff ihre Hand. Sein Händedruck war fest und gleichzeitig angenehm warm. Seine Haut fühlte sich weich an und obwohl in seiner Stimme keine erkennbare Gefühlsregung lag, hatte sie einen samtigen Klang.
    „Frau Bergmann, bitte.“
    Alexander ließ ihre Hand los. „Gut, Frau Bergmann, legen Sie los.“ Er wies mit einer fahrig wirkenden Geste auf den Stuhl rechts neben ihm, an der Stirnseite des Tisches.
    Sie lächelte kurz und hoffte, auf diese Weise das Eis zwischen ihnen zu brechen. Bevor sie sich setzte, legte sie ihr Notizbuch, Kugelschreiber und die Mappe mit ihren Recherchen zurecht. Alexander hatte sie die ganze Zeit beobachtet, aber sein teilnahmsloses Gesicht verriet weiterhin nichts über sein Innerstes. Sie schätze ihn auf Anfang dreißig, vielleicht war er auch älter. Maarschien abzuwarten, er räkelte sich in dem weißen Lederfreischwinger, bis er eine bequeme Sitzposition gefunden hatte. Dann schlug er seine Beine übereinander, um eine fast statuenhafte Haltung einzunehmen. Ihr Blick war jeder seiner geschmeidigen Bewegungen gefolgt. Sie musste sich eingestehen, ihr Gesprächpartner war ebenso unnahbar wie attraktiv.
    „Frau Bergmann, können wir jetzt bitte anfangen? Meine Zeit ist begrenzt“, sagte er leise, aber bestimmt.
    „Ja, natürlich.“ Doro blickte auf und sah Alexander direkt ins Gesicht. Seine Züge waren männlich, aber nicht ausgesprochen markant. Die Wangenknochen sprangen leicht hervor. Seine Nase war gerade, wenn auch einen Tick zu breit. Sein Kinn dagegen erschien schmal und für den Rest seines Gesichtes beinahe etwas scharf gezeichnet. Die schön geschwungenen Lippen seines Mundes formten ein amüsiertes Lächeln.
    „Geht es Ihnen heute gut, Frau Bergmann?“, fragte Alexander. Das Lächeln war aus seinem Gesicht verschwunden. Augenblicklich schien es nur aus aufmerksamen grüngoldenen Augen zu bestehen.
    „Ja, und vielen Dank, dass Sie für dieses Gespräch Zeit gefunden haben“, antwortete Doro und wunderte sich, wieso er das Wort heute in seiner Frage benutzte.
    „Gerne“, gab Alexander mit einem leichten Unterton der Eile zurück.
    Sie schlug ihr Notizbuch auf und nahm den Kugelschreiber zur Hand.
    „Herr Maar, Sie haben einen ungewöhnlichen Beruf.“
    „Was ist am Beruf des Historikers so ungewöhnlich?“
    „Ich meine mehr das Thema, mit dem Sie sich beschäftigen. Wie kamen Sie dazu, ausgerechnet die Beschwörung von Dämonen zu erforschen?“
    „Ich hatte schon immer eine Schwäche für die Aktivitäten der dunklen Seite. Außerdem sind Dämonen faszinierende Geschöpfe.“
    Alexander lehnte sich zurück. Seine langgliederigen Finger durchfuhren sein volles Haar und verschränkten sich schließlich in seinem Nacken. Unter seinem weißen, leichten Hemd zeichnete sich ein durchtrainierter Oberkörper ab.
    Doro zwang sich aufzusehen, bevor sie wieder anfing, ihn anzustarren. „Und was ist das Faszinierende an ihnen?“, fragte sie.
    „Sie verfügen über Wissen, Macht und Fähigkeiten, die der Menschheit verwehrt sind. Man könnte diese Wesen durchaus als vollkommen bezeichnen.“
    Doro schrieb stichwortartig mit. „Vorausgesetzt es gibt sie. Gelten Dämonen
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