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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut
Autoren: Christina M. Fischer
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starker Diener würde mich in diesen wenigen Sekunden töten, die ich benötige, um ihn zurückzuschicken. Verausgabt sind sie viel zu schwach und müde, um sich gegen mich zu wehren.
    »Er haut ab!«, schrie Julius und stürmte voran.
    Er? Hatte er den Angreifer als Mann erkannt? Dann konnte es sich nicht um Michelle Hopkins handeln. Etwas anderes machte mir aber mehr Sorgen. Der Tod des Suchers und der Angriff auf den Schild waren zum gleichen Zeitpunkt eingetreten, es gab also zwei Angreifer, nicht nur einen.
    »Verdammt!« Ich wollte Julius folgen, änderte jedoch die Richtung, als ich eine vermummte Gestalt aus dem Haus laufen sah. Wenn ich meinem Partner hinterherlief, hatten wir womöglich einen Gegner im Nacken. So konnte Julius sich um seinen Angreifer kümmern, ohne befürchten zu müssen, ein Messer in den Rücken zu bekommen. Ich entschied mich, die Konfrontation mit dem anderen Angreifer zu suchen und hoffte, dass sie wirklich nur zu zweit waren. Die Person, die aus dem Haus gelaufen war, versuchte, in dem kleinen Wäldchen zu entkommen, das an das Hauptgrund stück der Hopkins angrenzte. Ich rannte hinter ihr oder ihm her und überlegte, ob ich Dimensionsenergie einsetzen sollte, um der Verfolgung ein Ende zu bereiten. Ein seltsamer Geruch drang mir in die Nase, stechend, benebelnd ...
    Nein! Verflucht! Verärgert warf ich die Hände nach oben und griff nach der gleißenden Energie, da verschwand die Person einfach vor meinen Augen.
    Hexen und ihre Gaben, dachte ich erbost. Der Geruch von Äther umhüllte mich, als ich die Stelle erreichte. Im Davonlaufen waren Hexen und Hexer Meister. Sie konnten von einem Ort zu anderen springen. Nicht besonders weit, vielleicht an die hundert Meter, doch dies genügte für eine Flucht.
    Ich konnte zetern, solange ich wollte, diese Beute würde ich heute nicht mehr in meine Finger bekommen. Verärgert gab ich die Verfolgung auf und rannte wieder zurück zum Haus. Julius kam mir von der anderen Seite entgegen. Aus einer kleinen Wunde an seiner Stirn floss etwas Blut. »Er hat mich angegriffen, ich bin zur Seite gesprungen, um dem Feuer auszuweichen, dabei habe ich einen Baum erwischt. Es ist nicht so schlimm, wie es aussieht«, beruhigte er mich.
    »Du bist bewaffnet«, warf ich ein.
    »Im Grunde wissen wir nicht, was hier los ist. Ja, ich habe die Waffe, und ich hätte schießen können, aber ich kann Menschenblut nicht von Tierblut differenzieren.« Und auf einen Unschuldigen zu schießen hätte ihn sein ganzes Leben lang belastet.
    Der Hexer war uns entwischt, aber ich war froh über Julius Einstellung. Viel zu viele Menschen schossen erst und stellten dann die Fragen. »Gut, dann lass uns nachsehen.«
    Wenngleich die Angreifer weg zu sein schienen, betraten wir das Haus ziemlich angespannt. Ich hoffte, Michelle Hopkins unversehrt aufzufinden, redete mir ein, dass es vielleicht ihre Freunde gewesen waren, weil wir sie bei etwas erwischt hatten, aber der schwere Klumpen in meinem Magen blieb.
    An der Treppe angelangt, gab mir Julius ein Zeichen und ging voran. Die Waffe in seiner Hand sah bösartig aus. Die Beretta M9 ist unsere Dienstwaffe. Meine liegt daheim in einem Safe, die einzige Bewaffnung, die ich brauche, fließt in meinen Venen, deswegen trage ich jederzeit das Armband mit dem kleinen Messer bei mir.
    Julius stieg wachsam die Stufen nach oben, ein Finger auf dem Abzug, um notfalls schnell reagieren zu können. Im ersten Stockwerk sah alles normal aus, aber es war totenstill.
    »Mr. und Mrs. Hopkins? Hier sind die Agenten Kessedy und Bernd von der SAV, der Spezialagentur anormaler Verbrechen. Ist jemand zu Hause?« Nach seiner Frage herrschte wieder Stille. Wir lauschten eine Weile, bis mein Partner weiterging.
    »Der Blutgeruch kommt von da hinten.« Julius deutete mit dem Kopf nach links zu dem längeren Stück des Ganges. Von unserem Standpunkt an der Treppe aus konnten wir vier Türen sehen, zwei waren geschlossen, die anderen standen offen. Um auf der sicheren
    Seite zu stehen, überprüften wir alle Räume auf dieser Etage, bevor wir uns denen widmeten, die in der Nähe des Blutgeruches lagen. Wir fanden Gästezimmer vor, die unbenutzt zu sein schienen. Der nächste Raum entpuppte sich als das Zimmer einer jungen Frau. Etliche Hexenutensilien bewiesen, dass dies Michelle Hopkins Reich sein musste, aber auch dieses Zimmer war leer. Julius trat vorsichtig vor die offene Tür des letzten Zimmers und verharrte sekundenlang regungslos davor.
    »Was ist
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