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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut
Autoren: Christina M. Fischer
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sie nicht auf uns aufmerksam zu machen. Diese spezielle Einheit besteht aus den stärksten A-Normalos überhaupt, und mithilfe einer besonderen, aber geheimen Prozedur werden sie sogar noch mächtiger und unempfindlicher gegen Angriffe. Es gilt als Ehre, wenn man aufgefordert wird, der Einheit beizutreten.
    Eine Menge A-Normalos reichen Bewerbungen ein, doch nicht jeder wird genommen. Die Dhags bleiben meist für sich und sind ein sehr verschlossener Haufen, mischen sich nur dann in diverse Angelegenheiten, wenn es wirklich brenzlig wird. Besonders schlimme Verbrecher werden in ihre Zentrale transportiert, wo man ihnen die Kräfte nimmt.
    Dies ist das Schlimmste, was einem A-Normalo passieren kann, und deswegen fürchten wir sie sehr. Jene, deren Kräfte man nicht binden kann, wie Vampire oder Werwölfe, finden durch ihre Hand den Tod.
    Folglich hätten sich die meisten A-Normalos tadellos benehmen müssen, doch weit gefehlt. Viele von ihnen praktizieren weiterhin verbotene schwarze Magie oder saugen in ihrer Gier das Blut aus den Lebenden bis zu deren Tod.
    Für diese und ähnliche Vergehen ist also meine Agentur zuständig, und heute Nacht hatten wir den Auftrag, einer jungen Hexe auf die Schliche zu kommen, die sich in die verbotenen Gefilde der Schwarzen Magie zu wagen schien.
    Zuvor jedoch wollten wir uns noch etwas stärken. Mein Partner stand gerade in einem Cafe an der Kasse und bezahlte unseren Kaffee und das Gebäck, damit wir die bevorstehende Observierung ohne knurrende Mägen durchstanden.
    Nach Dennis, meinem früheren Partner, hatte ich Schwierigkeiten, mich an Julius zu gewöhnen. Der Mann, der mich seit drei Monaten bei meinem Job unterstützt, besitzt schwarze Haare, strahlend blaue Augen und einen Mund, bei dem jede Frau schmachtend in die Knie gesunken wäre. Außerdem strahlt er förmlich vor Selbstbewusstsein, und um das Ganze zu vervollständigen, ist er auch noch mächtig genug, um rasend schnell die Karriereleiter hinaufzuklettern. Julius Kessedy hat sehr früh erfahren, dass das Virus seine Zellen ebenfalls verändern würde. Er war jetzt schon stark, doch wenn er starb, würde er zu einem Vampir werden, und noch dazu zu einem Meistervampir.
    Karl war voll des Lobes für ihn, ich hingegen fand ihn in letzter Zeit ziemlich launisch. Sein Charisma hatte er deswegen jedoch nicht eingebüßt. Das alte Klischee des Frauenschwarms traf vollkommen auf ihn zu. Mit mir jedoch flirtete er so gut wie nie, auch wenn er mich manchmal mit einem komischen Blick musterte.
    Während er zu meinem Wagen kam, trug er die zwei Pappbecher Kaffee in jeweils einer Hand, die Papiertüte hatte er unter dem rechten Arm geklemmt. Ich lehnte mich über den Beifahrersitz, um ihm zu öffnen und dankend meinen Kaffee entgegenzunehmen.
    »Ungewöhnlich für eine Hexe, in dieser Wohngegend zu leben, Sophie«, bemerkte er.
    Diese Wohngegend, das bedeutete menschliches Gebiet. Es kam schon mal vor, dass A-Normalos und Menschen Tür an Tür wohnten, doch meistens bleiben die A-Normalos unter sich. Menschen fällt es immer noch schwer, mit den Aspekten des Lebens zurechtzukommen, mit denen wir uns herum ärgern müssen. Ich glaube nicht, dass eine normale Familie ruhig bleiben kann, wenn sie wüsste, dass drei Häuser weiter ein Werwolf lebt.
    »Ihr Vater ist Senator Hopkins, und Michelle Hopkins lebt mit ihren neunzehn Jahren noch zuhause«, informierte ich ihn und nippte an dem heißen Kaffee. Normalerweise bevorzuge ich Tee, doch für eine Observierung bin ich bereit, eine Ausnahme zu machen. Außerdem tat der Kaffee seinen Job und vertrieb jegliche Müdigkeit.
    Nachdem ich meinen Becher geleert hatte, startete ich den Wagen und fuhr los. Julius, der gemächlicher an das heiße Getränk heranging, stellte den Kaffee in den Becherhalter und blätterte in einer beigefarbenen Akte. Karl hatte uns kurz über den neuesten Stand der Dinge informiert, doch in der Akte waren wesentlich mehr Informationen enthalten. Lediglich der überraschend schnelle Aufbruch hatte verhindert, dass ich mich damit vertraut machen konnte.
    Die Villa der Hopkins war wegen des kleinen Wäldchens um die Auffahrt und des hohen Zaunes kaum zu sehen, aber alleine das hochmoderne Tor ließ vermuten, wie teuer der Bau dahinter sein musste. Auch die Abgelegenheit des Anwesens verriet, wie reich Senator Hopkins wirklich war. Unseren Informationen zufolge hatte er sogar mehrere Grundstücke um das Haus aufgekauft, damit es keine neugierigen Nachbarn gab, die
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