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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut
Autoren: Christina M. Fischer
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Michelle Hopkins´ wahres Ich entlarven konnten. Dass die einzige Tochter des Senators eine Hexe war, davon wussten nur ihre Eltern, die Behörden und der Hexenmeister, dem sie unterstellt war.
    Ich parkte den Wagen im Schatten einer großen Tanne. Julius lehnte sich tief in den Sitz und schwieg. Nach einer Weile merkte ich, dass er eingeschlafen war. Ich biss mir auf die Lippen. Ihn zu ermahnen
    würde nichts bringen. Er ist ein guter Agent und eigentlich immer topfit, aber in letzter Zeit fühlt er sich manchmal schlapp und müde.
    Eine Stunde später drehte Julius sich auf dem Beifahrersitz und knallte mit dem Kopf gegen die Fensterscheibe. Blinzelnd wurde er wach und musterte mich verwirrt. »Oh, ich muss wohl eingenickt sein«, murmelte er und rieb sich die Augen.
    Ich zwang mich dazu, keine Miene zu verziehen. Das sah nicht aus wie eine vampirische Geste. Vampire rieben sich nicht die Augen wie ein kleines Kind, außerdem schliefen sie tagsüber. Keine Ahnung, warum Julius so oft nachts schlief.
    »Wie lange war ich weg?«
    »Eine Stunde«, antwortete ich ruhig und blickte wieder zu dem hohen Tor. Ich hasse es, jemanden zu beschatten. Die Wartezeiten, die dabei entstehen, machen mich fertig. Ich bin nicht dafür geschaffen, tatenlos herumzusitzen und darauf zu warten, dass etwas passiert.
    »Hm.« Julius griff nach dem inzwischen kalten Kaffee und trank ihn in einem Zug leer.
    Ich fragte mich mit einem Seitenblick auf ihn, wie er die Zeit überstehen würde, wenn er anstatt Kaffee Blut trinken musste. Viel war noch nicht über das Vampirvirus bekannt, außer, dass es mehr als einmal in der Menschheitsgeschichte aufgetaucht war, was die ganz Alten erklärte. Wenn manche ihrer Gier nachgaben, kamen da mehrere Tote zusammen. Heute wäre dies unser Stichwort, um sie zu überführen und auszuschalten. Die Vampire hatten früher versucht, ihre Existenz so gut es ging geheim zu halten, meistens durch Morde, doch nach dem Ausbruch des Mutationsvirus war es nicht mehr zu verheimlichen gewesen. Unsere Zeit war aufgeklärter, Nachrichten über Seuchen sah man jeden Tag im Fernsehen, auch über die, welche fast die ganze Welt verändert hatte. Dadurch hatte der Vampirrat sich gezwungen gesehen, an die Öffentlichkeit heranzutreten, und sie traten als die hilfsbereiten Wesen auf, die sie gar nicht sind. Ich habe gesehen, was Vampire einem Menschen antun können, und ich traue keinem von ihnen über den Weg.
    Julius, der meine nachdenkliche Stimmung bemerkte, runzelte die Stirn. »Du, hör mal, es tut mir wirklich leid, dass ich eingepennt bin. In letzter Zeit passiert mir das öfter. Die Ärzte sagen, dass es bald so weit ist.« Den letzten Satz hatte er nur geflüstert.
    Ich sah ihn scharf an. Unsicherheit flackerte in seinem Blick. Als man ihm mitgeteilt hatte, dass er das Virus in sich trug, muss er
    gerade in der Pubertät gewesen sein. In dieser Zeit zeigt sich, wer gegen das Virus resistent ist und wer nicht. Niemand kann sagen, warum es aus den einen Vampire macht und aus den anderen Hexen oder Gestaltwandler. Ebenso kann niemand die Art der Verwandlung beeinflussen. Versuche, die vor vierzig Jahren durchgeführt wurden, waren immer mit dem Tod des Subjekts geendet.
    Es gibt auch viele, die davon verschont werden und einfache Menschen bleiben.
    Julius war nicht verschont worden, ich eigentlich auch nicht, doch bei mir hatte das Mutationsvirus nicht dieselben Auswirkungen. Menschen wie mich bezeichneten die Alten naserümpfend als eine Anomalie. Ich werde mich nicht verwandeln, doch das Virus hat auch meinen Körper verändert. Ich kann Verbindung zu einer anderen Dimension aufbauen und Dämonen rufen, die mir dienen, bis ich sie nicht mehr brauche. Dämonenbräute nennt man Frauen wie mich, und der Name passt durchaus, denn diese Abwandlung tritt meist nur bei Frauen auf. Eigentlich klingt die Art, wie ich mir meine Diener stehle, grotesk und herzlos, doch ich empfinde keine Reue, denn ich spüre die Bosheit dieser Kreaturen durch und durch. Sollte ich einmal die Kontrolle über sie verlieren, werden sie jeden Menschen in ihrer Umgebung zerfetzen. Auch so suchen sie nach einem Weg in unsere Welt, bis jetzt haben sie aber noch kein Tor gefunden, und von alleine können sie nicht hierher gelangen.
    Für die Beschaffung meiner Diener muss ich ein paar Tropfen Blut opfern, aber Gott sei Dank muss ich keines trinken. Anders als Julius, nachdem er sich verwandelt hat.
    Hexen greifen verstärkt auf eine andere Art der
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