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Dämonen zum Frühstück

Dämonen zum Frühstück

Titel: Dämonen zum Frühstück
Autoren: Julie Kenner
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Ich starrte den Wagen finster an.
»Jetzt suchst du Laura und Opa und erzählst ihnen, was los ist. Bleib bei ihnen. Verstanden? Weiche nicht von ihrer Seite – ganz gleich, was passiert.«
Sie nickte, wobei ihr Kinn zitterte.
Ich setzte mich hinter das Steuer. »Wo genau auf dem Friedhof?«
»Bei der großen Statue«, antwortete sie. »Bei dem großen Engel, du weißt schon.«
Ich nickte. Ich wusste. was sie meinte. Der Engel befand sich in einer der älteren Ecken des Friedhofs, weit von der Straße entfernt. »Jetzt geh«, forderte ich meine Tochter auf. »Such Laura und Opa. Es wird schon alles gut werden. Ich verspreche es dir. Ich hole deinen Bruder zurück.« Sie lehnte sich in den Wagen und gab mir einen Kuss auf die Wange. »Ich hab dich so lieb, Mami«, sagte sie und rannte dann über den Parkplatz zum Kirchenbasar zurück.
Ich stöhnte verzweifelt. Ich habe dich auch sehr lieb, mein Kleines.
Und dann gab ich Gas.
Ich machte mir nicht die Mühe, über die Kieswege über den Friedhof zu fahren. Stattdessen fuhr ich querfeldein in den südöstlichen Teil des Friedhofs. Die meisten Gräber hatten schlichte Grabplatten, einige jedoch, die noch aus früheren Zeiten stammten, wiesen große Grabsteine auf, um die ich herumkurven musste.
Endlich tauchte der Engel vor mir auf. Ich bremste abrupt, sodass die Hinterachse des Wagens auf dem feuchten Gras zur Seite rutschte. Dann sprang ich aus dem Wagen.
Larson saß zu Füßen des Engels und hatte meinen Sohn auf seinem Knie. »Ein charmanter Junge«, sagte er gelassen. »Ich freue mich, dass du kommen konntest. Es wäre schade gewesen, ihn töten zu müssen.« Er schenkte mir ein bösartiges Grinsen. »Nein, das stimmt nicht. Ich glaube, es hätte mir sogar großen Spaß gemacht.«
Ich stand stocksteif da, die Hände zu Fäusten geballt. »Geben Sie mir meinen Sohn.«
»Gib mir zuerst die Knochen.«
Ich zögerte.
»Ich bringe ihn um, Kate. Du solltest inzwischen doch wissen, dass ich vor nichts zurückschrecke. Aber es gibt etwas, was ich noch mehr will, als sein Blut fließen zu sehen. Gib mir die Lazarus-Knochen, und du bekommst deinen Jungen zurück.«
Ich streckte ihm den Beutel entgegen.
»Kluges Mädchen.« Er wandte sich zur Seite und rief: »Doug. Nimm das.«
Ein alter Mann trat hinter dem Engel hervor. Er schlurfte auf mich zu und nahm mir den Beutel ab. Als ich sein Gesicht sah, zuckte ich zusammen. Das letzte Mal, als ich Doug gesehen hatte, hatte er gerade im Coastal-Mists-Altenheim Schach gespielt.
Ich sah Larson an. »Hurensohn.«
»Unsinn. Doug befindet sich bereits auf der nächsten Ebene. Warum sollten wir da nicht seinen Körper verwenden? Er würde sonst nur verrotten. So viel Verschwendung in diesem Altenheim«, sagte er beinahe wehmütig. Dann sah er mir in die Augen. Sein Blick strahlte reine Bosheit aus. »Aber keine Sorge. Von jetzt an wird es viel weniger Verschwendung geben. Viel, viel weniger.«
»Nicht, wenn ich irgendetwas damit zu tun habe und es verhindern kann.«
»Du wirst aber nichts damit zu tun haben. Arme Kate, du kannst dir doch nicht einmal selbst helfen.«
»Geben Sie mir meinen Sohn.«
»Aber natürlich.« Er stand auf und stellte Timmy auf den Boden. »Ich kann auch großzügig sein, wenn ich will«, erklärte er, während mein Kind auf mich zurannte.
»Du wirst untergehen, Goramesh«, sagte ich. »Ich werde dich in deine Hölle zurückschicken.«
»Alles unsinniges Gerede«, erwiderte er. »Und warum solltest du das überhaupt tun, nachdem du mir so behilflich warst? Ohne dich wäre Eddie niemals mit der Wahrheit herausgerückt. Ohne dich wäre es mir niemals gelungen, an die Knochen zu kommen. Das weißt du doch.«
Ich antwortete nicht, sondern hielt nur meinen Sohn fest an mich gedrückt.
»Willst du nicht bleiben? Willst du nicht bleiben und sehen, wie sich meine Armee erhebt? Ich verspreche dir, dass dein Ende ganz schnell kommen wird.«
»Ich werde bleiben«, entgegnete ich. »Ich werde bleiben und dich aufhalten, Goramesh.«
»Du bist aus der Übung, Kate. Hast du schon vergessen, dass wir miteinander gekämpft haben? Ich kenne dich und deine Schwächen. Man kann mich nicht besiegen.«
»Wann ist Larson gestorben? Wie ist es dir gelungen, hierherzukommen?«
Er lachte mit einer solchen Ausgelassenheit, dass ich für einen Moment ganz verwirrt war und meinen Zorn fast vergaß. »Gestorben? Wer hat denn behauptet, dass Larson gestorben ist?«
»Aber … Oh, mein Gott!«
»Der hat sicher nichts damit zu tun. Larson ist
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