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Dämonen zum Frühstück

Dämonen zum Frühstück

Titel: Dämonen zum Frühstück
Autoren: Julie Kenner
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Augen. »Du gottverdammtes Miststück! Ich breche dir dein Genick und lasse dich hier zurück!« Er kam noch näher an mich heran. Sein Mund drängte gegen mein Ohr. »Eines will ich dir aber noch sagen, ehe du stirbst. Ich werde den Jungen zum Leben erwecken, und er wird mir gehören. Es ist vorbei, Kate. Mein Sieg wird jetzt sogar noch süßer sein, als ich mir das vorgestellt habe.«
Ich versuchte, mich ihm zu entwinden, während meine Angst größer wurde. Aber er hielt mich wie in einem Schraubstock fest und lockerte seinen Griff um keinen Millimeter. Blankes Entsetzen hatte mich ergriffen. Ich unterdrückte ein Schluchzen. Furcht und tiefes Bedauern vermengten sich in mir. Ich hatte geschworen, dass ich diesen Kampf nicht verlieren würde. Doch jetzt befürchtete ich, ein Versprechen gegeben zu haben, das ich nicht halten konnte.
Ich holte tief Luft und versuchte meine Lungen noch einmal mit Sauerstoff zu füllen. Mein Herz schien fast zu bersten. In meinen Ohren rauschte es so heftig, dass ich die hohen Sirenen, die auf einmal ertönten, kaum hörte.
Sirenen ?
Hatte Laura etwa die Polizei gerufen? Hätte Eddie das zugelassen?
Auch Goramesh hörte sie. »Jetzt ist es an der Zeit, Abschied zu nehmen, Jägerin«, sagte er. »Wir wollen doch schließlich nicht, dass die Polizei mein kleines Geheimnis erfährt, nicht wahr?«
Er ließ meine Arme los und begann, mich umzudrehen. Ich wusste genau, was er vorhatte. Jetzt wollte er mir den Hals brechen.
»NEIN!«, schrie ich. Ich hatte keine Waffe. Ich hatte nichts, womit ich ihm Einhalt gebieten konnte. Deshalb tat ich das Einzige, was mir übrig blieb. Ich schlug seinen Arm beiseite, noch ehe er mich am Hals packen konnte. Es funktionierte. Und in diesem Bruchteil einer Sekunde riss ich mir die Haarspange aus den Haaren und stieß damit zu.
Die Spange traf genau ins Schwarze. Sie fuhr wie ein heißes Messer durch ein Stück Butter mitten in das Auge des Dämons. Er erzitterte am ganzen Körper, und die Luft über ihm und mir begann sich zu bewegen. Dann ertönte ein ohrenbetäubendes Tosen, als würde ein Düsenjäger die Schallmauer durchbrechen. Sein Körper wurde leblos, und ich war auf einmal frei. Ich fiel rücklings auf das nächste Grab und landete direkt neben meinem Sohn.
Die Sirenen kamen immer näher. Ich rollte zur Seite und bekam vor Angst kaum Luft. Was würde ich sehen müssen? Ich drehte meinen kleinen Liebling auf den Rücken und gab ihm einen leichten Klaps auf die Wange. Seine Augenlider begannen zu flattern. »Mami?«, fragte er verwirrt.
Ich konnte ihm nicht antworten. Ich konnte ihn nur an mich pressen und weinen.
Es war vorbei.
Und ich war müde. Unendlich müde.
Aber ich hatte gewonnen. Goramesh war verschwunden. Larson war tot.
Als mein Junge seine kleinen Arme um meinen Hals schlang, hielt ich ihn ganz fest und schloss die Augen.
EPILOG
    Wie sich herausstellte, hatte Allie die Polizei gerufen. Es war ihr nicht gelungen, Eddie oder Laura sofort zu finden, weshalb sie den Notruf gewählt hatte (und so das Handy für genau den Zweck verwendete, der ihr von mir erlaubt worden war). Danach hatte sie Stuart angerufen. Als Laura und Eddie sie schließlich fanden, waren sie gemeinsam in Lauras Auto zum Friedhof gerast und dort nur wenige Sekunden nach der Polizei eingetroffen. Stuart kam kurz darauf.
    Die Sanitäter brachten Timmy sofort in die Notaufnahme, von wo er schon wenige Stunden später als völlig gesund und unverletzt wieder entlassen werden konnte. In den ersten Nächten nach den schrecklichen Ereignissen auf dem Friedhof quälten ihn noch schlechte Träume, doch der Psychologe im Krankenhaus erklärte uns, dass dies mit der Zeit nachlassen würde. Inzwischen schläft er schon wieder ganz normal, weshalb ich mir keine Sorgen mehr mache. Es geht ihm offensichtlich wieder gut.
    Ich verbrachte die folgenden Tage damit, meine Verletzungen zu pflegen und mit der Polizei zu sprechen. Schließlich hatte ich sowohl Larson als auch Doug umgebracht, und daran gab es keinen Zweifel. Doch zum Glück klärte sich schon bald, dass keine Anklage gegen mich erhoben werden würde. Allie und Lauras Aussagen bestätigten meine Geschichte, dass Larson meine Kinder entführt und dann gemeinsam mit Doug versucht hatte, mich zu umzubringen. Als die Polizei Larsons Auto untersuchte und dort Haare und andere Spuren im Kofferraum fand, die ihn in Verbindung mit dem Verschwinden eines weiteren Altenheimbewohners brachten, besiegelte dies Larsons Einstufung als
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