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Dämon aus dem All

Dämon aus dem All

Titel: Dämon aus dem All
Autoren: Leigh Brackett
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paar Minuten, bis er den Pfad gefunden hatte, über den er in die Ebene hinabgestiegen war. Er lief ihn entlang und rechnete sich aus, daß die Lichtung, auf der er Tuchvar mit den Hunden zurückgelassen hatte, ein paar hundert Schritte nach rechts liegen mußte. Das Brummen des Motors blieb über ihm. Oben auf dem Felsabsturz langen dunkle Schatten unter den Bäumen.
    Gerds Stimme schrie in Starks Geist. Gefahr, N’Chaka!
    Durch das Motorengeräusch hörte er etwas, sah dann eine Bewegung, die auf ihn zielte. Er machte einen gewaltigen Satz zur Seite.
    Fast zugleich setzte das Schreien ein. Der Dolch war aber schon geworfen worden.
    Stark spürte einen Schlag gegen die rechte Schulter und einen dumpfen Schmerz. Er hatte ihn wenigstens nicht ins Herz oder in den Hals getroffen. Er sah den mit Edelsteinen verzierten Griff glänzen und riß die Waffe heraus. Blut strömte aus der Wunde und rann heiß den Ärmel hinab. Im Dickicht wurde um sich geschlagen und gebrüllt, und Hunde bellten.
    Dort waren zwei Männer, die sich entsetzt am Boden wälzten. Sie trugen schwarze Mäntel, und als Stark die Kapuzen zurückriß, starrten die weißen, unmenschlichen Gesichter Fenns und Ferdics zu ihm auf, die großen Nachtaugen vor Schrecken weit geöffnet.
    Nicht töten, sagte Stark zu den Hunden. Laut sagte er: »Eine Bewegung, und ihr sterbt.«
    Die Hunde brachen durch das Dickicht auf den Pfad. Tuchvar folgte ihnen in einiger Entfernung.
    »Nimm ihnen die Waffen ab«, sagte Stark. Blut tropfte langsam von seinen Fingern auf den Boden. Gerd beschnüffelte es und knurrte, und das Haar in seinem Nacken richtete sich auf.
    »Das fliegende Ding hat die Tiere beunruhigt«, sagte Tuchvar und beugte sich über die beiden Männer. Dann sah er Gerd an, blickte an Stark hinauf und vergaß, was er tat.
    »Nimm ihnen die Waffen ab!«
    Er nahm sie an sich.
    »Steht auf«, sagte Stark.
    Fenn und Ferdic standen zitternd auf und starrten auf die Meute der Hunde.
    »Seid ihr allein gekommen?«
    »Nein, wir hatten sechs Mörder gedungen, die uns helfen sollten, als wir sicher wußten, daß du nicht unter den Toten in Ged Darod warst. Als das fliegende Ding über den Wald kam, sind sie geflohen, aber wir warteten ab. Das ist ein Ding aus anderen Welten, und man hatte uns doch gesagt, alle Schiffe hätten Skaith verlassen.«
    »Nicht alle«, sagte Stark. Er wollte die beiden rasch los werden. »Sagt Kell à Marg, daß ich euch das Leben schenke, weil ich an eurem Nordtor zwei von euch das Leben genommen habe. Sagt ihr, daß ich das nicht noch einmal tun werde. Jetzt geht, bevor ich die Hunde auf euch loslasse.«
    Sie drehten sich um und eilten davon.
    Tuchvar sagte unsicher: »Stark …«
    Grith stieß den Jungen mit der Schulter zurück. Die Hunde liefen unruhig hin und her, zogen einen Kreis um Stark und winselten wild.
    Stark ließ Gerd nicht aus den Augen und sagte zu Tuchvar: »Geh in die Ebene hinunter.«
    »Ich kann doch helfen …«
    »Niemand kann mir helfen. Geh.«
    Tuchvar wußte, daß Stark recht hatte, und ging langsam davon.
    Stark stand breitbeinig mit dem Dolch in der Linken auf dem Pfad. Das Blut tropfte von seinen Fingern. Er versuchte gar nicht erst, es zu stillen. Gerd würde ihm dazu keine Zeit lassen.
    Seine Augen hatten sich inzwischen an die Dunkelheit gewöhnt. Er konnte die kreischenden Hunde mit ihren offenen, gierigen Mäulern sehen. Sie würden ihn zerreißen, wie sie Flay auf der Ebene des Herzens der Welt zerfetzt hatten. »Dein Fleisch ist verletzlich«, hatte Gelmar gesagt. »Eines Tages wird es bluten …«
    Es blutete jetzt. Die Hunde hatten ihn als einen der ihren angenommen, sahen in ihm keinen Meister, keinen Herrn des Zwingers, und er mußte die unvermeidlichen Folgen dieser Stellung tragen. Das Rudel gehorchte dem Stärksten, und wenn der Leithund Schwäche zeigte, würde der nächste in der Reihe versuchen, ihn zu stürzen.
    Er konnte Gerd riesig und fahl auf dem Pfad sehen, und er meinte, einen fernen Wind zu spüren, der wie Schneeluft roch.
    Er warnte ihn: N’Chaka ist immer noch der Stärkste. Das konnte schon bald anders sein.
    Gerds Gedanken waren unzusammenhängend. Der Blutgeruch versetzte ihn in gewaltige Aufregung.
    Stark spürte, wie ihm Schwäche die Adern entlangkroch und sagte: All die Hunde von Yurunna konnten N’Chaka nicht töten. Was kann Gerd ausrichten?
    Die Angst traf Stark wie ein Blitz. Gleich würde der Angriff kommen.
    Stark warf den Dolch.
    Die Klinge durchbohrte Gerds
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