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Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Titel: Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal
Autoren: Jennifer Crusie
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Als er sich daran erinnerte, wie er sie das erste Mal mit diesem schrecklichen Hut gesehen hatte, musste er lachen.
    »Warum fürchtete er sich vor der Hexe?«
    »Weil sie eine Hexe war. Tatsächlich fürchtete er sich so sehr vor ihr, dass er versuchte, eine Prinzessin aus ihr zu machen.«
    »Der Blödmann«, stieß Daisy hervor.
    »Genau«, stimmte Linc zu und fuhr fort: »Aber er konnte sie nicht verlassen, weil sie einen Deal hatten. Einen Cinderella-Deal. Egal, wie komisch sie sich aufführte, er musste bis Mitternacht mit ihr zusammenbleiben.«
    Empört reckte Daisy das Kinn. »Muss wohl ziemlich peinlich für den Prinzen gewesen sein.«
    »Am schlimmsten war, dass sie ständig seine Geschichte unterbrach.«
    »Sorry.«
    »Eines Tages verwandelte sich die Hexe wirklich in eine Prinzessin. Sie trug schwarze Kleider, saß still da und benahm sich wie eine Lady. Außerdem hörte sie auf, Geschichten zu erzählen.« Bei dem Gedanken umarmte er sie fester. »Das ängstigte den Prinzen noch mehr, denn inzwischen hatte er sich in die Hexe verliebt.«
    Daisy schmiegte sich an ihn. »Warum?«
    Er grinste und küsste sie auf die Nase. »Weil sie liebenswert war und lustig und warmherzig und super im Bett. Allerdings war es beinahe unmöglich, ihr Geschichten zu erzählen.«
    »Die Geschichte ist aber auch ganz schön lang.«
    »Ich bin gleich fertig. Also bat der Prinz die Prinzessin, sich wieder in die Hexe zurückzuverwandeln. Das tat sie auch, doch sie hatten noch mehr Probleme. Denn Hexen und Prinzen werden immer wieder Probleme haben, egal, wie sehr sie sich lieben.«
    Auf einmal war Daisy ganz still geworden, und Linc drückte sie an sich.
    »Noch mehr Probleme?«, fragte sie leise.
    »Die Studenten haben eine Schallplatte vorbeigebracht, wir können sie nachher auflegen. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja. Obwohl sich der Prinz manchmal wie ein Vollidiot benahm, war er gar nicht so dumm. Darum fiel ihm auf, dass sie keine hundertprozentige Hexe mehr war. Sie hatte sich verändert, vielleicht sogar für ihn. Und so beschloss der Prinz, dass auch er sich ändern konnte. Er kaufte einen roten Pulli, obwohl er rote Pullis hasste. Und er versprach ihr, dass er bis an sein Lebensende nie wieder Halogenlampen kaufen würde, wenn sie bei ihm bliebe. Und dann wartete er auf ihre Antwort. Oh, und er kaufte ihr ein Geschenk.« Während Daisy sich an ihm festklammerte, schob er sie auf sein linkes Bein rüber, um eine kleine Schmuckschachtel aus der Hosentasche zu ziehen. »Ich war mir nicht ganz sicher«, sagte er zu ihr. »Ich musste ein bisschen raten.«
    Daisy wollte ihm versichern, dass sie kein Geschenk brauchte und alles in Ordnung war. Aber er blickte sie so erwartungsvoll an, dass sie es nicht übers Herz brachte. Also öffnete sie die Schachtel. Darin steckte ein ziselierter silberner Reif, in den unebene Naturperlen eingearbeitet waren. Es war nicht derselbe, den sie in Pennsylvania hatte kaufen wollen, war dem ersten aber zum Verwechseln ähnlich.
    »Er sah wie ein Daisy-Flattery-Ring aus«, erklärte ihr Linc. »Ich dachte, vielleicht magst du ihn lieber als den alten Blümchenring.«
    Wie erstarrt saß Daisy da und versuchte, zu verarbeiten, was er getan hatte. Um sich an den Ring zu erinnern, musste er sich jeden Moment ins Gedächtnis gerufen haben, den sie zusammen gewesen waren. Er musste jede einzelne Minute ihres Zusammenseins noch einmal in Gedanken durchgespielt haben. Jetzt gab er ihr die Chance, wieder Daisy Flattery zu sein.
    Sie streckte die rechte Hand aus. »Ich will beide.«
    Einen Augenblick lang rührte er sich nicht, dann nahm er den Ring aus der Schachtel und schob in ihr über den rechten Ringfinger. »Bleib bei mir, Daisy. Mach, dass es nie Mitternacht wird. Bleib bei mir, und mach Kinder mit mir, und adoptier noch ein paar Versehrte Tiere mit mir. Und lebe glücklich mit mir bis ans Ende unserer Tage.«
    »Ich liebe dich«, flüsterte Daisy. »Ich könnte dich niemals verlassen.«
    Erneut küsste er sie, und sie schmiegte sich an ihn und hielt ihn fest. Sie fühlte sich so sicher und geliebt und warm in der hellen Frühlingssonne. Und es war ihr egal, wer sie sehen konnte und was die Leute dachten.
    »Ehrlich gesagt«, raunte Linc schließlich an ihrem Nacken, »wenn wir wirklich wissen wollen, wie sich ›glücklich bis ans Ende ihrer Tage‹ anfühlt, müssen wir reingehen. Mehr können wir den Nachbarn wohl nicht zumuten, ohne dass sie die Polizei rufen.«
     
    Viel später kuschelte
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