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Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Titel: Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal
Autoren: Jennifer Crusie
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Oberschenkeln glatt strich. »Vielleicht kann ich nicht bis nach der Show warten. Habe ich dir schon gesagt, wie wunderschön du bist?«
    »Ständig.« Zaghaft lächelte sie ihn an. »Normalerweise bin ich dann ausgezogen.«
    »Das kommt, weil ich gar nicht anders kann, als dich auszuziehen, wenn du in meiner Nähe bist.«
    »Ich liebe dich.« Sie hörte auf, an den Strumpfbändern herumzufummeln, und sah zu ihm auf. Eindringlich fuhr sie fort: »Ich liebe dich wirklich. Mehr als irgendwen oder irgendwas. Ich werde alles sein, was du von mir erwartest.«
    Linc gab sich alle Mühe, sich auf das zu konzentrieren, was Daisy ihm gerade klarzumachen versuchte, aber er verstand es nicht. »Ich brauche dich nur als Daisy Blaise, sonst nichts.« Sie runzelte die Stirn, darum ging er zum Bett und zog sie auf seinen Schoß. »Hab keine Angst, Magnolie. Heute Abend wird alles gut. Du bist eine großartige Malerin, und von heute Nacht an werden es alle wissen.«
    »Ja.« Daisy kletterte von seinem Schoß. »Warte, bis du das Kleid siehst.«
    Als er beobachtete, wie sie sich vornüberbeugte und die Strumpfbänder festmachte, beschleunigte sich sein Herzschlag. »Ich bin jetzt schon heiß auf die Unterwäsche.«
    Daisy schlüpfte in ein schwarzes Spitzenunterkleid und strich es über den Hüften glatt, wobei Linc ihr gern geholfen hätte. Dann zerrte sie ein Kostüm vom Kleiderhaken und zog es sich über den Kopf. Damit er den Reißverschluss für sie zuzog, kehrte sie ihm den Rücken zu. Es war deprimierend, all die warme Haut und schwarze Spitze unter dem Stoff verschwinden zu sehen. Aber was sie anzog, konnte man irgendwann auch wieder ausziehen, und er konnte warten.
    Dann drehte sie sich zu ihm um und streckte die Arme von sich, um ihm das Kleid zu zeigen. »Wie findest du es?«
    Linc hatte in seinem Leben viel Zeit mit Frauen verbracht, und er war nicht dumm. »Du siehst toll aus«, sagte er, aber insgeheim dachte er: Was, zum Teufel, will sie mit so einem Kleid? Das passt doch gar nicht zu ihr.
    »Gut.« Daisy drehte sich zum Spiegel. »Ich finde, ich sehe darin sehr erwachsen aus.«
    »Absolut«, bestätigte er. Er hasste das Kleid. »Bist du fertig?«
    »Ich komme gleich.« Sie nahm die Bürste und fing an, sich zu frisieren.
    »Was machst du?«
    »Meine Haare. Geh schon. Ich bin in einer Minute unten.«
    Linc ging und fühlte sich sehr unwohl. Als sie ihm nachkam, fühlte er sich noch schlechter. Sie hatte die Haare zu einem festen Knoten im Nacken zusammengebunden. Ihre Locken wurden von einer schwarzen Samtschleife gebändigt, deren Enden ihr wie schwarze Flügel vom Kopf abstanden. Sie sah blass aus und abweisend und kalt und unglücklich.
    »Daisy«, fing er an, dann hielt er inne. Es war ihr Abend. Wenn sie so aussehen wollte, dann sollte es so sein. »Lass uns gehen, Magnolie. Du siehst fantastisch aus.«
    Als sie ankamen, war die Galerie schon voll. Bill packte Linc beim Arm, als dieser mit Daisy durch die Tür kam. »Wo waren Sie?«
    Linc deutete mit dem Kopf in Richtung Daisy, die an ihnen vorbei in die Galerie gegangen war. »Die Nerven. Sagen Sie nichts. Sie hat panische Angst.«
    Mit zusammengekniffenen Augen sah Bill ihr nach. »Warum ist sie angezogen wie Morticia von der Addams Family?«
    »Ich weiß nicht.« Hilflos streckte Linc die Arme aus.
    »Seit ein paar Wochen dreht sie völlig durch. Ich kann es kaum erwarten, dass das hier endlich vorbei ist und sich alles wieder normalisiert.«
    »Verlassen Sie sich nicht darauf.« Bill grinste ihn an. »Daisy ist der Hit. Ihre Bilder sind jetzt schon fast ausverkauft. Für Ihre Porträts habe ich auch schon ein paar Angebote. Grandiose Angebote. Verkaufen Sie sie?«
    »Mein Porträt? Auf keinen Fall.« Linc musste grinsen, als er sich an Weihnachten erinnerte. »Das war mein zweitbestes Weihnachtsgeschenk.«
    »Dann muss das erstbeste ein Wunderwerk gewesen sein«, erklärte Bill. »Was ist mit dem anderen?«
    »Welches andere?«
    »Das, das nicht Ihr Geschenk war. Mir ist klar, dass sie zusammengehören, aber ich könnte auch nur für eins der beiden einen Käufer finden.«
    »Da war noch ein Porträt?«
    Bill deutete mit dem Daumen auf die hintere Wand, und Linc folgte seiner Geste mit den Augen.
    Dort hing sein schwarz-weißes Porträt, aber daneben entdeckte er noch ein anderes Bild in Gelb und Orange: das Gegenstück zu dem kalten grauen Bild. Mit fließenden, großzügigen Pinselstrichen hatte Daisy ihn nackt, ohne den grauen Anzug gemalt. Heiße
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