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Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal

Titel: Crusie, Jennifer - Der Cinderella-Deal
Autoren: Jennifer Crusie
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sind mein Vater Gordon Flattery, meine Stiefmutter Denise Flattery und meine Stiefschwestern Melissa und Victoria.« Sie holte tief Luft. »Dr. Crawford ist Dekan der geisteswissenschaftlichen Fakultät, Vater. Und Chickie Crawford hat meine Hochzeit organisiert, die wunderschön war.« Mit Tränen in den Augen lächelte sie Chickie zu, und Chickie lächelte nicht weniger traurig zurück.
    »Dr. Crawford.« Gordon Flattery und Crawford schüttelten einander die Hände und nickten sich verbindlich zu. »Lincoln.« Auch Linc wurde mit einem festen Händedruck begrüßt. »Mrs Crawford.« Chickie wurde mit einem würdevollen Nicken bedacht. »Ich bin erfreut, Sie alle kennenzulernen.«
    Als Crawford in Daisys Vater einen Gleichgesinnten erkannte, entspannte sich seine Miene ein wenig. Am liebsten hätte Linc seinen Drink über die beiden gekippt. Selbstzufriedene, aufgeblasene Wichtigtuer.
    Chickie blickte wieder zum gelben Porträt hinüber. »Sie sind sicher sehr stolz auf Ihre Tochter. Es sind so wunderbare Bilder.«
    Flattery zog die Augenbrauen zusammen. »Nun, zumindest hat sie sich weiterentwickelt, was ihr schlampiges Erscheinungsbild von früher angeht.« Wohlwollend betrachtete er Daisys Kleid, und Daisy, plötzlich nicht mehr verunsichert, straffte die Schultern. Linc sah, wie sie das Kinn hob und ihr Blick sich verfinsterte. Gut, lass dir von ihm nichts bieten! dachte er. Es kann dir egal sein, was er denkt. Dann richtete sie die Augen auf ihn und musterte ihn mit demselben Blick, und er fuhr zusammen. Moment mal…
    »Aber von ihrer Kunst kann ich das leider nicht behaupten.« Auch Daisys Vater betrachtete nun das gelbe Porträt, dann wandte er sich an Linc. »Ich verstehe nicht, was Sie sich dabei gedacht haben, sie dieses Ding
    zeigen zu lassen.«
    »Genau das habe ich ihm auch gesagt«, plusterte Crawford sich auf. »Daisy ist vielleicht nicht klug genug und wusste nicht, dass so etwas nicht geht. Aber von Linc hätte ich mehr erwartet.«
    »Linc wusste nichts davon.« Daisys Stimme klang ausdruckslos, aber bestimmt. »Er ist nicht weniger entsetzt als ihr.«
    Linc wollte etwas sagen, doch Flattery kam ihm zuvor. »Was hast du dir dabei gedacht, Daisy? Er muss diesen Leuten gegenübertreten. Seine Studenten sind hier.«
    Bestürzt, seine eigenen Worte wiedergegeben zu bekommen, hörte Linc auf zu atmen.
    »Ich habe an Linc gedacht.« Daisy holte tief Luft, bevor sie weitersprach. »Ich habe an seine beiden Seiten gedacht, und ich wollte ihn malen. Das habe ich gemacht, und ich finde, es ist meine beste Arbeit. Es tut mir nicht leid.« Sie sah zu Linc auf und begegnete seinem Blick, wütend und elend und verloren, aber kampfbereit. »Es tut mir überhaupt nicht leid. Das ist ein wunderbares Porträt, und du solltest stolz sein, dass du so bist.« Sie biss sich auf die Unterlippe. »Ich für meinen Teil bin sehr stolz, dass du so bist, wie du bist, so vielschichtig und interessant.«
    Wagemutig stimmte Chickie ihr zu. »Das finde ich auch. Die Bilder sind beide wunderschön.«
    »Ich habe dir doch gesagt, du sollst den Mund halten.« Voller Verachtung sah Crawford seine Frau an. »Du bist genauso dumm wie Daisy.«
    »Warum verlässt du ihn nicht?«, fragte Daisy sie leidenschaftlich. »Er ist ein schrecklicher Mensch. Ständig baggert er andere Frauen an, und dich behandelt er wie Dreck. Verlass ihn.«
    In der darauf folgenden Stille betrachtete Linc all die Menschen, die um ihn herumstanden, und begriff, dass nur eine Person ihm nicht egal war. Und es wurde Zeit, es laut auszusprechen - aber nicht, bevor Daisy fertig war. Er wollte sie nicht länger bevormunden.
    Crawford fand als Erster die Stimme wieder. »Das reicht«, sagte er, aber Chickie fragte: »Wo soll ich denn hin?«
    Daisy reckte das Kinn. »Du kannst bei mir wohnen. Ich gehe, darum weiß ich noch nicht, wo das genau sein wird. Aber du kannst mit mir mitkommen. Verlass ihn. Du bist zu gut für ihn. Du trinkst nur deswegen zu viel, weil er dich so unglücklich macht.«
    Chickie blickte auf das Glas in ihrer Hand, als sähe sie es zum ersten Mal. Dann stellte sie es auf den nächstbesten Tisch und ging.
    Crawford kochte vor Wut. »Hör zu, du…«
    »Nein«, fuhr Linc ihm über den Mund. »In diesem Ton sprechen Sie nicht mit meiner Frau.« Daisy wollte sich umdrehen und Chickie hinterherlaufen, aber Linc hielt sie fest, während er mit Crawford abrechnete. »Und wenn Sie Daisy noch ein einziges Mal betatschen, breche ich Ihnen nicht nur die
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