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Cruel World

Cruel World

Titel: Cruel World
Autoren: Neslihan Dadas
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glühen, die sich kurz danach in pures heißes Feuer verwandelte und mit einem mal hoch in die Höhe emporschoss.
    Noah und ich erstarrten, weil wir unseren geblendeten, blinzelnden Augen kaum trauten.
    Vor einiger Zeit hatte ich durch Gerüchte gehört, dass drei Krieger aus dem neunten Jahrhundert in Japan in die Unterwelt verbannt wurden, weil sie zu viel Chaos und Schrecken bei ihren Gefolgsleuten verursacht hatten. Doch es hieß, Aaran Grant hätte sie aus der Unterwelt geholt, ihnen übermenschliche Kräfte erteilt und mit Hades einen Pakt geschlossen, von dem bis heute niemand etwas weiß. Bis vor wenigen Minuten hatte ich geglaubt, das wäre bloß Unsinn gewesen, doch nun wusste ich es besser.
    Aber wieso war dieser Krieger alleine mit dieser Frau hier? Wo waren seine zwei Komplizen? Gebt lieber sofort auf. Es muss nicht zu einem Kampf kommen.
    Überrascht darüber, dass seine Stimme sich so weich wie flüssiger Honig anhörte, räusperte ich mich leise. Du... du würdest uns am Leben lassen?
    Ich wusste, das war nicht sein Ernst, trotzdem musste ich die Dumme spielen. Noah jedoch bemerkte nicht, was ich vorhatte, und packte stattdessen fest meine Schultern. Du darfst ihm nicht glauben! Er blufft!
    Da sein Körper mir nun die Sicht auf den Krieger versperrte, zwinkerte ich ihm einmal zu, um zu zeigen, dass ich mir das bereits klar war. Er erstarrte und ließ mich augenblicklich wieder los.
    Ich atmete einmal tief durch und wand mich wieder dem Krieger, der uns beide misstrauisch musterte. Also, wenn ich ganz ehrlich bin, muss ich zugeben, euch gleich umzubringen.
    Mit aller Kraft versuchte ich ruhig zu bleiben, denn eine falsche Bewegung und es bedeutete unser Untergang.
    Und nein, ich bin kein Feigling, Mädchen.
    Nun konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Manche Unsterbliche konnten wirklich witzig sein. Aber ich bin unbewaffnet. Du möchtest eine Unschuldige töten? Was habe ich dir angetan?
    Noah neben mir schluckte laut und murmelte irgendetwas Unverständliches.
    Nichts. Das spielt überhaupt keine Rolle. Mein Retter hat gesagt, ich soll keinen Menschen, der mir über dem Weg läuft, am Leben lassen. Deshalb tut es mir unendlich leid. Mit diesen Worten kam er langsam auf uns zu, während wir immer weiter nach hinten schritten und bereits nach wenigen Augenblicken mit dem Rücken an die steinerne Wand stießen.
    Es pieselte Sand hinunter - direkt auf meine vor Schweiß nach gewordenen Haare. Grimmig verzog ich das Gesicht, weil ich nicht genau wusste, ob ich heute Nacht noch die Möglichkeit bekommen würde, mich zu waschen.
    Plötzlich blieb der Krieger jedoch stehen, drehte sich um und half der Frau, den Dolch aus ihrem Körper zu ziehen. Ohne dich schaffe ich es nicht. Diese beiden Menschen strahlen eine ungeheure Macht aus.
    Wie bitte? Hatte ich mich gerade verhört? Noah und ich waren also seiner Meinung nach eine Bedrohung für ihn? Was war los mit ihm? Eben noch wollte er uns sofort vernichten!
    Die Frau lächelte aufrichtig, während sich das Loch schloss und sie aufstehen konnte, nur um Noah mit der linken Faust ins Gesicht zu schlagen. Er fiel schreiend zu Boden und rieb sich ein paar mal die Wange. Es war ein großer blauer Fleck zu sehen. Sofort kniete ich mich nieder und überlegte einen Augenblick lang, was ich tun soll. Ansonsten würden wir gleich sterben!
    Und jetzt zu dir, Kleine. Böse grinsend packte mich die Frau am Hals und drückte mit ihren Daumen direkt gegen meinen Kehlkopf, sodass mir die die Luft abgeschnürt wurde. Krampfhaft versuchte ich zu atmen, was sich als ziemlich schwierig erwies. Möchtest du lieber leiden und qualvoll sterben oder wollen wir es schnell hinter uns bringen?
    Ich konnte nicht sprechen. Ein unangenehmer Druck bildete sich in meinem Kopf, durch den sogar meine Sicht verschwomm. Panisch schlug ich um mich.
    Lass mich in Ruhe! Plötzlich hatte ich, wie ich gerade noch erkennen konnte, einen Dolch in der Hand, mit dem ich der Frau ohne nachzudenken die Hand verletzte. Unglaublich viel Blut spritzte umher.
    Ein wenig unsanft kam ich mit meinem Hintern auf dem harten Boden auf und hatte das Gefühl, jeden Moment ohnmächtig zu werden. Meine Gedanken schwirrten umher. Benommen blickte ich mich um, konnte jedoch nur eine kaum wahrnehmbare Umgebung erkennen.
    War ich gerade dabei, zu sterben? Das durfte auf keinen Fall passieren!
    Chalina, komm schon!, schrie eine tiefe Stimme, die mir ziemlich bekannt vorkam. Von wem stammte sie bloß? Obwohl mein Körper
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