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Cruel World

Cruel World

Titel: Cruel World
Autoren: Neslihan Dadas
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mir bewusst wurde, dass es bloß Wasser war. War dies hier eine Tropfsteinhöhle? Ich hatte nie gewusst, dass es in der Nähe solche Höhlen gab. War ich überhaupt noch in der Umgebung von Sydney? Wieso wurde ich an einen Ort wie diesen gebracht?
    Ein leises Plätschern drang in meine Ohren, sodass ich schlagartig meinen Kopf nach rechts drehte. Ungefähr zehn Meter vor mir erstreckte sich ein kleiner Bach, der sich wahrscheinlich durch den hohen Wasserfall auf der anderen Seite, gebildet hat. Wenn sich drum herum Palmen befänden, hätte ich es als den Himmel eingestuft, aber da dies nicht der Fall war überlegte ich, ob der schwarze Schatten in dem klaren Wasser ein Stein oder ein Tier sein könnte. Es bewegte sich jedenfalls nicht.
    Panik durchfuhr mich. Hilfe..., krächzte ich heiser. Mein Herz raste. Was sollte ich tun? Konnte ich überhaupt etwas machen? Hätte ich eine Chance mich zu verteidigen? Das war eher unwahrscheinlich.
    Gebannt starrte ich weiter auf den Schatten und fing aus Langeweile an die Sekunden zu zählen. Meiner Meinung nach sah das Ding aus wie ein Lebewesen.
    Ich irrte mich anscheinend nicht, denn plötzlich konnte ich eine kleine Regung wahrnehmen. Es schossen zwei menschliche Hände aus dem Wasser hervor, die mich zum Aufkreischen brachten.
    Die Hände tauchten wieder unter, ehe ein ganzer Körper zum Vorschein kam - Ein männlicher, gut gebräunter Körper, der nur eine schwarze, lange Hose trug.
    Die Person stand mit dem Rücken zu mir, als er nach einem Handtuch griff, das am Bachrand gelegen hat, und sich damit den perfekt durchtrainierten Oberkörper abtrocknete.
    Mir blieb fast die Luft im Hals stecken. Der Mann konnte kein Mensch sein. Nur Vampire waren so perfekt.
    Würde er mir etwas antun, wenn ich anfing zu schreien? Anscheinend war er ein ziemlich unaufmerksamer Vampir, der nicht einmal bemerkt hat, dass ich wach bin. Gerade, als er seinen Kopf in meine Richtung drehte, entspannte ich mich wieder und schloss die Augen. Wenn sein Körper schon so unglaublich toll aussah, dann wollte ich erst gar nicht wissen, wie gut sein Gesicht geschnitten worden sein muss. Ich wollte nichts an einem Vampir attraktiv finden.
    Du hast ganze zwei Tage bewusstlos dagelegen, weißt du das?, drang eine raue, aber sehr sanfte Stimme plötzlich in mein Ohr. Ich vernahm einen heißen Atem auf meiner Wange und öffnete meine Augen wieder, um mit einer Faust zuzuschlagen, doch was ich hier vor mir hatte übertraf alles, als ich je gesehen habe. Es war ein Gesicht, wie als wäre es höchstpersönlich von Gott geformt worden! Die Strukturen, die in der makellosen Haut waren und zu meiner großen Verblüffung aus verschiedenen Formen bestanden, raubten mir den Atem. Wenn meine Sicht nicht noch immer ein wenig verschwommen gewesen wäre, hätte ich es bestimmt noch genauer erkennen können.
    Ein Traumkörper hatte sich über mich gebeugt, während die ein wenig geöffneten, vollen Lippen nur noch wenige Zentimeter von meinen entfernt waren.
    Dieser junge Mann mit den etwas längeren, hellbraunen, glatten Haaren betrachtete mich nun amüsiert aus zwei leuchtend orangen farbenen Augen, die mich an einen wunderschönen Sonnenuntergang erinnerten.
    Ich musste etwas sagen, denn er sah abwartend aus. Äh... w-w-wo bin ich?
    Der Mann strich mir mit seiner linken Hand die einzelnen Strähnen aus dem Gesicht, ehe er sich wieder aufsetzte. Momentan befinden wir uns in der Glory Hole Cave.
    Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen. Wie bitte?
    So heißt diese Höhle. Hast du wirklich noch nie davon gehört? Sie ist sehr berühmt. Er stand auf, um eine kleine Holzschale mit dem klaren Wasser zu füllen und um ein Lappen hineinzutauchen.
    Was hatte er vor? Wollte er mich ersticken? Ich schnappte erschrocken nach Luft.
    Ich... bitte, nicht!
    Überrascht hielt er inne und hob eine Augenbraue. Möchtest du etwa nicht, dass ich dir das Blut abwische? Es ist nicht sehr angenehm, es die ganze Zeit riechen zu müssen, wenn du verstehst, was ich meine.
    Ich schluckte einmal laut. N-na schön.
    Wieso war dieser Vampir so freundlich zu mir? War das hier ein Traum? Warum tötete er mich nicht?
    Da er mir so sanft über die Haut mit dem Lappen fuhr, bekam ich das Gefühl, er hatte noch nie einem Menschen wehgetan. Doch das wäre unmöglich. Wie sonst hätte er überleben können? Vampire brauchten nun einmal Blut dafür.
    Deine Finger sind gebrochen. stellte er plötzlich fest und runzelte die Stirn. Wenn diese Dummköpfe doch
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