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Corum 05 - Der gefangene König

Corum 05 - Der gefangene König

Titel: Corum 05 - Der gefangene König
Autoren: Michael Moorcock
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Jhary-a-Conel mit seiner Katze auf der Schulter und seinem Hut auf dem Kopf. Medheb lief ihnen entgegen, umarmte Corum und küßte sein zerschundenes Gesicht, nahm ihm den Helm ab und strich ihm das Haar.
    »Liebster«, sagte sie. »Mein Elfen-Schatz, komm nach Hause.« Und sie weinte.
    Jhary-a-Conel meinte nüchtern:
    »Amergin ist so gut wie tot. In wenigen Stunden wird er zum letzten Mal geblökt haben, fürchte ich.«
    Mit sorgenvoller Miene erschien Mannach. Ehrfürchtig hieß er die zwei Sidhi willkommen.
    »Wir fühlen uns hochgeehrt. Corum bringt edle, gute Freunde mit nach Caer Mahlod.«
    Als Corum durch die morgendlichen Straßen auf die Menschen sah, die zusammenliefen, um die Ankömmlinge zu begrüßen, erblickte er niemanden von König Fiachadhs Gefolge.
    »Ist König Fiachadh abgereist?«
    »Er mußte uns verlassen, denn es gingen Gerüchte um, daß die Fhoi Myore über eine Eisbrücke gegen sein Land marschierten.«
    »Die Fhoi Myore marschierten«, erzählte Corum, »und sie schlugen eine Eisbrücke über das Meer, wie Ihr gehört habt, aber es war nicht König Fiachadhs Volk, das sie angriffen. Sie zogen vor Caer Garanhir, und dort kämpften wir gegen sie, Goffanon, Ilbrec und ich.« Und er berichtete König Mannach alles, was er seit der Trennung von Jhary-a-Conel erlebt hatte.
    »Aber jetzt«, schloß er, »brauche ich etwas zu essen, denn ich bin völlig verhungert, und meine Freunde sind zweifellos ebenfalls hungrig. Und dann möchte ich mich ein oder zwei Stunden ausruhen dürfen, denn wir sind die ganze Nacht hindurch geritten.«
    »Ihr habt einen Fhoi Myore erschlagen«, rief Medheb. »Also können sie nicht nur von diesem Schwarzen Bullen getötet werden?«
    »Ich habe dabei geholfen, einen zu erschlagen einen, der weniger Mächtigen, einen Schwachen, Kranken«, erwiderte Corum lächelnd. »Wenn Ilbrec hier nicht gewesen wäre, läge ich jetzt unter diesem Ungeheuer.«
    »Ich verdanke Euch sehr viel, großer Ilbrec«, rief Medheb aus und verbeugte sich vor dem Sidhi.
    »Er ist tapfer, dieser kleine Vadhagh.« Der goldbärtige Jüngling lachte und setzte sich auf das flache Dach eines nahestehenden Hauses.
    »Er ist tapfer«, bestätigte Medheb.
    »Aber jetzt kommt«, bat König Mannach drängend und faßte Co-rum unter den Arm, »Ihr müßt Amergin sehen und mir sagen, was Ihr von seinem Zustand haltet.« König Mannach blickte zu Ilbrec auf. »Ich fürchte, Ihr könnt uns nicht durch unsere niedrigen Türen folgen, Lord Sidhi.«
    »Ich werde gerne hier warten, bis man mich braucht«, erwiderte Ilbrec freundlich. »Aber du solltest mitgehen, Goffanon, wenn man Wert darauf legt.«
    Goffanon erklärte: »Ich würde mir ganz gerne ansehen, was aus dem Hochkönig geworden ist, den zu retten so viele Abenteuer mit sich brachte.« Er lehnte seine Streitaxt gegen Ilbrecs rechten Fuß und folgte König Mannach, Medheb, Jhary-a-Conel und Corum, die in die Halle des Königs traten und dann vor einer Bronzetür stehen blieben, die ihnen Mannach erst noch auf schließen mußte. Geduldig warteten sie, bis Mannach sie eintreten ließ.
    Der Raum war mit Fackeln hell erleuchtet. Man hatte keinen Versuch unternommen, Amergins Schafsfelle zu entfernen, aber sie gesäubert. Der Hochkönig lag neben einer Anzahl Teller, auf dem ihm verschiedene Grassorten vorgesetzt worden waren.
    »Wir haben verzweifelt versucht, etwas zu finden, das ihn am Leben erhalten würde. Aber nichts hat sein Leben für mehr als ein paar Stunden verlängern können«, erklärte König Mannach. Er öffnete das Kästchen, das Corum ihm gereicht hatte. Stirnrunzelnd begutachtete der die beiden wunderbaren Skulpturen. »Wie können wir sie benutzen?«
    Corum schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht.«
    »Er erzählte uns damals nichts darüber«, bestätigte Jhary-a-Conel.
    »Dann war Euer ganzer Ritt umsonst?« wollte Medheb wissen.
    »Ich glaube nicht«, meinte Goffanon und trat vor. »Ich weiß ein wenig von dem, was der Eiche und dem Bock zugeschrieben werden. In meinem Volk gab es eine Legende, daß sie geschaffen wurden, um den Mabden in einer großen Gefahr zu helfen. Ich erinnere mich, daß eine Sidhi mit Namen Eichfrau lebte, die dem Mabden-Volk ein Versprechen gab, aber der Inhalt dieses Versprechen ist mir nicht bekannt. Wir müssen die goldene Eiche und den silbernen Bock zu einer Stätte der Macht bringen, vielleicht nach Craig Don...«
    »Die Reise dorthin würde viel zu lange dauern«, wandte Corum ein. »Sieh dir Amergin
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