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Corkle 1

Corkle 1

Titel: Corkle 1
Autoren: Thomas
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kommen«, sagte er und deutete auf Symmes und Burchwood.
    »Darüber müssen die beiden selbst entscheiden. Wenn Sie es genau bedenken, müssen sie nicht, wenn sie nicht wollen.«
    Er dachte darüber nach und wandte sich ihnen zu. »Nun?«
    Die beiden standen zusammen auf. Es gelang mir, mich aus meinem Sessel zu erheben. Sie nickten mir und Fredl scheu zu. Ich nickte zurück. Die Hand gaben wir uns nicht. Sie sahen sehr jung und sehr müde aus, und sie taten mir beinahe leid.
    Ich habe sie nie wiedergesehen.

22
    Wahrscheinlich kann man ein paar tausend Lokale wie Mac’s Place in New York, Chicago oder Los Angeles finden. Sie sind dunkel und still, die Möbel schon etwas abgewetzt, der Teppich durch verschüttete Getränke und Zigarettenasche zu einem unbestimmbaren Farbton verblaßt, der Barmann freundlich und flink, aber taktvoll genug, keine Bemerkung zu machen, wenn man mit der Frau eines anderen hereinkommt. Die Getränke sind kalt, großzügig bemessen und etwas teuer, der Service ist bemerkenswert, und die Küche, wenn sich die Speisekarte auch auf Hähnchen und Steaks beschränkt, serviert wirklich sehr gute Hähnchen und Steaks.
    In Washington kann man durch die K-Street zur Connecticut Avenue gehen, nach links abbiegen, um etwa zwei Blocks weiter Mac’s Place zu finden. Ihm mag ein leichter Dunst von Sauerkraut anhaften, aber der Chefbarmann plaudert wirklich aufgeweckt und unterhaltsam und fährt in einem Lincoln Continental aus der Vorkriegszeit herum. Der Oberkellner ist von der alten Schule und leitet das Lokal mit der festen Hand eines preußischen Zuchtmeisters, was er auch einmal war.
    Der Besitzer, jetzt etwas grauer und fülliger um die Taille, kommt im allgemeinen zwischen halb elf und elf und schaut sofort zur Bar, und man hat ihm gesagt, er sähe immer etwas enttäuscht aus, denn wen er dort auch sucht, der Betreffende ist nie da. Und manchmal, an regnerischen Tagen, kommt es vor, daß er selbst an die Bar geht, die Pinch-Flasche aus dem Regal nimmt und fìir sich allein ein oder zwei Gläser trinkt, während er auf das Mittagsgeschäft wartet. Gewöhnlich ißt er mit einer blonden Frau, die an die junge Dietrich erinnert und von der er behauptet, daß sie mit ihm verheiratet sei. Aber dafür scheinen die beiden sich zu sehr zu mögen.
    Wenn man sich die Mühe machen will, kann man die Schanklizenz nachprüfen, und dann stellt man fest, daß sie ausgestellt ist auf den Besitzer, der McCorkle heißt, und einen Mann namens Michael Padillo, als dessen Adresse ein Apartment im Mayflower Hotel angegeben wird. Aber wenn man in dem Hotel nachfragt, hört man, Mr. Padillo sei verreist.
    Der Besitzer hat einmal eine Postkarte aus Dahomey in Westafrika erhalten. Es stand nur »Well« darauf, und sie war mit einem »P« unterzeichnet. Seither erscheint in der Londoner Times jeden Dienstag unter »Persönliches« die gleiche Anzeige. Sie lautet:
    Mike: Alles vergeben. Komm nach Hause.
    Die Weihnachtshilfe.
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