Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Corkle 1

Corkle 1

Titel: Corkle 1
Autoren: Thomas
Vom Netzwerk:
von dem Anflug eines nachdenklichen Lächelns abgesehen, unbewegt.
    »Wie hast du das Blut gefälscht, Mike?« fragte Ku.
    »Hab ich nicht«, log Padillo. »Ich hab mir einfach den Finger in den Hals gesteckt, und es ist hochgekommen. Ich hab ein paar angebrochene Rippen und irgendeine innere Blutung. Ruf deinen Mann von oben herunter, Jimmy.«
    Ku rief nach ihm, und der andere Albaner kam rückwärts die Treppe heruntergepoltert. Padillo versetzte ihm mit dem Revolverlauf einen harten Schlag in den Nacken. Er fiel vorwärts auf die Treppe und rutschte die Stufen hinunter zu Boden. Er rührte sich nicht.
    »Das war nicht nötig«, sagte Ku.
    »Ich war ihm etwas schuldig«, sagte Padillo.
    »Du weißt, daß ich eine Pistole in der Hand habe?«
    »Daran zweifle ich nicht, aber durch die Tasche schießen ist schwierig, Jimmy. Du könntest mich vielleicht treffen, aber wahrscheinlicher ist, daß du Burchwood triffst. Und außerdem würde ich abdrücken, und dann hätte er nachher kein Ohr und kein Gesicht mehr. Und Mac würde Symmes wahrscheinlich die Halsschlagader durchschneiden oder ihn zumindest so verletzen, daß er für den Rest seines Lebens nur noch flüstern kann.«
    »Schießen Sie!« raunte Maas Ku zu, und seine Augen schienen vorzuquellen. »Schießen Sie doch, Sie Narr!«
    »Eigentlich sollte ich Sie erschießen, Maas«, sagte Padillo, »und mein Geschäft mit Jimmy allein abwickeln.«
    Kus Lächeln wurde breiter, und er zeigte ein paar sehr gute Zähne oder die ausgezeichnete Arbeit eines Zahnarzts. »Mach einen Vorschlag, Mike.«
    »Wir lassen die beiden hier für dich auf Deck zurück, nachdem wir die Tür von außen verriegelt haben.«
    Ku schüttelte langsam den Kopf. »Das reicht nicht. Du würdest uns verraten, sobald du von Bord bist. So oder so, du mußt dir den Weg freischießen.«
    Ich konnte spüren, wie sich Symmes’ Adamsapfel unter dem abgebrochenen Flaschenhals bewegte, den ich ihm gegen die Kehle preßte. Ich gab seinem linken Arm einen kleinen Ruck, und er stieß einen leichten Schrei aus, wie das Wimmern eines Kätzchens.
    »Bitte«, sagte er, »bitte, tun Sie, was sie sagen. Ich weiß, daß sie mich umbringen werden. Ich habe sie schon zu viele Menschen umbringen sehen.«
    »Schießen Sie doch«, drängte Maas.
    Kus Hand machte eine Bewegung in seiner Tasche.
    »Keine Bewegung, Jimmy. Ich brauch nicht zu zielen, aber du mußt.«
    »Halt den Mund, Fettwanst«, sagte Ku zu Maas.
    »Los, Mac«, sagte Padillo und begann, zur Treppe zurückzuweichen. Er drückte den Revolver weiter Burchwood gegen den Hals, den Blick auf Ku gerichtet. Ich beobachtete Maas und gab Symmes’ Arm einen Ruck. Wir folgten Padillo und Burchwood vorsichtig.
    Die Tür neben dem Tisch wurde aufgestoßen, und ein untersetzter blonder Mann sprang in die Kajüte. Er hielt eine Flinte in Händen, mit der er herumfuchtelte, ehe Padillo ihn niederschoß. Ich stieß Symmes zu Boden und sprang zur Treppe. Maas fummelte nach seiner Luger. Padillo schoß noch einmal, aber niemand schrie auf. Wieder folgte ein Schuß, und Padillo knurrte hinter mir, kletterte aber weiter die Treppe hinauf. Ich war draußen, und Padillo taumelte hinter mir durch die Türöffnung. Er fiel der Länge nach aufs Deck. Ich ergriff seine Waffe, nahm den abgebrochenen Flaschenhals in die linke Hand und preßte mich gegen den Kajütenaufbau.
    Als Ku durch die Öffnung kam, schlug ich mit dem Lauf meiner Waffe auf das Gelenk seiner rechten Hand, in der er die Pistole hielt. Er schrie auf und ließ die Waffe fallen, stolperte über Padillo und fiel in die Dunkelheit. Padillo erhob sich auf die Knie. Sein linker Arm hing schlaff herab. Er drehte sich um und sah mich an. »Halt Maas in Schach«, zischte er. Mühsam stand er auf, und aus der Dunkelheit sprang Ku ihn von der Seite an. Ich kam nicht zum Schuß. Kus linke Hand, mit der Handfläche nach oben, schlug nach Padillos Nasenwurzel. Padillo blockierte den Schlag mit dem rechten Arm und trat gleichzeitig mit dem linken Fuß zu. Der Tritt lag tief und traf Ku gegen den Oberschenkel. Ku taumelte zurück in die Dunkelheit, und Padillo setzte ihm nach. Ich wollte ihnen folgen, hörte aber Gepolter auf der Treppe. Ich preßte mich wieder an den Kajütenaufbau. Das Geräusch auf der Treppe brach ab. Aus der Dunkelheit hörte ich Stampfen, und dann konnte ich zwei engumschlungene Gestalten ausmachen, die vor der niedrigen Reling miteinander rangen. Dann folgte ein Schrei, und sie verschwanden über Bord. Das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher