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Corkle 1

Corkle 1

Titel: Corkle 1
Autoren: Thomas
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der Mann, den ich in meinem Restaurant kennengelernt hatte, begleitete Burmser. Sie kamen schnell herein, trugen ordentliche graue Anzüge zu schwarzen Schuhen und hielten die Hüte in der Hand. Sie blieben stehen, als sie Symmes und Burchwood bemerkten, die sie nur stumm ansahen und dann fortblickten.
    »Dies ist Gerald R. Symmes und der da ist Russell C. Burchwood«, sagte ich. »Dieser Mann ist Mr. Burmser und der andere Mr. Hatcher. Wenn Sie es wünschen, zeigen sie Ihnen ihre kleinen schwarzen Büchlein, die Ihnen bestätigen, für wen die Herren tätig sind.«
    Burmser ging auf Symmes und Burchwood los.
    »Was wollen Sie tun – ihnen Handschellen anlegen?«
    Burmser hielt inne und sah Hatcher an.
    »Möchten Sie vielleicht Kaffee? Oder einen Drink?« fragte Fredl.
    »Das ist Miss Arndt, meine Verlobte«, sagte ich. »Mr. Burmser und Mr. Hatcher.«
    Hatcher nickte. »Bitte«, sagte er.
    »Ich nehme einen Drink«, sagte Burmser.
    »Wo ist Padillo?« fragte Burmser.
    »Wie ich Ihnen schon sagte, er ist tot. Sie können im Rhein nach dem fischen, was von ihm übriggeblieben ist. Aber auch nach einem Mann namens Jimmy Ku und einem Mann namens Maas. Sie sind alle tot; und auf einem holländischen Frachtkahn, der etwa eine Meile flußaufwärts verankert liegt, sind noch ein paar andere Tote.«
    »Haben Sie Ku gesagt?«
    »Ja, ich habe Ku gesagt.«
    Hatcher griff nach meinem Telefon und wählte eine Nummer. Er sprach leise in die Muschel. Ich achtete nicht auf das, was er sagte.
    »Jetzt kommen wir zu dem Problem, vor dem Mr. Symmes und Mr. Burchwood stehen«, sagte ich. »Padillo hatte mit ihnen ein Abkommen getroffen. Ich beabsichtige, dafür zu sorgen, daß diese Vereinbarung gehalten wird.«
    »Wir machen keine Geschäfte, McCorkle«, sagte Burmser. »Das mit Padillo tut mir leid, aber er hat nicht in unserem Auftrag gehandelt.«
    »Sie sind ein gottverdammter Lügner, Burmser«, sagte ich. »Padillos Auftrag war, Symmes und Burchwood nach Westberlin zu bringen. Hatten Sie ihm das nicht gesagt? Hatten Sie ihm nicht auch gesagt, es sei nur ein Routinejob? Daß er die beiden lediglich durch den Checkpoint Charlie zu bringen hätte? Daß die beiden alle notwendigen Papiere und Pässe in den Taschen ihrer hübschen neuen Anzüge haben würden? Und haben Sie nicht mit dem KGB ein Geschäft abgeschlossen, Padillo gegen Symmes und Burchwood zu tauschen? Und haben Sie das nicht getan, ohne daß Sie die erforderliche Zustimmung dafür eingeholt hatten? Das sollte Ihr eigener großer Coup werden. Mein Gott, Burmser, Sie wissen genau, auf was für einen miesen Handel Sie sich eingelassen haben. Und Padillo ist dem entgangen oder hat es wenigstens versucht. Er hat dabei jedes Mittel benutzt, das er in die Hände kriegen konnte. Er wollte aussteigen, wollte irgendwo in Los Angeles eine Bar betreiben, hätte sich am Ende auch damit zufriedengegeben, wenn man ihn nur in Ruhe gelassen hätte. Aber das konnten Sie ihm nicht zugestehen. Sie hatten ihn als den Preis für Ihren großen Coup ausersehen, und am Ende ist er umgekommen, und Sie haben ihn genauso gut umgebracht, als ob Sie ihm eine Pistole gegen den Rücken gehalten und dreimal abgedrückt hätten, um sicherzugehen, daß er wirklich tot ist.«
    Fredl kam mit den Drinks. Burmsers angespannter Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. Er nahm das Glas entgegen, ohne sich zu bedanken, trank einen großen Schluck und stellte das Glas ab. Und wenn Pepsi-Cola darin gewesen wäre, er hätte es nicht bemerkt.
    »Manche dieser Dinge, dieser Operationen, verstehen Sie einfach nicht, McCorkle. Das können Sie unmöglich, weil nicht einmal Padillo sie verstand. Ich habe Ihnen in Berlin gesagt, Sie sollten sich raushalten – daß es um eine sorgfältig geplante Sache ging, deren Erfolg von der exakten Einhaltung des Zeitplans abhing. Aber Sie mußten sich plump einmischen …«
    »Ich habe mich nicht plump eingemischt. Ich wurde von meinem Partner zu Hilfe geholt. Übrigens, haben Sie sich kürzlich mit Cook Baker befaßt? Er ist tot, müssen Sie wissen. Padillo hat ihn in Ostberlin erschossen. Er hat ihn umgebracht, weil er herausgefunden hatte, daß Baker einen Mann namens Weatherby erschossen hat. Er hat ihn aber auch erschossen, nachdem er festgestellt hatte, daß Baker für die Gegenseite arbeitete, aber ich glaube nicht, daß das Padillo besonders viel ausgemacht hat.«
    Hatcher griff wieder nach dem Telefon und wählte. Für ihn war es ein arbeitsreicher Tag.
    »Und
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