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Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Titel: Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...
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nach. »Du hättest zum Haus zurückkommen können, als du fertig
warst!«
    »Wieso denn?« entgegnete Melissa
verwundert. »Da wohne ich doch nicht.«
    »Aber hier schon, nehme ich an?«
    »Ja.« Melissa lächelte
triumphierend. »Die Hälfte des Hotels gehört jetzt nämlich mir.«
    Quinn wurde leichenblaß. Er tastete
nach seinem Sessel und ließ sich stöhnend hineinfallen. »O nein!«
    Melissa nickte. »Willst du mich
nicht in meinem Geschäft willkommen heißen, Partner?«
    Quinn legte die Arme auf den
Schreibtisch und den Kopf darauf. Eine Ewigkeit schien zu vergehen, bevor er
endlich wieder aufschaute.
    »Du hast keine Ahnung, wie man ein
Hotel führt«, gab er in sachlichem Tonfall zu bedenken.
    »Seit wann ist das ein
Hinderungsgrund für mich?« Darauf wußte Quinn nichts zu erwidern. »Ich verbiete
es dir, Melissa. Du bist meine ...«
    »Deine was?« unterbrach Melissa ihn.
»Deine Frau bin ich nicht, Quinn ... Was bin ich also?«
    Er stand auf und schaute drohend auf
sie herab. »Du wärst meine Frau, wenn du mit diesem Unsinn aufhören und dich
endlich vor den Altar schleppen lassen würdest«, sagte er in einem Ton, der
gerade seiner Sanftheit wegen um so drohender war.
    Melissa trat einen Schritt zurück.
»Dein absoluter Mangel an Romantik erstaunt mich immer wieder«, sagte sie kalt
und ging zur Tür. »Wenn du mich zur Frau willst, Quinn, mußt du schon um mich
werben.«
    »Werben!« wiederholte er empört.
»Ich schleppe dich gleich in die Halle hinaus und werfe dich in den Teich!«
    Melissa legte mit dramatischer
Gebärde eine Hand aufs Herz. »Mein Held!« seufzte sie übertrieben, riß die Tür
auf, bevor Quinn reagieren konnte, und schlüpfte auf den Korridor hinaus.
    Erst in ihrem Zimmer, mit klopfendem
Herzen und hinter verschlossener Tür fiel ihr auf, daß Quinn ihr nicht gefolgt
war. Erleichtert — aber auch etwas enttäuscht — setzte sie sich an den kleinen
Schreibtisch, den sie mitgebracht hatte, und begann die Seiten des Romans
neuzuschreiben, die bei der Explosion des Eisenbahnwaggons zerstört worden
waren.
    Die letzten Vorbereitungen für das Picknick
hatten schon am frühen Morgen begonnen. Melissa war ganz in ihrem
    Element, scheuchte den Koch und die
Zimmermädchen herum und überwachte das Aufhängen der bunten chinesischen
Laternen und Luftschlangen. Als sie sich gerade vergewissern wollte, ob Andre
den besten Kaviar servierte, kam Quinn in den Speisesaal.
    Da ihm Melissa am Vortag nicht
begegnet war, hatte sie nun das Gefühl, als sei er von einer langen Reise
    zurückgekehrt. Ohne sich ihren Eifer
jedoch anmerken zu lassen, schlenderte sie auf ihn zu. »Guten Morgen, Mister
Rafferty. Es freut mich, zu sehen, daß Sie Interesse an den Festlichkeiten
zeigen.«
    »Die so unterhaltsam sein werden wie
eine Hinrichtung«, bemerkte er trocken.
    Melissa maß ihn mit einem
gewinnenden Lächeln. »Das kommt natürlich ganz darauf an, wer hingerichtet
wird.«
    »Es reicht, Melissa«, erwiderte
Quinn mit einem gereizten Blick. »Wir fahren heute noch nach Port Hastings und
lassen uns von deinem Bruder trauen.«
    Melissa schüttelte den Kopf. »Ohne
Gedichte keine Blumen.«
    »Was?«
    »Nichts«, entgegnete Melissa und
wollte an ihm vorbei.
    Wie erwartet, hielt Quinn sie auf,
doch bevor einer von ihnen etwas sagen konnte, ertönte das unverkennbare Hupen
eines Automobils, und Quinn und Melissa gingen neugierig hinaus.
    Stürmische Freude erfaßte Melissa,
als sie sah, daß das Automobil, das sich dem Hotel mit halsbrecherischer
Geschwindigkeit näherte, mit Fancy und Banner besetzt war.
    Sie hielten vor dem Forsythienbusch
am Eingang, dann wechselten die beiden Frauen ihre Plätze, so daß Fancy am Steuer
saß, und das Vehikel spuckte und stotterte, als Fancy zurücksetzte.
    Quinn schloß die Augen, und Melissa
zuckte zusammen, als die hintere Stoßstange dem Bronzegeländer der
Eingangsstufen gefährlich nahe kam. Doch Fancy stoppte den Wagen gerade noch rechtzeitig.
    Melissa lief lachend auf ihre
Schwägerinnen zu. »Warum habt ihr• die Plätze getauscht?« fragte sie verwundert,
während Quinn sich zögernd näherte.
    Banner lächelte strahlend. »Ich
fahre, wenn es geradeaus geht, und Fancy übernimmt das Steuer, wenn wir die
Richtung wechseln.«
    Quinn machte ein erschüttertes
Gesicht, öffnete den Mund, um etwas zu sagen, und schloß ihn wieder.
    »Jeff und Adam kommen auch«, sagte
Fancy fröhlich. »Aber die Feiglinge hatten Angst, mit uns zu fahren.«
    Melissa dachte an
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