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Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Titel: Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...
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du es Mary schon gesagt?«
    Quinn schüttelte den Kopf. »Nicht
direkt. Aber ich glaube, sie ahnt es irgendwie.«
    Danach breitete sich ein
nachdenkliches Schweigen zwischen ihnen aus. Melissa arbeitete in Gedanken noch
einmal ihren Artikel durch, und bemühte sich, das qualvolle Wissen zu
akzeptieren, daß eine andere Frau Quinn ein Kind geboren hatte ...
    Jedesmal, wenn Melissa sich
unwillkürlich Quinn und Gillian bei der Liebe vorstellte, konzentrierte sie
sich von neuem auf ihren Artikel, und bei ihrer Ankunft in Port Riley war er
sozusagen fertig. Sie brauchte nur noch alles niederzuschreiben.
    Als Quinn in der Badewanne war und
damit hilflos, teilte sie ihm ihre Absicht mit, Mister Bradberry aufzusuchen.
    Quinn war wütend, weil er sich
überfahren fühlte, aber viel konnte er nicht dagegen tun. Sein Wutausbruch klingelte
noch in Melissas Ohren, als sie den Rip Snorting Saloon betrat, wo
Mister Bradberry seine Druckerei aufgebaut hatte: Beim Anblick von Melissas
strahlendem Gesicht wußte er, daß sie eine Story hatte, und führte sie
unverzüglich zu einer Schreibmaschine.
    Melissa hatte im College
Maschinenschreiben gelernt, und so schrieb sie ihre Geschichte mühelos nieder.
    Mister Bradberry nickte anerkennend,
als sie nach kurzer Zeit das Blatt aus der Maschine zog, und versicherte ihr,
der Artikel werde auf der Titelseite der ersten Ausgabe des neuen Port Riley
Stadtanzeigers erscheinen.
    »Soll das heißen, daß ich jetzt eine
Reporterin bin?« fragte Melissa entzückt.
    Der alte Mann räusperte sich. »Ich
hörte, daß Sie . . daß Sie Familie erwarten, Miss Corbin«, antwortete er dann
sehr verlegen.
    Melissa senkte den Kopf. Es war
nicht verwunderlich, daß es sich bereits herumgesprochen hatte. »Ich schreibe
gut, Mister Bradberry. Wenn Sie mir eine Chance geben, werden Sie es nicht
bereuen.«
    »Das sehe ich«, erwiderte der
Redakteur. »Aber was ich von ihnen will, sind lange Serien, die ich fortlaufend
veröffentlichen kann. Auf diese Weise brauchen Sie nicht herumzulaufen und
Ihre Nase in die Angelegenheiten anderer Leute zu stecken.«
    »Aber das ist doch die Aufgabe eines
Reporters!« widersprach Melissa.
    Mister Bradberry schüttelte den
Kopf. »Darüber sprechen wir, wenn Ihr Kind geboren ist. Bis dahin will ich nur
Romane.«
    Melissa seufzte. Wenigstens hatte er
nicht gesagt, sie dürfte überhaupt nicht mehr für die Zeitung schreiben. »Ich
werde am Samstag an dem Picknick im neuen Hotel teilnehmen. Wollen Sie keinen
Bericht darüber?«
    Der alte Mann lächelte. »Sie sind
ganz schön stur, was?«
    »Ja, Sir.« Melissa nickte.
    Bradberry lachte. »Sturheit gehört
zum Handwerkszeug eines guten Reporters. Bringen Sie mir ruhig Artikel über
alles, was Ihnen wichtig erscheint, Miss Corbin. Wenn sie mir gefallen, werden
sie gedruckt.«
    Das schien Melissa ein faires
Angebot zu sein, und sie verließ sehr zufrieden die Redaktion. Auf der Straße
stand ein Mann, der ganz offensichtlich auf sie gewartet hatte.
    »Hallo, Mister Rafferty«, sagte
Melissa freundlich, im Bewußtsein, daß sie nun eine Reporterin war und sich als
solche furchtlos zu geben hatte.
    Eustice schaute sie überrascht an. Er
war ein häßlicher alter Mann, aber weniger seines vernachlässigten Äußeren
wegen. Es war die Bosheit, die aus seinem Blick und seinen Zügen sprach, die
ihn so unsympathisch machte. Das einzige, was Melissa an diesem verschlagenen
Gesicht an Quinn erinnerte, waren die dunklen Augen.
    Eustice ignorierte ihre
ausgestreckte Hand, bis sie sie sinken ließ, dann sagte er: »Grüßen Sie meinen
Jungen von mir.«
    Harmlose Worte, die trotzdem ein
seltsames Unbehagen in Melissa auslösten. Sie drehte sich um und ging weiter,
ohne Mister Rafferty noch einmal zu beachten.
    In ihrem Zimmer im Hotel nahm
Melissa ein Bad, wusch ihr Haar und ging zu einem frühen Abendessen in die
Küche. Auf dem Weg nach oben traf sie Quinn in der Halle.
    »Wo hast du gesteckt?« fragte er,
nachdem er sie in das Büro gezogen hatte, das er sich mit Gillian teilte.
»Hier«, erwiderte Melissa heiter.
    Quinn stieß einen ärgerlichen
Seufzer aus und knallte seine Faust auf die Schreibtischplatte. »Verdammt!«
herrschte er sie an. »Gestern nacht wärst du beinahe umgekommen. Ich habe dich
nach Port Riley zurückgebracht, um dich zu schützen, und was machst du? Du
verschwindest einfach!«
    »Ich mußte einen Artikel abgeben«,
antwortete Melissa mit unschuldiger Miene.
    »Ich mußte einen Artikel abgeben«,
äffte Quinn sie
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