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Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...

Titel: Corbins 04 - Wer den Weg des Herzens folgt...
Autoren: authors_sort
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dem Gedanken, was alles hätte passieren können, wenn sie nicht
Appetit auf etwas Süßes gehabt und Quinn gebeten hätte, sie zu begleiten...
    Sie legte ihr Gesicht an seine
Schulter und dankte Gott für ihre Rettung.
    Erst als sie das kleine Haus
betraten, das für sie vorbereitet worden war, fragte Melissa: »Was meintest du
eben, als du sagtest, du hättest mir nicht die ganze Wahrheit erzählt?«
    Quinn wartete, bis Melissa im Bett
lag, dann löschte er das Licht und zog sich selbst aus. »Darüber reden wir
morgen früh«, antwortete er. »Jetzt möchte ich dich nur noch in den Armen halten,
um mir zu beweisen, daß du noch am Leben bist.«
    Melissa war so gerührt, daß sie
nicht auf einer Antwort beharrte. Als er sich neben ihr ausstreckte; schmiegte
sie sich bereitwillig in seine Arme.
    Der Morgen darauf war von hektischer
Aktivität erfüllt, und als Melissa erwachte, war Quinn schon fort. Jemand —
vermutlich Dana — hatte ihr ein Kleid und Schuhe gebracht, wofür Melissa
dankbar war, da sie nichts mehr außer ihrem Nachthemd besaß.
    Vor der Kantine, wo das Frühstück
serviert wurde, blieb Melissa stehen. Sie scheute sich, all den Männern
gegenüberzutreten, die sie nachts in ihrem Nachthemd gesehen hatten und wußten,
daß sie in Quinns Eisenbahnwaggon geschlafen hatte. Nur der goldene Ring an
ihrem Finger vermittelte ihr ein wenig Zuversicht. Schweigen fiel über, den Raum, als Melissa eintrat, dann stieß jemand einen
schrillen Pfiff aus. Aber sie achtete gar nicht darauf, denn ihre einzige Sorge
war, Quinn zu finden. Nachdem sie sich ergebnislos im Raum und in der Küche
umgeschaut hatte, näherte sie sich einem großen Mann mit buschigem, rotem Bart
und zahnlosem Mund.
    »Entschuldigen Sie, Sir«, begann sie
förmlich, »ich suche Mister Rafferty. Haben Sie ihn vielleicht gesehen?«
    Der Holzfäller grinste breit, und
Melissa begann zu vermuten, daß er es war, der gepfiffen hatte. »Ich glaube,
Sie haben schon sehr viel mehr von unserem Boß gesehen als ich, Madam«,
erwiderte er in anzüglichem Ton.
    Die Männer heulten vor Lachen, und
Melissa wandte sich gereizt ab. »Danke«, sagte sie herablassend und wollte
gerade gehen, als Quinn hereinkam.
    Seine Miene verriet, daß ihr Besuch
in der Kantine einen ernsthaften Bruch der Etikette bedeutete, aber sie war
keineswegs in der Stimmung, sich zu entschuldigen.
    Quinn preßte ärgerlich die Lippen
zusammen und zeigte herrisch auf die Tür.
    Kaum waren sie draußen, setzte
Melissa zu ihrer Verteidigung an. »Ich habe dich nur gesucht!« sagte sie
empört.
    Quinn legte seinen Arm um ihre
Taille und zog sie zu einer wartenden Kutsche. »Nun hast du mich gefunden«,
erwiderte er.
    Melissa zögerte. Einerseits war sie
froh, daß er vorhatte, sie nach Port Riley zurückzubringen, aber ihre Notizen
waren noch in dem Haus, in dem sie übernachtet hatten ... »Ich muß meinen
Artikel holen«, protestierte sie halbherzig.
    Quinn zog einen Packen Blätter aus
seiner Hemdtasche. »Hier. Ich habe ihn mitgebracht.«
    Sie hatten bereits ein beachtliches
Stück Weg hinter sich gelegt, als Melissa endlich den Mut fand, die Frage zu
stellen, die sie schon den ganzen Morgen beschäftigte. »Was ist denn nun dein
schreckliches Geheimnis, Quinn?«
    Er musterte sie kurz. »Bevor ich
antworte, möchte ich dir noch etwas sagen, Melissa. Was gestern nacht geschehen
ist, hat mir geholfen, einige Dinge in der richtigen Perspektive zu sehen. Das
wichtigste in meinem Leben bist du — und ich möchte nicht, daß du das je
vergißt.«
    Melissa biß sich auf die Lippen.
Auch für sie hatte sich in dieser Nacht einiges geändert, aber im Gegensatz zu
Quinn war sie noch nicht bereit, das zuzugeben. Also schwieg sie abwartend.
    Quinn holte tief Luft. »Mary ist
nicht meine Schwester«, sagte er dann unvermittelt. »Sie ist meine Tochter.«
    Nach allem, was Melissa über ihren
Vater erfahren hatte — und nach dem Drama der vergangenen Nacht konnte Quinns
Enthüllung sie nicht mehr erschüttern. Irgendwie hatte sie es sogar schon
geahnt und legte Quinn daher beruhigend die Hand aufs Bein. »Und Gillian ist
ihre Mutter«, meinte sie sanft.
    Quinn nickte. »Bist du nicht böse,
daß ich es dir nicht schon früher gesagt habe?«
    »Ich weiß nicht, ob du überhaupt
Gelegenheit dazu hattest. Seit wir uns kennen, ist alles so schnell gegangen,
daß uns kaum Zeit zum Atemholen blieb.«
    Quinn küßte sie auf die Schläfe.
    »Danke, Kleines.«
    Melissa runzelte besorgt die Stirn.
»Hast
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