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Titel: Copy
Autoren: David Brin
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die Notwendigkeit eines Originals, wodurch sie in gewisser Weise zu eigenständigen Personen werden…«
    »Und Millionen, vielleicht die Mehrheit, werden sich einer solchen verrückten Zukunft widersetzen!« DitKaolin schüttelte traurig den Kopf. »Es wird erneut zu sozialen Umwälzungen kommen, wie vor einer Generation.«
    »Zweifellos. Und dann, um alles noch schlimmer zu machen, wäre da das Prägen über große Entfernungen hinweg. Spezialisten wie Gineen Wammaker sehen darin eine große Chance, ihren Markt zu erweitern. Die besten Experten der jeweiligen Fachgebiete könnten in ihrem Beruf weltweit dominieren, nicht nur in der Stadt, in der sie leben. Bedeutet das für den Rest von uns, dass wir von Violettem Geld leben müssen?«
    Clara rutschte auf ihrem Stuhl nach vorn und hätte Kaolins Argumente am liebsten zerpflückt, doch sie widerstand der Versuchung. Braves Mädchen.
    DitKaolin hob die Schultern.
    »Na schön, Morris. Ich gebe es zu. Ich habe diese Trends vor über einem Jahr gesehen, und mir gefiel nicht, in welche Richtung sie führen. Deshalb weigerte ich mich, die neuen Technologien auf den Markt zu bringen.«
    »Was den Cheferneuerer ärgerte…«
    »… und ihn vielleicht veranlasste, sich mystischen Dingen zuzuwenden. Verdammt. Ich hätte nie mit dem Projekt Zarathustra beginnen sollen.«
    Er seufzte traurig und nachdenklich. Ich bedauerte, seine gute Vorstellung beenden zu müssen.
    »Sie bringen Ambivalenz zum Ausdruck, Rik Kaolin. Die Techniker der Abteilung Forschung und Entwicklung bekamen jede Unterstützung, bis fast zu dem Moment, als die neuen Techniken einsatzbereit wurden. Erst dann zogen Sie sich zurück. Und zufälligerweise engagierte jemand einen ahnungslosen grauen Albert, Gerüchten über versteckte Technologien nachzugehen…«
    »Ich weiß, worauf Sie abzielen«, sagte Kaolin und runzelte die Stirn. »Beta, Wammaker und Irene hatten guten Grund, sich die neuen Verfahren zu wünschen. Das gilt auch für Lums Emanzipationsnarren. Niemand von ihnen hatte mehr Grund als ich, die Forschungsabteilung zu sabotieren.«
    »Weniger Grund als Sie, Sir.«
    Die Falten fraßen sich tiefer in die Stirn.
    »Sie deuten an, dass ich meiner Furcht in Hinsicht auf die kommende neue Zeit nachgab. Dass ich den Prionenanschlag als einen Akt des Gewissens plante, um die Gesellschaft vor Destabilisierung und möglichen unmoralischen Techniken zu schützen?« DitKaolin zögerte und senkte den Blick. »Haben Sie eine Vorstellung davon, wie viel ich opfern würde? Freundschaften, Reichtum, Position und Macht?«
    Clara nickte. »Ja. Doch selbst Ihre Gegner würden Ihnen starke Überzeugungen zugute halten…
    Wenn das alles wahr wäre.«
     
    JETZT KOMMT DER SCHWIERIGE TEIL. Warnfasern umgaben den Rand der glänzenden Kuppel.
    Ich muss meine Krallen weiter ausstrecken als jedes natürliche Geschöpf und mit ihnen wie auf Stelzen über die Detektorfäden hinwegschleichen. Mein Bauch berührt sie, leicht wie eine Brise.
    Die gleiche Brise trägt Alberts Drachen, einen wundervollen Blickfang, hoch über der Wiese…
    Pass jetzt auf! Der Körper ist so weit gewölbt, dass der Pixelrücken den Unsichtbarkeitstrick nicht mehr durchführen kann. Nicht in allen Richtungen gleichzeitig.
    Ich bin wirklich spät dran. Doch Eile ist ausgeschlossen. Darf mich nicht überhitzen.
    Pal wäre hierzu nicht imstande. Es ist keine Frage der Intelligenz (davon steckt nicht allzu viel in diesem kleinen Kopf), auch nicht des Mutes (davon hat Pal mehr als sonst jemand) oder der Seele. Geduld habe ich von Albert mitgebracht.
    Vorsichtig, ganz ruhig… und dann schnell zur silbernen Kuppel!
     
    DRAUSSEN AUF DER HÜGELIGEN WIESE ließen Pal und RealAlbert ihren goldenen und roten Drachen fliegen, unter weißen Wolken. Hübsch anzusehen, eine gute Ablenkung.
    Meine eigentliche Sorge? Der kleine Spion-Golem, den wir zum Dach der Villa geschickt hatten, meldete sich nicht! Diese ganze Sache konnte sich in einen Riesenbluff verwandeln.
     
    »WARUM GIBT ES SO WENIGE von Ihnen?«, fragte ich unseren Gastgeber. »Früher waren Dutzende von diesen Platin-Ditos unterwegs. Doch jetzt sehen die Mitarbeiter von Universal Kilns Sie nur noch per Telepräsenz, wenn überhaupt. Was ist mit der Geschäftsführung? Lassen Sie die Zügel des Managements schießen?«
    DitKaolins Zittern fand einen Weg zur Stimme, als er zornig hervorstieß: »Genug! Ich bin n-nachsichtig mit Ihnen gewesen… aber dieses unverschämte V-verhör geht zu
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