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Titel: Copy
Autoren: David Brin
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Moral. Überzeugen Sie die Hälfte der Bürger davon, dass Ihre Absichten lauter waren, und sie wird Sie vor der anderen Hälfte schützen! Ihre neuen Geschäfte werden prächtig laufen, und niemand wird sich an all die Spielzeuge in Ihrem Keller erinnern.«
    Die holographische Gestalt schüttelte den Kopf.
    »Ich hätte den Grünen nicht erneuern dürfen. Aber mir standen zu wenige Helfer zur Verfügung, und ich musste jemanden zu Irene schicken.« Nach einer kurzen Pause lächelte Kaolin. »Dies ist alles sehr clever. Aber Sie gehen davon aus, dass ich einen Grund habe, ein Ziel, das so viel Anstrengung, die Kosten und das Risiko wert ist. Warum Aufruhr schaffen, nur um einige neue Tricks in der Golem-Technik zu monopolisieren?«
    Sein fragendes Lächeln wirkte zuversichtlich. Ohne Beweise konnte ich nur bluffen. Wo war unser kleiner Spion-Golem?
    »Sie hatten reichlich Gründe«, sagte ich langsam. »Denn richtig miteinander kombiniert führen jene Tricks zu einer Form von Unsterblichkeit. Das wünschen Sie sich, Rik Kaolin. Denn Sie sind…«
    Genau in diesem Augenblick wurde mein Implantat aktiv.
    Endlich!
    Buchstaben erschienen im Projektionszentrum meines linken Auges und bildeten eine Nachricht vom kleinen Frettchendito, den wir an den Wänden der Villa hochgeschickt hatten. Die Information, die ich brauchte, um den Satz zu beenden.
    »Denn Sie sind…«
    …NICHT TOT.
     
    VERDAMMT. ICH SCHULDE PAL FÜNFZIG.
    Nun, mein Kumpel schuldet sie ihm, wegen der Wette darüber, ob das Oberhaupt von UK noch lebt.
    Es erschien offensichtlich! Welchen anderen Grund könnte Kaolin für all seine Pläne und Hinterhältigkeiten haben? Er musste tot sein! Alles deutete darauf hin. Die Eremitensache. Nur als Dito oder holographische Gestalt gesehen zu werden. Und der Umstand, dass die Platin-Golems immer seltener wurden…
    Das Gedächtnisproblem ergab einen Sinn, wenn seine Kopien vor Monaten oder Jahren gelagert wurden. Jede von ihnen musste nach dem Auftauen auf den neuesten Stand gebracht werden. Dann versucht jeder Golem, so lange wie möglich durchzuhalten, um die Illusion aufrechtzuerhalten. Um den Coroner und die Testamentseröffnung zu vermeiden. Um zu verhindern, dass die Leute »Geist!« rufen!
    Warum sonst sollte er ein Vermögen für die Entwicklung der Dito-Erneuerung und des Prägens von Dito zu Dito ausgeben und die Techniken anschließend nicht auf den Markt bringen? Es ergab alles einen Sinn.
    Doch dort steht er, in seiner Kuppel, erblickt vom cleveren Auge in meiner Pfote: eine hagere Gestalt mit blasser, fleckiger Haut, eine Person, die allen spektralen Tests meines leistungsfähigen Implantats besteht. Sie trägt einen weißen Umhang und blickt auf ein Holo-Display, das Clara und meinen Kumpel zeigt… die verblüfft wirken, als ich die Nachricht übermittle.
    NICHT TOT, lauten meine Worte, die ihre Implantate empfangen.
     
    GELÄCHTER KOMMT VON DER WIESE, glockenhell, wie um unsere Gewissheit zu verspotten. Abgesehen von Pal, der eine Wette vorschlug und meinte…
    »Nein. Ein Billionär kann es sich leisten, cleverer als nur tot zu sein. Es muss mehr dahinterstecken.«
     
    »WEIL ICH NICHT TOT BIN?«
    Das Holo-Bild von Kaolin wölbte eine Braue. »Habe ich Sie richtig verstanden, Ditektiv? Mein Motiv bei diesem großen Szenario ist, dass ich noch lebe?«
    Ich versuchte innerlich, mich zu rüsten. Ein Bluff ist ein Bluff. Man muss weitermachen.
    »Genau, Rik Kaolin. Denn… das Toter-Mann-Szenario ist zu offensichtlich! Jemand würde dahinterkommen, einen gerichtlichen Befehl erwirken und verlangen, Sie persönlich zu sprechen.«
    »Das hat man versucht.«
    »Ja, aber die Leute würden darauf beharren und ausreichend Gründe finden, den Schild Ihrer Privatsphäre zu durchdringen und Beweise dafür zu fordern, dass Sie noch am Leben sind.« Ich schüttelte den Kopf. »Nein, die Unsterblichkeit, von der wir hier reden, ist nicht die Ihre. Zumindest nicht jetzt. Sie…«
    Ich zögerte und gewann einige Sekunden, indem ich hinter der Faust hüstelte. Der holographische Mann neigte den Kopf zur Seite.
    »Ja?«
    »Es geht ums Geschäft!«, entfuhr es Clara. »Sie sind Geschäftsmann. Und ausgesprochen elitär. Sie haben gesehen, wie andere Multimillionäre, viele von ihnen alt, sich verzweifelt mehr Zeit wünschen. Warum ihnen nicht diesen Wunsch erfüllen und damit Geld verdienen? Mit Erneuerung und Dito-zu-Dito-Prägen können die anderen ihre sterbenden organischen Körper zurücklassen und in einer
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