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Titel: Copy
Autoren: David Brin
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vielen Generationen von Gewinnern!)
    Hoffnung darauf, am Leben zu bleiben, obwohl der Tod auf uns alle wartet.
    Du weißt es besser als andere. Denn du hast die öde Seelenlandschaft gesehen, in der sich einige wenige Milliarden Algenkolonisten am Ufer abplagen und bis zum letzten Moment durchhalten. Dann springen sie für einen Augenblick des Ruhms, wie stromaufwärts schwimmende Lachse, und versuchen, ein Ziel zu erreichen, das jenseits ihrer Reichweite liegt – etwas, auf das Religionen hinweisen, so wie die Zeichnungen an Höhlenwänden einst im flackernden Feuerschein lebendig zu werden schienen.
    Ja, jeder flackernde Lichtpunkt, der bisher gesprungen ist, hat versagt. Aber als sie zurückfielen, hinterließen sie Abdrücke. Dort, im Staub.
    Und Abdrücke bleiben.
     
    NUN, WAS HAST DU JETZT VOR? Willst du loslegen und versuchen, höheres Gelände zu erreichen? Ohne die Energie, die Yosil zu sammeln versuchte, sind deine Aussichten gering. Seine Berechnungen waren gut, trotz des Wahns.
    Bleibst du hier? Halb in einer Welt und halb in einer anderen? Teilst du ein Bett mit Clara und der weitaus menschlichren Version deines früheren Selbst… der Albert-Variante, die den Körper wechselt, von Tag zu Tag lebt?
    Es könnte klappen. Aber ist es fair?
     
    ODER WILLST DU etwas anderes versuchen? Etwas Kreatives. Etwas, das noch nie jemand sah… zumindest nicht in diesem Kosmos.
    Die Erfolgschancen sind gering. Aber auf den Versuch kommt es an, nicht wahr?
    Für Geschöpfe, die sich aus Fleisch oder Schlamm erheben, hat es nie mehr gegeben.

 
IMPRESSIONISMUS
 … ODER DIE SCHÖNEREN KÜNSTE LERNEN…
     
     
    Clara und ich verließen die Veranda von Kaolins Villa, gingen die hintere Treppe hinunter, durch einen Rosengarten und an einem kunstvoll geschmückten Taubenschlag vorbei zur Wiese, wo Pal und RealAlbert ihren Drachen fliegen ließen.
    Wie erwartet hatten sie Aufmerksamkeit auf sich gelenkt – nicht das der Sicherheitsleute, sondern von Personen, die in einer Enklave aus kleinen Häusern hinter dem Hügel lebten, gebaut für die Bediensteten und ihre Familien. Eine Gruppe von Kindern beobachtete den Drachen. Einige von ihnen liefen umher und riefen aufgeregt.
    Selbst heute erregte ein gut fliegender Drachen Aufsehen.
    Es machte Pal offenbar großen Spaß, ihn von seinem Rollstuhl aus zu steuern. Golems geben ihm Zugang zur Welt, aber keiner seiner Ditos bereitete ihm diese einfache Freude. Er zog den Drachen von einer Seite zur anderen, ließ ihn im Sturzflug herabrasen und dann wieder aufsteigen, begann anschließend mit gespielten Angriffen, die sowohl Kindern als auch ihren Eltern begeisterte Schreie entlockten.
    Nur zwei Erwachsene schienen sich nicht zu freuen. Sie setzten drei Jungen nach und versuchten, sie zu den Häusern zurückzutreiben. Ich fühlte eklatante Gemeinheit. Aber derzeit litten die Kinder nicht, riefen und rannten umher wie die anderen.
    Ich wandte mich DitKaolin zu, der uns begleitete, nachdem sein Original die holographische Übertragung beendet hatte. »Sind das die Erben?«, fragte ich.
    Der Dito nickte mit grimmiger Miene. »Neffen. Söhne einer Halbschwester, die vor drei Jahren starb.«
    Diese Wahrheit gehörte zum Preis, den Clara und ich verlangt hatten.
    »Wissen Sie Bescheid?«
    DitKaolin schüttelte den Kopf. »Ihre Mutter hinterließ mir…, hinterließ Aeneas… die volle Vormundschaft. Sie können nicht eingreifen.«
    Clara seufzte. »Denken Sie nur daran, dass wir informiert sind. Wir behalten alles im Auge.«
    »Daran zweifle ich nicht.«
    In der Stimme des Golems erklang weder Groll noch Resignation. Ich bedauerte es fast.
     
    ES DAUERT EINE WEILE, Pal, RealAlbert sowie das kleine Spionfrettchen einzusammeln und den Drachen einigen Kindern zu überlassen.
    Während der langen Rückfahrt mit der Limousine dachte ich über unseren »Sieg« nach. Zwar hatten wir den großen Kaolin in die Ecke getrieben und die Wahrheit aus ihm herausgeholt, aber ich spürte keine besondere Freude. Vor langer Zeit, vor der Großen Deregulierung, hätten wir ihm vielleicht mehrere Verbrechen zur Last legen können – von Betrug bis hin zu Erpressung. Doch das waren inzwischen alles zivilrechtliche Delikte, und die meisten seiner Opfer ließen sich gern abfinden.
    Wir konnten bestenfalls dafür sorgen, dass er noch mehr bezahlen musste. Und wir konnten die schlimmsten Teile seiner Pläne stören.
    Das verstreute Team des Projekts Zarathustra sollte wieder zusammengeführt werden, um es
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