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Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Titel: Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator
Autoren: Leonard Carpenter
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sich mit Roganthus mehrmals im Kreis, um ihm die Orientierung zu rauben. Dann schleuderte er ihn auf den Boden. Beim Aufprall gab Roganthus ein dumpfes Grunzen von sich. Die Menge schwieg voller Respekt.
    »Gut gemacht, Conan!« rief die treue Gruthelda. »Der Wurf war großartig. Jetzt drück ihn zu Boden! Stell ihm einen Fuß auf den Hals!«
    Doch als der Cimmerier niederkniete, um das Gewicht besser zu verteilen, bäumte sich Roganthus auf und packte Conan an Hals und Oberkörper. Mit ungeheurer Kraftanstrengung gelang es ihm, den Cimmerier auf den Rücken zu werfen. Im Gegenzug zerrte Conan das Knie des Gegners unter sich hervor und stieß es gegen eine Bank, so daß diese umkippte.
    Roganthus schüttelte kurz den Kopf und warf sich wie eine verwundete Schlange auf Conan. Die beiden Hünen rollten über den schmutzigen Boden der Schenke, ohne Rücksicht auf Einrichtung oder Zuschauer zu nehmen. Jeder schlug um sich, packte den Gegner, worauf dieser sich blitzschnell dem Griff entwand und seinerseits einen Vorteil suchte. Schließlich gelang es Conan, einen Arm um Roganthus' Nacken zu schlingen und ihn so auf den Rücken zu drücken. Sofort führte er einen Nelson aus. Roganthus stöhnte unwillkürlich laut auf und wurde schlaff.
    Conan vermutete ein Täuschungsmanöver und legte Roganthus die Hände um die Kehle. Dann blickte er ihm ins Gesicht. Der Kraftkerl bäumte sich nicht auf. Er leistete keinerlei Widerstand, sondern rollte nur mit den Augen und stöhnte mitleiderregend. »Oh, bei Set, du hättest mich nicht rücklings über die Bank drücken dürfen! Das war gemein. Ich glaube, du hast mir das Schulterblatt gebrochen.«
    »Dann ist der Kampf vorbei?« fragte Conan so laut, daß die Umstehenden es hörten. »Du ergibst dich mir als dem besseren Kämpfer?«
    »Auf keinen Fall!« kreischte Bardolph der Flötenspieler. »Selbstverständlich nicht!« Der Zwerg stolzierte herbei. Da der Cimmerier kniete, konnte er auf ihn hinabsehen. »Der Kampf wurde durch ein falsches Spiel unterbrochen. Alle Wetten sind beschlagnahmt – doch eigentlich solltest du zum Verlierer erklärt werden.«
    »Das ist doch völliger Schwachsinn«, erklärte Conan und stand auf. »Ich habe ihn ehrlich bezwungen und ...«
    »Wie könnt ihr euch über so etwas streiten, während ein Mann sich hier in Schmerzen windet?« Die schöne Akrobratin kniete neben Roganthus nieder und küßte ihm die schweißnasse Braue. »Armer Kerl, kannst du aufstehen?«
    »Ich glaube schon.« Roganthus ließ sich von der kräftigen Frau stützen und setzte sich auf. »Auuua! So wie es sich anfühlt, ist mein Knie übel verrenkt!« Er versuchte zu stehen, doch knickte sogleich eines der Beine ein, so daß er sich schwer auf die schöne Frau lehnte. »Ich glaube, ich brauche deine Hilfe, um ins Lager zurückzugehen.«
    »Laß mich dir helfen«, bot Conan an. Er blickte der schönen Akrobatin in die Augen. »Nach einem ehrlichen Kampf hege ich keinerlei böse Gefühle für meinen Gegner.«
    »Na schön«, sagte sie und erwiderte seinen Blick. »Wenn du versuchen willst, die Sache ins Lot zu bringen ...«
    »Nein, nie und nimmer!« protestierte Roganthus wütend. »Ich ließe diesen gewalttätigen Kerl keinen Sack alter Kuhfladen tragen!«
    »Jetzt hör mal zu, du Muskelprotz. Ich kann dich ja nun wirklich nicht tragen«, mischte sich Bardolph der Zwerg ein, »und nachdem dieser brutale Bauerntölpel dich fast zum Krüppel gemacht hat, kann er dir jetzt auch helfen. Das ist wohl das mindeste.« Noch während der kleine Kerl redete, bahnte er sich einen Weg durch die Zuschauer hin zur Tür.
    Conan gab seinen beiden Anbeterinnen einen Abschiedskuß und schob die kräftige Schulter unter den Arm des hinkenden Kraftkerls. Dieser wollte ihn trotz des verletzten Knies beiseite schieben, aber die schöne Akrobatin hielt ihn eisern fest. Die drei Gaukler machten sich auf den Weg zur Tür. Ihr Abgang war nicht so prächtig wie ihr Einzug in die Schenke. Trotzdem waren die Zuschauer tief beeindruckt.
    Draußen legte sich die Abenddämmerung über die Getreidefelder und Weiden der shemitischen Ebene. Conan trug die schwere Last beinahe auf dem Rücken, als die vier die Bäume und Häuser der Stadt verließen und nach Westen marschierten, hinein in den rosagoldenen Sonnenuntergang.
    Auf dem Weg erfuhr Conan, daß Bardolph und Roganthus gebürtige Kother waren. Die schöne Akrobatin, deren mißmutige, katzenähnliche Züge ihn an Stygierinnen erinnerte, war eine Shemitin. Die
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