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Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Titel: Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator
Autoren: Leonard Carpenter
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eines Preisringers. Das volle Gesicht wurde von tiefschwarzen Locken eingerahmt. Die Züge waren sinnlich. Er hatte die Lippen zu einem hochmütigen Lächeln verzogen, und als er auf Conan zu marschierte, musterte er den athletischen Körper des Cimmeriers genau. Dieser warf ihm einen sengenden Blick zu. Beinahe sichtbar stellten sich ihm die Nackenhaare auf. Doch dann ging er stumm weiter, als hätte er die Herausforderung Conans gar nicht wahrgenommen.
    Conan hatte beim Anblick des Kraftprotzes natürliche Abscheu empfunden. Ihn störte die überhebliche Art. Doch dann lenkte ihn die zweite Gestalt in der Reihe ab. Es war eine Frau. Ihr enges durchsichtiges Gewand verhüllte und pries gleichzeitig die athletische Gestalt. Von den hübschen Pantoffeln bis zu den nackten Schultern war sie in hauchdünne grüne Seide gehüllt, die ihr auf den Leib geschneidert schien. Nur ein kurzes Fransenröckchen um die Lenden wahrte den Schein der Keuschheit. Die grüne Seide preßte die üppigen Brüste fest an den Körper, um zu verhindern, daß sie sich bei akrobatischen Darbietungen zu sehr bewegten. Das lange braune Haar war am Hinterkopf zu einem Knoten geschlungen. Arme und Hände waren kraftvoll, aber anmutig. Die Frau trug keinerlei Ringe oder Armreifen, da diese sie bei der Ausübung ihrer Kunst behindert hätten.
    Beim Anblick dieser weiblichen Athletin, welche sich so ungemein von den Dorffrauen Thurajas unterschied, flammte Lust in Conan auf. Er war schon früher Amazonen begegnet, auch einer wunderschönen, tapferen Kapitänin, ebenso Tänzerinnen in großen Städten. Jetzt wurde ihm klar, daß diese Frauen ihm wahrlich die liebsten waren ... oder zumindest eine willkommene Abwechslung. Die beiden jungen Frauen rechts und links von ihm waren mit einem Schlag vergessen. Er erhob sich halb von der Bank und streckte die Hand aus, um die schöne Gauklerin aufzuhalten. Vielleicht wollte sie etwas essen oder trinken oder angeregt plaudern.
    »Pfoten weg, du ungehobelter Muskelprotz! Laß die Parade durch, ohne zu stören!«
    Conan zog die Hand zurück. Das dritte Mitglied der Truppe, ein fetter Zwerg mit viereckigem Gesicht, einem weiten grauen Umhang und einer spitzen schwarzen Kappe, hatte dem Cimmerier blitzschnell einen Schlag mit der silbernen Flöte versetzt, welcher er bis dahin schrille Töne zwischen den Strophen entlockt hatte. Der kleine Musiker hüpfte schnell weiter und betrachtete Conan dabei mit seinen hellwachen, strahlenden Äuglein. Eigentlich war sein viereckiges Gesicht nicht häßlich.
    »Warte, Kleiner! Das war nicht gerade die feine Art!« rief Conan und stand auf. Dabei löste er sich entschieden aus dem Zugriff seiner Anbeterinnen. »Ich wollte das Mädchen nur bitten, sich kurz zu mir zu setzen und mit mir zu plaudern oder einen Schluck Most zu trinken. Ich muß euch allen wegen eurer schönen Kostüme und Talente ein Lob aussprechen. Besonders der jungen Dame, die ...«
    »Es reicht, Hinterwäldler!« rief der muskelbepackte Anführer mit lauter Baritonstimme. Er war zurückgekommen und blickte den Cimmerier an. »Wir müssen uns ums Geschäft kümmern.«
    »Allerdings«, stimmte die schöne Akrobatin bei und musterte Conan mit ihren kohlschwarzen Augen ohne eine Spur von Belustigung. »Wir müssen durchs Dorf marschieren und einen großen Zirkus für den morgigen Markttag fertig machen ...«
    »Wir haben alle Hände voll zu tun«, unterbrach sie der Muskelmann. »Wir können unsere Zeit nicht damit vertrödeln, mit einem Bauerntrampel ohne Manieren warme, schwache Pferdepisse zu saufen.« Er rümpfte die Nase bei dem Duft, der aus Conans Humpen aufstieg. Er holte tief Luft und drückte die breite Brust heraus. Conan war klar, daß der Kerl seine Rolle spielte, aber er spürte auch, daß der Bursche aus irgendeinem Grund einen persönlichen Haß gegen ihn hegte.
    »Und was ist, wenn ich dich Fettsack wegfege?« rief Conan herausfordernd. »Ist dann genug Platz für die Dame, um sich zu setzen und mit ihren Bewunderern etwas zu trinken?« Er schaute an der eingeölten Schulter des Hünen vorbei zu der Akrobatin hinüber, die ihn skeptisch betrachtete. »Wenn du und deine Freunde mich anständig behandeln, könnte es sein, daß ich euch heute abend helfe, das Zelt aufzubauen und ...«
    »Hör auf mit dem unverschämten Geschwätz!« brüllte der Kraftmensch und versetzte dem Cimmerier unvermittelt mit der flachen Hand einen Stoß gegen die Brust, so daß dieser mit dem Humpen zurücktaumelte und
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