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Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Titel: Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator
Autoren: Leonard Carpenter
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dabei etwas Wein auf Grutheldas Busen verschüttete. »Setz' dich auf die Bank, Fremder, und halt's Maul, ehe ich dir Arme und Beine zusammenknote.«
    »Offenbar willst du es nicht anders!« erwiderte der Cimmerier und gab Gruthelda den Humpen, ohne die Augen vom Gegner zu wenden. Dann holte er tief Luft und ging in die Hocke, wie es Ringer vor einem Kampf tun. Mit ausgebreiteten Armen, das Gewicht auf die Zehenspitzen verlagert, blickte er dem Hünen entgegen.
    »Was? Ein Kampf in einer Schenke?« höhnte sein Gegner. »Ich, Roganthus der Starke, nehme deine Herausforderung an.« Sofort nahm er die gleiche Kampfstellung wie der Cimmerier ein, hob allerdings warnend die Hand. »Aber vorher entledige dich deines Saustechers, damit du nicht bei einem Sturz darauf aufgespießt wirst.« Er deutete auf einen kleinen Dolch, der in einer Scheide an Conans Gürtel hing (die Waffe glich eher einem Schälmesser). Die Klinge war kaum länger als eine Handbreit.
    »Das? Wenn du das willst, von mir aus.«
    Conan löste die Waffe und drehte sich zu seinen kichernden Sekundantinnen um. Er gab sie Tarla, da er glaubte, sie würde den Dolch selbst im Überschwang kindischer Aufregung nicht so schnell benutzen wie Gruthelda.
    Ehe er sich dem starken Gegner wieder zuwenden konnte, packte ihn eine Pranke mit eisernem Griff von hinten am Hals und drückte ihn nach unten. Er machte einen taumelnden Halbschritt und holte mit dem Arm nach hinten aus, um den Angreifer zu packen. Doch dieser war ein erfahrener Ringer und hebelte den Cimmerier so gekonnt aus dem Gleichgewicht, daß Conan erst gegen die Tischkante prallte und dann in hohem Bogen darübersauste, um hart auf der anderen Seite auf dem Fußboden zu landen.
    »Welch gelungener Wurf, verehrte Herrschaften!« Benommen hörte der Cimmerier das Kreischen des Zwergs. »Der erste Fall von dreien – abgesehen natürlich davon, daß ein Kämpfer den anderen nicht mit beiden Schultern auf den Boden preßt. Ein jeder kann wetten! Ich, Bardolph, garantiere dafür, daß alles mit rechten Dingen zugeht!« Der kleine Wicht lief eilfertig umher, sammelte Geld ein und kritzelte Namen und Summen auf ein Wachstäfelchen. »Bedenkt, liebe Freunde, bis jetzt ist Roganthus unbesiegt!«
    Conan sprang auf und lief wütend auf den siegessicher dreinschauenden Gegner zu. »Das war kein ehrlicher Griff, du Schurke!« brüllte er. »Diesmal erwischt du mich nicht kalt.«
    Seiner Beschwerde folgten laute Zurufe, sowohl aufmunternde als auch höhnische. Die Gäste waren aufgestanden und hatten im Schankraum einen Ring gebildet. Neugierig drängten sich weitere Zuschauer durch die Tür. Zweifellos hatten sie die lärmende Parade der Zirkusleute und das Geschrei in der Herberge angelockt. In Thuraja war ein Ringkampf ein seltener Genuß. In dieser Stadt gab es wenig Zerstreuung. Conan war ein Fremder, für den sich nur wenige stark machten. Die meisten dürsteten nach seinem Blut und äußerten das auch lautstark.
    »Komm doch, Fremder!« höhnte Roganthus. »Oder willst du dich lieber drücken? Um deine Ehre wiederherzustellen, brauchst du nur noch zweimal zu Boden zu gehen. Keine Angst, ich behandle dich rücksichtsvoll.«
    Während Roganthus hämisch grinsend umherblickte, sprang Conan den Gegner an und wollte ihn packen. Doch die breiten Schultern und der Stiernacken des Hünen waren eingeölt, so daß der Cimmerier abglitt, ohne einen festen Halt zu gewinnen. Sein Gegner duckte sich und rammte ihm die Schulter in die Magengrube. Der Cimmerier wich nur wenige Schritte zurück – doch dann stieß Conan etwas von hinten in die Kniekehlen. Wieder fiel er auf den Rücken.
    Kaum hatten sich die Sterne verzogen, die vor den Augen des Cimmeriers tanzten, als ihm klar wurde, daß es Bardolph gewesen sein mußte, der ihn zu Fall gebracht hatte. Conan war sich sicher, daß der Zwerg nicht aus Versehen mit ihm zusammengestoßen war.
    »Noch ein Sturz, Nordländer, und so schnell?« rief Roganthus, um die Menge zu ergötzen. »Armer Kerl, du mußt lernen, nicht über unschuldige Zuschauer zu stolpern!« Dann nahm er die krabbenartige Kampfstellung wieder ein. Doch diesmal machte Conan sich nicht die Mühe, ganz aufzustehen. Mit der Schnelligkeit eines Panthers schoß er aus der Hocke vorwärts, umschlang das dicke Knie des Kraftprotzes mit einem Arm, drückte es nach oben und verdrehte es dabei.
    Der Hüne krümmte sich und landete mit dem gesamten Gewicht auf den Schultern des Cimmeriers. Dieser erhob sich und drehte
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