Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Titel: Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator
Autoren: Leonard Carpenter
Vom Netzwerk:
Zirkustruppe bestand aus einem Dutzend Menschen aus allen möglichen Ländern. Im Augenblick waren die meisten mit der Pflege der Tiere oder dem Aufbau des Zelts beschäftigt.
    Das Lager des fahrenden Völkchens tauchte hinter einer Straßenbiegung auf und lag an einem von Bäumen gesäumten Fluß. Feuer brannten und beleuchteten zwei buntbemalte Wagen, niedrige Zelte und große dunkle Schemen, deren Augen im Schatten funkelten. Die Männer sahen gesund und kräftig aus und waren nach Art der Nomaden gekleidet. Die Frauen trugen seidene malerische Gewänder und kochten oder breiteten Schlafdecken aus.
    »Auua, meine Schulter!« schrie Roganthus, um sein Kommen zu verkünden. »Behandle mich vorsichtiger, du grober Trottel! Willst du mich endgültig zum Krüppel machen? Schafft schnell etwas zu trinken und zu essen herbei! Und nicht zu wenig, damit ich mich besser fühle!« Conan und Sathilda ließen den Hünen behutsam auf die Kissen gleiten, die vor einem Lagerfeuer ausgebreitet waren. Eilends liefen ein paar Leute herbei, als sie Roganthus stöhnen und schimpfen hörten. Nachdem er seine Geschichte erzählt hatte, beäugten sie den Cimmerier nicht gerade freundlich. Conan fragte sich, ob die Truppe ihn lieber steinigen oder zusammenschlagen wollte. Dennoch blieb er aufrecht stehen und erwiderte trotzig die bösen Blicke.
    »Nachdem du unseren besten Akrobaten zum Krüppel gemacht hast, kannst du seine Arbeit übernehmen«, sagte ein hagerer älterer Mann mit grauem Bart – der Größe und den kantigen Zügen nach ein Bossonier. Respektvoll nannte die Truppe ihn Meister Luddhew. Er musterte Conan mißtrauisch vom Scheitel bis zur Sohle, dann zeigte er mit der knochigen Hand auf eine offene Werkzeugkiste, in der Metallpflöcke und ein schwerer Eisenhammer lagen. »Sathilda wird dir zeigen, was zu tun ist.«
    Die schöne Akrobatin nahm ein brennendes Scheit aus dem Feuer und schritt stolz Conan voran zu einer Wiese, wo lange Balken und dicke Taue im Gras lagen. »Diese Stützbalken müssen aufgestellt und gesichert werden«, erklärte sie. »Ein loses Seil kann meine Vorführung zunichte machen. Wenn ich abstürze, bin ich schlimmer dran als Roganthus.«
    Unter ihrer Aufsicht trieb Conan die Metallpflöcke tief in die harte Erde, knotete Seile an ihnen fest und stellte die buntbemalten Balken senkrecht auf. Dazwischen spannte er ein kräftiges Hochseil, an dem eine Strickleiter und mehrere Trapeze befestigt wurden. Sathilda überprüfte jede Befestigung. Mehrmals zog sie einen Knoten fester oder befahl Conan, einen Pflock noch tiefer in den Boden hineinzuschlagen. Als die Arbeit beendet war, gab sie ihm die Fackel und kletterte barfuß aufs Seil. Einen Augenblick lang verharrte sie reglos in anmutiger Pose. Dann vollführte sie mehrere atemberaubende Kunststücke am Trapez und sprang gewandt zurück auf den Boden. »Das reicht für jetzt«, teilte sie dem Cimmerier mit und lächelte. »Du kannst das Abendessen mit mir teilen, wenn du willst.«
    Einige vorwitzige Dorfbewohner waren Conan und den Akrobaten hinaus zum Lager gefolgt. Als die Abendsonne verblaßte, standen sie in Grüppchen zu zweit oder zu dritt umher. Die Zirkusleute gaben einige Kostproben ihres Könnens zum besten, um ein paar Silberlinge einzunehmen. Vor dem größten Feuer waren Decken ausgebreitet, auf denen die Nomaden ihre Kunststücke darboten. Eine Wahrsagerin in buntem Gewand und Turban legte kniend die Karten und verkündete den vor ihr hockenden Bauern ihr Schicksal.
    Eine weitere Decke diente dem Glücksspiel. Das Klappern der Würfel im Becher, der aus einem Knochen gefertigt war, und das Klingen der Münzen waren zu hören. Weiter hinten drehte sich eine üppige Tänzerin, von einem Haufen gaffender Männer umkreist. Sie trug ein mit Pailletten besetztes knappes Oberteil. An ihrem Gürtel hingen durchsichtige seidene Tücher, die sie wie eine Wolke umschwebten, wenn sie umherwirbelte. Die silbernen Armreifen klirrten im Rhythmus der Musik, wenn sie sich weit nach hinten beugte, um die hingeworfenen Münzen mit dem Mund aufzufangen.
    Conan blieb stehen und schaute über die Schultern der Männer hinweg zu. Dann folgte er Sathilda zu einem kleineren Feuer hinter den Wagen. Dort saßen viele Nomaden und plauderten angeregt. Sathilda trat zu dem Kessel über dem Feuer und füllte für sich und Conan Holzschüsseln mit dampfender Fleisch- und Gemüsesuppe.
    Der Cimmerier kümmerte sich nicht um die erstaunten Blicke – besonders nicht um
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher