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Mika, der Wikinger - 02 - Achtung, Piraten!

Mika, der Wikinger - 02 - Achtung, Piraten!

Titel: Mika, der Wikinger - 02 - Achtung, Piraten!
Autoren: Rüdiger Bertram
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Das fliegende Drachenboot
    „Guck mal! Ein Boot!“ Mika, der kleine Wikinger, zeigt auf die spiegelglatte See, die tief, sehr tief unter ihnen liegt.
    Edda beugt sich weit über die Reling, um besser sehen zu können.
    „So ein Schiff habe ich noch nie gesehen“, sagt sie, nachdem sie es eine Zeit lang aus der Höhe betrachtet hat. „Da ist gar kein Drache vorne am Bug, aber dafür hat das Schiff drei Masten, und an einem hängt eine schwarze Fahne mit einem weißen Totenkopf. Ein Wikingerschiff ist das jedenfalls nicht.“ Edda kennt sich aus mit Booten. Sie ist nicht nurMikas beste Freundin, sondern auch die Tochter des Schreiners in dem Wikingerdorf, aus dem sie stammen. Gemeinsam haben Edda und Mika das kleine Drachenboot gebaut. Mit ihm segeln sie so hoch durch die Lüfte, dass sie sich immer wieder ducken müssen, um nicht mit ihren Köpfen gegen die Wolken zu stoßen.
    Das ist alles Hardys Schuld!
    Das dicke Wildschwein schläft im Heck des Bootes. Eigentlich heißt es Eberhard, aber seine Freunde dürfen Hardy zu ihm sagen. Mika und Edda sind seine Freunde, seit sie ihn aus ihrer Falle befreit haben und er sie zum Dank dafür zu der Zaubereiche geführt hat. Aus deren Holz ist ihr kleines Drachenboot entstanden. Hardy hat ihnen dabei nicht geholfen. Er hat den Bau des Schiffes einfach verschlafen. Erst als er aufgewacht ist, hat er mit einem Zauber den lächelnden Drachen vorne amBug in einen Wildschweinkopf verwandelt, weil ihm das Schiff so besser gefiel.

    Bei ihrer Probefahrt ist es dann geschehen: Ein Orkan hat sie in die Höhe gehoben und von der Bucht in der Nähe ihres Dorfes fortgeweht.
    „Ich möchte wissen, wo uns der Wind hintreibt?“, fragt Mika.
    „Und ich möchte wissen, was das für ein seltsames Schiff dort unten ist“, sagt Edda.
    „Dann lass uns Hardy fragen!“ Mika läuft nach hinten zum Heck des Bootes. Das ist gar nicht so leicht, weil der Orkan das Schiff kräftig hin und her schaukelt. Immer wieder muss Mika sich festhalten, um nicht versehentlich in die Tiefe zu stürzen. Endlich hat er Hardy erreicht. Sanft rüttelt er das Wildschwein an der Schulter. Aber das hilft gar nichts. Hardy schnarcht einfach weiter.

    „Aufwachen! Hardy! Aufwachen!“, flüstert Mika dem Wildschwein ins Ohr.
    Hardy streckt sich nur kurz und rollt sich dann auf die andere Seite, um weiterzuschlafen.
    „Du musst ihn kitzeln, dann wacht er bestimmt auf“, ruft Edda. „Bei meinem Vater klappt das immer.“
    „Meinst du wirklich?“, fragt Mika unsicher. „Was ist, wenn er mich in einen Hering verzaubert, weil ich ihn so unsanft geweckt habe.“
    Edda ruft ihm wieder etwas zu, aber das versteht Mika nicht, weil ihnen gerade ein Schwarm Möwen entgegengeflogen kommt und ihr lautes Krächzen Eddas Antwort übertönt.
    Als die Vögel verschwunden sind, nickt Edda ihrem Freund aufmunternd zu. Da nimmt Mika all seinen Mut zusammen und kitzelt Hardy genau dort, wo seine stämmigen Vorderläufe in seinen dicken Rumpf übergehen.
    „Mika! Lass das sein“, faucht Hardy und hebt ärgerlich den Kopf mit seinen spitzen Hauern. Kurz darauf ist er auch schon wieder eingenickt.
    „Den kriegen wir nie wach“, stöhnt Edda und wagt einen zweiten Blick über die Reling. Das seltsame Schiff mit den drei Masten ist nur noch als kleiner Punkt am Horizont zu erkennen.
    „Einen Versuch habe ich noch“, erklärt Mika und beugt sich ganz dicht zu Hardys Ohr hinunter.
    Dann flüstert er kaum hörbar: „Das Essen ist fertig!“
    Sofort ist das dicke Wildschwein hellwach und springt so stürmisch auf seine vier Beine, dass das Boot bedenklich zu schaukeln beginnt.

    „Was gibt’s denn zu Essen? Was gibt’s denn?“ Hardy starrt Mika und Edda erwartungsvoll an.
    Es dauert ein paar Sekunden, bis das Wildschwein begreift, dass die beiden Kinder es hereingelegt haben.
    „Ich sollte euch in zwei Flundern verwandeln“, grummelt Hardy sauer.
    „Sag uns lieber, wo wir sind?“, entgegnet Edda, die sich nicht so leicht einschüchtern lässt.
    Hardy hält seinen Rüssel in die Höhe und saugt drei Mal hintereieinander laut hörbar die Luft ein.
    „Irgendwo in der Südsee, wenn mich meine Nase nicht täuscht.“ Dann blinzelt das Wildschwein in die Sonne, als wollte es dort die Zeit ablesen. „Und es dürfte etwa das Jahr 1730 sein, vielleicht auch 1735. Da bin ich mir nicht ganz sicher.“
    „Südsee?“, ruft Mika entsetzt.
    „1730?“, ruft Edda noch viel entsetzter.
    „Ihr habt euer Drachenboot aus einer
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