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Mika, der Wikinger - 02 - Achtung, Piraten!

Mika, der Wikinger - 02 - Achtung, Piraten!

Titel: Mika, der Wikinger - 02 - Achtung, Piraten!
Autoren: Rüdiger Bertram
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vielfarbigen Tiere gewöhnt haben.

    Die Landschaft rund um ihr Heimatdorf ist im Sommer grün und weiß im Winter. Da gibt es nicht so viele Farben. Höchstens mal einen Schmetterling, der sich in den Norden verirrt und dann von allen Wikingern bestaunt wird.
    Rechts und links des Pfades sind überall tiefe Löcher. Die Insel sieht aus wie ein Schweizer Käse.Mika stößt Edda in die Seite und flüstert: „Da hat Jim sie schon überall graben lassen. Der Junge ist nicht so dumm wie die Piraten.“
    Zum Glück hat Pulverblitz das nicht gehört, weil er Jim gerade anbrüllt: „Wo ist der Schatz?“
    Jim bleibt stehen, überlegt einen Augenblick und zeigt dann wahllos auf einen Busch, der direkt neben dem Weg liegt. „Ich glaube, es war genau dort!“

    „Los, fangt schon an zu graben! Aber ein bisschen dalli!“, befiehlt Pulverblitz seinen Leuten.
    Mika, Edda und Jim machen es sich auf dem Boden bequem, um den Seeräubern beim Buddeln zuzuschauen. Aber als die ersten Piraten erschöpft sind, müssen auch die Kinder helfen. Doch die füllen sich immer nur so wenig Erde auf ihre Schaufel, dass sie beim Graben nicht einmal ins Schwitzen kommen.
    Trotzdem wird das Loch immer tiefer und tiefer.
    Pulverblitz steht ungeduldig oben am Rand der Grube. Er kratzt sich mit dem eisernen Haken an seinem Holzbein, weil ihn die Holzwürmer quälen.
    Der Piratenkapitän kann es gar nicht erwarten, dass seine Männer endlich auf eine Kiste mit Gold und Diamanten stoßen.

Hardy, das Spürschwein
    Als es dunkel wird und seine Männer immer noch keinen Schatz gefunden haben, lässt Pulverblitz sie alle zusammen zurück ins Lager marschieren.
    Er ist stinksauer!
    Und seine Laune wird sogar noch schlechter, als sie endlich den Strand erreichen.
    „Das Wildschwein hat all unsere Vorräte aufgefuttert!“, berichtet ihm einer seiner Männer.
    Pulverblitz tobt vor Wut, weil er den Schatz wieder nicht gefunden hat, weil sein Holzbein Holzwürmer hat und weil er sich schon so auf das Abendessen gefreut hatte.
    „Bringt mir das Wildschwein, gebraten und in Kokosmilchsoße“, brüllt Pulverblitz so laut, dass sich die Segel auf seinem Piratenschiff blähen – obwohl es weit draußen in der Bucht vor Anker liegt.
    „Das würde ich an Ihrer Stelle nicht machen“, unterbricht Mika mutig den Wutanfall des Piratenkapitäns.
    „Was hast du gesagt?“ Pulverblitz funkelt Mika böse an.
    „Ich an Ihrer Stelle würde das Wildschwein nicht braten“, wiederholt Mika.
    Edda und Jim schauen Mika verwundert an. Sie haben keine Ahnung, was er im Schilde führt.
    „Und warum nicht?“, fragt Pulverblitz gereizt.
    „Weil es ein echtes Spürschwein ist. Mit seiner feinen Nase kann es Gold und Diamanten riechen. Für Hardy ist es ein Klacks, den Schatz der Silbermöwe zu finden“, schwindelt Mika.
    Pulverblitz macht große Augen. „Und das erzählst du mir erst jetzt?“
    „Kann er das denn wirklich?“, fragt Jim leise, während Pulverblitz zu der Hütte geht, in der Hardy eingesperrt ist.
    „Keine Ahnung, aber es verschafft uns etwas Zeit“, erwidert Mika genauso leise.
    Satt und zufrieden liegt das Wildschwein auf dem weißen Sand und leckt sich die Schnauze, weil da noch ein paar Zwiebackkrümel kleben. Pulverblitz betrachtet Hardy misstrauisch.

    „Ist das auch wirklich ein Spürschwein?“, fragt er und kratzt sich mit dem Haken sein juckendes Holzbein.
    „Sehe ich etwa aus wie ein Spürhund?“, fragt Hardy zurück. „Natürlich bin ich ein Spürschwein!“
    Pulverblitz taumelt vor Schreck ein paar Schritte zurück, stolpert über ein altes, verrostetes Kanonenrohr und fällt auf den Rücken. Ein sprechendes Wildschwein hat er noch nie getroffen.

    „Wie kann ich dem berühmten Kapitän Pulverblitz helfen?“, erkundigt sich Hardy höflich.
    „Du könntest mit deiner Nase einen Schatz für mich finden. Er ist hier irgendwo auf der Insel versteckt“, stottert der Piratenkapitän, als ihm seine Männer wieder auf die Beine geholfen haben. „Würdest du das tun?“
    „Nichts leichter als das“, erwidert Hardy hilfsbereit.
    Pulverblitz klatscht vor Freude in die Hände und brüllt gleich darauf laut „Aua!“, weil er sich dabei seinen Haken in die gesunde Hand gehauen hat.
    „Können wir gleich los?“, drängelt Pulverblitz, nachdem ihm sein Schiffsarzt die Wunde verbunden hat.
    „Nein, dazu bin ich heute viel zu müde“, grunzt Hardy. „Morgen vielleicht. Aber nur, wenn ich heute noch etwas zu essen bekomme. Ich habe schon
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