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Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse
Autoren: Leonard Carpenter
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Boden. Seine Gestalt veränderte sich bizarr. Selbst die beherzten Soldaten waren ein Stück zurückgewichen und wagten nicht, Delvyn zu packen. Conan lief hinüber. Ja, Delvyn hätte weder sein kleines noch ein großes Pferd besteigen können, da er rapide wuchs.
    Im Augenblick war er in großer Bedrängnis, weil die eigens für ihn angefertigte Rüstung viel zu eng wurde. Das Metall bog sich unter dem starken Druck des wachsenden Körpers. Dann rissen die Lederriemen. Delvyn konnte den Helm abwerfen. Mit großer Mühe zerrte er die Stiefel von den Füßen. Inzwischen war auch der Rest der Rüstung geplatzt und abgefallen. Lediglich das gewickelte Lendentuch verhüllte noch seine Blöße. Als er sich aufrichtete, war er anderthalbmal so groß wie Conan. Der Riese glich einem roh behauenen Felsblock. Gemein grinsend hob er die mächtigen Hände, mit denen er zwei Männer gleichzeitig hätte zerquetschen können.
    »Was ist das für ein Teufelstrick?« fragte ihn Conan. »Wie konnte ich mit einem Gestaltenwandler befreundet sein – und mit einer Hexe, die sich mit einem Schlammteufel verbündet hatte, um meine Seele zu stehlen? Ist das Freundschaft?«
    »Wer hat je von Freundschaft geredet, König Großmaul?« rief ihm Delvyn mit Donnerstimme zu. »Du hast mich in der Schlacht dem alten König Balt weggenommen. Ich war deine Kriegsbeute, schon vergessen? Du warst der Herr, der König, ich der Knappe, der Bube. Das könnte sich jetzt ändern.«
    »Du warst immer ein Spitzbube«, erwiderte Conan. »Das wirst du auch bleiben. Doch wieso bist du so gewachsen?«
    »Das ist kein großes Geheimnis«, antwortete Delvyn mit seiner neuen Stentorstimme. »Ich war vorher ein Riese, zehnmal stärker als normale Männer, die mich deshalb fürchteten und haßten. Ich führte ein einsames und trauriges Leben. Immer wenn ich die Gesellschaft von Sterblichen suchte, beschimpften sie mich als Ungeheuer und rotteten sich zusammen, um mich zu töten.« Wie eines von Kthantos Granitmonumenten stand Delvyn fast nackt da und erzählte ohne Scham seine Geschichte.
    »Ich brach in eine Tempelbibliothek ein und erwürgte die heiligen Einsiedler, die diese verwalteten. Jahrelang habe ich die uralten Schriftrollen und verbotenen Bücher gelesen. Ich suchte verzweifelt nach einem Zauber, mit dem ich meine verfluchte Größe ändern könnte. Endlich hatte ich Erfolg. Ich beschwor einen Dämon. Es war Kthantos. Er versprach mir, meinen Wunsch zu erfüllen.
    Ja, ich war wirklich schlau, wie ihr seht.« Delvyn grinste. Allerdings zeigte sein Gesichtsausdruck, daß es ihm eigentlich völlig gleichgültig war, was die Menschen von ihm dachten. »Da meine vorige Größe ein Fluch gewesen war, bat ich Kthantos, mich kleiner als den kleinsten Sterblichen zu machen. Als Zwerg war es für mich ein Kinderspiel, mich bei törichten, leichtgläubigen Menschen ins Vertrauen zu schmeicheln; denn jeder Sterbliche haßt den, der größer ist als er, und liebt es, sich mit kleinen Menschen zu umgeben, weil dadurch seine Größe betont wird und er sie herumkommandieren und verspotten kann. Mit dem Wissen, das ich mir in der Bibliothek angeeignet hatte und mit der Hilfe Kthantos' wurde ich bald Freund und Ratgeber großer Könige und konnte sie auf meine geheimsten Ziele hinsteuern.« Delvyn schüttelte den Kopf und lachte dröhnend. »Irgendwann wäre ich selbst König geworden – König der Welt, Delvyn der Große!«
    »Du Schurke! Du elender Halunke!« Conan schwang drohend sein Schwert. »Ich habe dich nie verspottet, niemals verhöhnt! Warum hast du gerade mich für deinen finsteren Plan ausgesucht?«
    Der Riese lachte wieder dröhnend. Dann warf er den Soldaten drohende Blicke zu, die mit aufgerichteten Hellebarden einen Halbkreis gebildet hatten. »Ich habe dich ausgewählt, weil du reich warst, beliebt ... und dumm! Ein König, der sich selbst so wenig liebt, daß er glaubt, alle anderen haßten ihn. Ein König, der groß ist, aber noch zehnmal größer sein will. Ein König, der das Glück nicht sieht, wenn er es in der Hand hält.« Delvyn verzog verächtlich den Mund. »Von allen hyborischen Königen war keiner so leicht zu täuschen wie du! Bei deinem Sprößling Armiro hätte ich mich viel mehr anstrengen müssen, um ihn einzuwickeln. Aber du, du hättest mir die Welt auf einem silbernen Teller gereicht! Wenn nicht – leider! – deine Freunde zu loyal gewesen wären. Obwohl du sie so schlecht behandelt hast!«
    »Dann hast du deinem Dämonen den
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