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Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse
Autoren: Leonard Carpenter
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König und Prinz zu einem stummen Einvernehmen gekommen zu sein. Entschlossen steckte Conan sein Schwert in die Scheide. Armiro tat ohne Zögern das gleiche. Dann sagte der Prinz etwas zu Conan. Der König nickte und drehte sich um.
    Beide Männer gingen zu einem Kohlebecken, das einige Schritte vom Teichrand entfernt in einer Nische der niedrigen Mauer stand. Wortlos packten Vater und Sohn das schwere Eisenbecken mit ihren Panzerhandschuhen, schleppten es zum Teich und warfen es hinein.
    Die glühenden Kohlen und das heiße Metall zischten, als sie in die dunkle Flüssigkeit eintauchten. Eine Dampfwolke stieg empor, als das Becken in die Tiefe sank.
    Kthantos' Stimme übertönte das Zischen. Er klang nicht ängstlich, schien auch keine Schmerzen zu haben. »So! Ihr habt euch verbündet, um gegen mich, euren rechtmäßigen Herrn, zu meutern?« schrie er wütend. »Ihr Narren! Ihr wißt nicht, was für ein Schicksal euch erwartet. Wollt ihr wirklich das Antlitz eines lebendigen Gottes mit eigenen Augen schauen?«
    Bei den letzten Sätzen hatte sich die Stimme verändert. Sie klang jetzt noch tiefer und lauter, als stiege sie in ihrem Wasserbett nach oben. Staunend und verängstigt blickten die Aquilonier auf die dunkle Oberfläche des Teichs. Nur Conan und Armiro waren wieder anderweitig beschäftigt.
    Sie waren zu der Säule gegangen, die Kthantos mit seinem Blitz gespalten hatte. Conan stemmte sich gegen die vom Rauch geschwärzte Säule, während Armiro sein Schwert in den Riß an der Basis steckte. Dem Prinz gelang es, einzelne Granitbrocken herauszubrechen. Conans Rüstung schabte über den Stein. Vergeblich bemühte sich der Hüne, die geborstene Säule in den Teich zu kippen.
    Dort fand soeben eine ungeheuerliche Geburt statt. Eine Art knorriger Baumstumpf oder ein Turban schob sich aus der dunklen Tiefe empor. Leuchtende giftgrüne Adern durchzogen das Gebilde, das ebenso schwarz wie der Teich war. Immer höher stieg es zwischen den heftig schlagenden Wellen herauf, bis es übergroß auf einem dicken, glänzenden schwarzen Stengel durch die Luft schwankte.
    Dann entfalteten sich die eng zusammengelegten Tentakel. Entsetzt sahen die Menschen im Hof, daß es eine riesige Faust war, die sich langsam öffnete. Die riesige Hand war geformt wie eine menschliche, war aber nur ein Skelett.
    Anstelle von Nägeln befanden sich an den Enden der fünf Knochenfinger Augen mit Lidern, die sich langsam öffneten und umherblickten. Auf der Handinnenfläche war ein rundes Maul mit einem Kranz spitzer, dreieckiger Zähne. Die Öffnung war so groß, daß ein ausgewachsener Mann darin hätte verschwinden können. Das Monster wirkte bedrohlich hungrig.
    Niemand wußte, ob das Kthantos' Hauptstück war oder wieviel von ihm noch im dunklen Teich verborgen war. Einige Offiziere konnten einen Schreckensschrei nicht unterdrücken. Der Anblick war sogar für Schwarze Drachen entsetzlich. Erst nach einigen Minuten konnten sie sich aus ihrer Erstarrung lösen und ihrem König zu Hilfe eilen. Auch Prospero ging zu Conan, um mitzuhelfen, die Säule zu stürzen.
    Doch sie kamen zu spät. Conan und Armiro hatten es gerade mit vereinten Kräften geschafft, die Säule ins Wanken zu bringen. Knirschend drehte sie sich um die eigene Achse.
    Doch nun erhob das Monster aus dem Teich wieder die Stimme. Ohne durch die dunklen Fluten gedämpft zu sein, hallte sie ohrenbetäubend laut. »KETZER!« erklang die Donnerstimme. »UNGLÄUBIGE! JETZT WERDET IHR EUREN LOHN FÜR EURE AUFLEHNUNG GEGEN MICH, DEN GRÖSSTEN GOTT ...«
    Die Augen auf den schwankenden schwarzen Fingerspitzen richteten sich auf die Soldaten vor der Mauer. Die gigantische Hand streckte sich bedrohlich aus. Doch da huschte der Schatten der stürzenden Säule an ihr vorbei. Im nächsten Augenblick verschwand alles in einer hohen Wasserfontäne, die hochschlug, als die Säule in den Teich stürzte.
    Die Säule hatte den steinernen Teichrand getroffen, sich gedreht und war dann in der Mitte versunken, wo soeben noch Kthantos zu sehen gewesen war. Als die schwarzen Wassermassen wieder in sich zusammengesunken waren, war von dem Gott nichts mehr zu sehen.
    Die Soldaten brachen in Jubelschreie aus. In der allgemeinen Begeisterung umarmten sich auch Conan und Armiro. Ihre Augen strahlten vor Freude. Dann blickten sie wieder argwöhnisch auf den Teich. Würde gleich wieder ein neuer Schrecken auftauchen? Ein Teil der schwarzen Flüssigkeit war auf die weißen Steinplatten geschwappt. Die Säule
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