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Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse
Autoren: Leonard Carpenter
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Aquiloniens. Sie beugte sich über eine liegende Gestalt, die in einen schmutzigen schwarzen Reiseumhang gewickelt war.
    Die Militäreskorte hielt, und alle schwangen sich aus dem Sattel und sanken vor dem König auf ein Knie. Zenobia schaute Conan sehnsüchtig an. Prospero stieg ab und rief: »Sire, deine getreue Gattin bringt dir eine dringende Botschaft.« Unruhig blickte er umher. »Ich weiß nicht, was für ein finsterer Zauber über diesem Ort hängt, auch nicht, warum es um diese Morgenstunde so düster ist, aber – Dank sei Mitra – wir haben dich gefunden.«
    »Ja, Milord«, sagte Publius noch vom Sattel aus. »Die Angelegenheit ist äußerst dringlich.«
    Conan ging zu den Getreuen und wandte Armiro, dem geheimnisvollen Teich und seinem unsichtbaren Bewohner den Rücken zu. Er ging zur Kutsche und riß Zenobia in die Arme. Sie stieß einen leisen Freudenschrei aus. Tränen benetzten ihre zarten Wangen. Doch dann löste sie sich schnell aus Conans Umarmung. »Conan, liebster Gemahl, wir sind den ganzen Weg von Tarantien im Galopp hergekommen. Ein Dutzend Pferde haben wir zu Tode geritten, nur um dir, Liebster, die Wahrheit zu sagen.« In ihren von Müdigkeit rot umränderten Augen stand tiefe Sorge. »Höre es nicht von meinen Lippen, sondern von den ihren«, sagte sie. Sie deutete mit der staubigen Hand auf die Gestalt im Umhang.
    Conan beugte sich hinab. Es war eine alte Frau. Irgendwie kam sie ihm seltsam bekannt vor, obgleich eine tiefe Narbe ihren Kopf entstellte. Offenbar war sie krank und von der Fahrt geschwächt. Ihre wäßrigen Augen standen offen. Mühsam hob sie die Hand aus dem weiten schwarzen Umhang und winkte Conan zu sich. Die Hand war nicht faltig, fiel ihm auf. Die Frau war doch so alt, wie er gedacht hatte.
    »Die Wahrheit ist auch für Armiro bestimmt«, sagte sie mit fremdländischem Akzent, aber mit erstaunlich kräftiger Stimme.
    Verblüfft schaute Conan Zenobia an. Diese nickte. Conan blickte zum Khorajer. Prinz Armiro stand in einiger Entfernung neben Amlunia und Delvyn. Alle drei verfolgten das Geschehen aufmerksam, aber anscheinend nicht ohne gewisse Besorgnis.
    »Prinzlein«, rief Conan. »Komm her! Die Nachricht ist angeblich für uns beide.«
    Armiro legte die Rechte auf den Schwertgriff und betrachtete die Schar der Aquilonier mißtrauisch. Mit finsterer Miene rief er zurück: »So leicht tappe ich dir nicht in die Falle.«
    Ungeduldig schüttelte Conan den Kopf. »Mein Wort, daß es kein Trick ist. Und im Gegensatz zu dir, Schurke, pflege ich mein Wort zu halten.« Er wandte sich an seine Offiziere. »Alle herhören! Ich befehle euch hiermit, Prinz Armiro sicheres Geleit zu gewähren.« Dann blickte er wieder zum Khorajer. »Glaubst du mir jetzt?«
    Armiro musterte den Feind mit immer noch finsterer Miene, kam jedoch herüber. Als er nahe genug war, um das Gesicht der in der Kutsche liegenden Frau zu erkennen, ging er schneller. »Vateesa«, rief er. »Das ist die Leibdienerin meiner Mutter. Sie wurde unschuldig ein Opfer meines Kampfes gegen aquilonische Tücke.« Wieder musterte er die Schar neben dem Einspänner mißtrauisch, ehe er sich hinkniete.
    »Ja, stimmt«, sagte Conan. »Das ist Yamelas Dienerin! Vateesa, ich dachte, du seiest tot?«
    Der König war jetzt noch interessierter zu hören, was die Frau ihm zu sagen hatte. Auch Armiro blickte die Frau nicht unfreundlich an, als er ihre Hand umfing. Die Herrscher brauchten sich nicht zu Vateesa hinabzubeugen; denn ihre heisere Stimme war im ganzen Hof deutlich zu hören, obgleich sie nur stockend, von Schluchzen unterbrochen, sprechen konnte.
    »Meine Herrin ist gestorben, ohne es dir zu sagen ... aber ich muß mein Herz erleichtern ... ehe ich aus dieser Welt gehe.« Sie drückte die Hand des Prinzen. »Armiro, hör genau zu ... Conan ist dein Vater!« Dann suchten ihre tränenden Augen Conans Blick. »Conan ... Armiro ist dein Sohn!«
    Alle Anwesenden konnten beinahe den Schock spüren, der beide Könige traf und stärker war als der Zauber eines Magiers des dritten khitaischen Rings. Doch beide Männer zeigten im ersten Moment keine Gefühle, sondern blickten nur starr auf die keuchende Frau. Nach einigen Herzschlägen erst hoben sie die Augen. Dann bohrten sich ihre Blicke ineinander.
    »Armiro, ist es möglich ...?« begann Conan zögernd.
    »Ja, ja, es muß wahr sein«, sagte Armiro leise. »Bei Erlik, was war ich für ein armseliger Narr!« Sichtlich bewegt schüttelte er den Kopf, konnte jedoch Conan nicht aus
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