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Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Conan-Saga 45 - Conan der Grosse

Titel: Conan-Saga 45 - Conan der Grosse
Autoren: Leonard Carpenter
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hatte die Teicheinfassung und die Steinplatten davor an einer Stelle zerstört. Ein tiefer Spalt hatte sich geöffnet. Stinkende Gebeine, rostige Waffen und Teile einer Rüstung lagen in der schwarzen Pfütze.
    »Schaut, das Wasser fällt!« rief ein Schwarzer Drache. »Das Wasser fließt direkt in den Berg.«
    In der Tat! Die ölige Oberfläche des Teiches drehte sich in schnellen Wirbeln und verschwand in dem Spalt. Dumpfes Gurgeln drang aus ihm herauf. Immer mehr war von den Granitwänden des Teichs zu sehen. Immer weitere stinkende Knochen und Metallteile tauchten auf. Aber nirgends war eine Spur von Kthantos zu entdecken.
    »Ihr Narren habt eure Chance vertan!« rief Amlunia. Sie war zum Teich gelaufen und blickte fassungslos hinein. »Mit der Hilfe und Macht von Kthantos hätte uns die Welt gehören können! Doch jetzt ... wenn ihr ihn getötet habt ...«
    »Wenn sie ihn getötet haben, du Hure, dann bist du jetzt an der Reihe«, rief Zenobia. Die Königin sprang auf und lief zu Amlunia. »Wenn du deinen langarmigen Gott Kthantos liebst, solltest du zu ihm gehen, elende Hure!« Ehe Amlunia ihren Dolch zücken konnte, versetzte ihr Zenobia einen Stoß. Die Amazone verlor das Gleichgewicht. Zenobia trat sie mit aller Kraft in den Leib. Mit einem lauten Schrei verschwand Amlunia in dem stinkenden schwarzen Wasser. Alle klatschten und jubelten.
    Da der Teich nicht mehr tief war, kam Amlunia jedoch sogleich wieder an die Oberfläche. Sie war von Kopf bis Fuß mit dem ekligen Schlamm bedeckt. Fluchend versuchte sie, über den glitschigen Rand herauszukriechen. Doch gerade, als sie Halt gefunden hatte, kräuselte sich das Wasser um ihre Knöchel. Sie glitt zurück in die Teichmitte.
    Ihr Gesicht war vor Todesangst verzerrt. Verzweifelt schlug sie um sich und schrie in Panik. Doch weder ihr Schreien noch Schluchzen half. Unerbittlich wurde sie zurück in den schwarzen Tümpel gezogen. Noch ein gurgelnder Schrei, dann war Amlunia verschwunden. Alles war so schnell gegangen, daß die Zuschauer es kaum fassen konnten.
    »Bei Crom, selbst für eine Verräterin ist das ein gräßlicher Tod«, sagte Conan und lief zu Zenobia. Schützend legte er den Arm um seine Gattin und zog sie vom Teichrand fort. »Heißt das, daß wir Kthantos nicht getötet haben?«
    Die letzten Tropfen des Teichs versickerten im Felsspalt. Da ertönte eine vertraute Stimme.
    »Einen echten Gott wollt ihr getötet haben?« höhnte es aus der Tiefe. »Ihr undankbaren elenden Sterblichen? Ihr habt vielleicht mein Erscheinen auf der Welt etwas hinausgezögert. Auf alle Fälle habt ihr mich schrecklich erzürnt! Aber getötet? Nein, nie und nimmer!«
    Die Stimme schien sich in die Tiefe zurückzuziehen, aber Kthantos wollte noch weitersprechen. »Ihr braucht auch nicht um das Leben des Wesens, das ihr Amlunia genannt habt, zu bangen. Ich werde mich jetzt etwas ausruhen. Doch nicht allein! Eine frische, junge Seele ist mir zugefallen, um mir Gesellschaft zu leisten. Sterbliche, ich nehme euer Opfer an. Der warme üppige Körper dürfte mich ein oder zwei Jahrtausende lang ergötzen. Komm, Liebchen, schmiege dich noch näher an mich ...« Die Rede des Gottes wurde von Blasen unterbrochen, die heftig aufwallten. Sie klangen beinahe wie Schreie.
    Gleich darauf meldete sich Kthantos noch einmal mit kaum wahrnehmbarer Stimme zurück. »... Mein Vermächtnis an einige Irdische ... Ich entziehe meinem Hohen Priester, der kläglich versagt hat, ab sofort meinen schützenden Zauber. Er muß sich von nun an in seiner eigenen Gestalt durchschlagen. Ich verfluche euch ... wankelmütige Sterbliche ... Lebt in Furcht vor meiner Wiederkehr.«
    Nach diesen letzten Verwünschungen und Drohungen verstummte Kthantos. Zurück ließ er einen stinkenden Haufen rostigen Metalls und ein leeres Granitbecken. Von seiner widerlichen Gestalt war ebenso wenig übriggeblieben wie von der glücklosen Amlunia.
    Conan hielt noch immer Zenobia umschlungen. Mit finsterer Miene wiederholte er die letzten Worte des verschwundenen Gottes. »Hoher Priester? In seiner eigenen Gestalt?« Plötzlich ließ er seine Gattin los, zückte das Schwert und blickte sich suchend um. »Delvyn!« rief er. »Wo versteckst du dich, schurkischer Zwerg?«
    Ein Schwarzer Drache am Rand des Hofs beantwortete die Frage des Königs, indem er auf die Pferde deutete. Dorthin war der Zwerg Delvyn gelaufen, um auf seinem kleinen Pferdchen zu fliehen.
    Aus dieser Flucht wurde jedoch nichts. Der Zwerg lag gekrümmt auf dem
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