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Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Titel: Conan-Saga 18 - Conan der Rächer
Autoren: Robert E. Howard
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Cimmerier darf Pelias nicht erreichen. Wenn dieser verfluchte Hexer sich entschließt, ihm zu helfen, könnte es leicht sein, daß er alle unsere Leute mit einer Handbewegung vom Antlitz der Erde fegt.«
    Die dunklen Augen des Stygiers blitzten, und ein schreckliches Lächeln verzerrte seine gewöhnlich unbewegten Züge. »Nur zu gut kenne ich Conan«, grollte er, »seit er Prinz Kutamuns Streitkräfte vor Khoraja vernichtete. Ich war einer der wenigen Überlebenden, die kurz danach von kothischen Sklavenhändlern überwältigt und verkauft wurden – ich, der ich von edler Geburt bin und zum Kampf und zur Jagd erzogen wurde! Lange mußte ich auf meine Rache warten! Wenn die Götter mir gnädig sind, werde ich den Cimmerier höchstpersönlich töten!« Seine Rechte legte sich um den Griff des langen Dolches. »Ich breche sofort auf, Herr.« Er verbeugte sich tief und verließ das Gemach.
    Ghandar Chen setzte sich an einen Rosenholztisch mit kostbaren Intarsien. Aus seiner Lade nahm er einen goldenen Schreibstift und Pergament. Er schrieb:
     
    An König Yezdigerd, Herrscher von Turan und dem Ostreich. Euer getreuer Diener Ghandar Chen grüßt Euch. Conan, der Cimmerier, der Kozak und Pirat, reitet allein nach Khanyria. Ich habe den Auftrag erteilt, ihn dort zu töten. Sobald es vollbracht ist, schicke ich Euch seinen Kopf. Sollte er durch Zauberkräfte entkommen, wird sein Weg ihn vermutlich durch turanisches Gebiet führen.
    Geschrieben im Jahr des Pferdes, am dritten Tag des Goldenen Monats.
     
    Er signierte das Schreiben und trocknete die Schrift mit Streusand. Dann erhob er sich und gab die Schriftrolle Marinus, der stumm und geduldig gewartet hatte.
    »Reite sofort gen Osten«, befahl er. »Meine Diener werden dich mit einem Pferd und Waffen versorgen. Du wirst dieses Schreiben nach Aghrapur bringen und nur König Yezdigerd persönlich aushändigen. Er wird uns beide dafür reich belohnen.«
    Ein zufriedenes Lächeln spielte über Ghandar Chens Gesicht, als er es sich wieder auf dem Diwan bequem machte und nach dem goldenen Kelch griff.
     



2. Der Ring Rakhamons
    2
     
    DER RING RAKHAMONS
     
     
    Die glühende Nachmittagssonne warf ihre sengenden Strahlen wie Peitschenschnüre aus weißem Feuer über die Wüste. Ferne Palmenhaine schimmerten in der flimmernden Luft. Geierschwärme hingen wie reife schwarze Trauben in den breiten Wedeln. Eine endlose Weite gelben Sandes erstreckte sich, soweit das Auge in dieser Landschaft aus bewegten Dünen und kahlen Flächen sehen konnte.
    Ein einsamer Reiter hielt sein Pferd im Schatten der Palmen um eine Oase an. Obgleich er die schneeweiße Kleidung der Wüstensöhne trug, verrieten seine Züge, daß er nicht aus dem Osten stammte. Die Hand, die seine Augen beschattete, war breit, kräftig und von unzähligen Narben gezeichnet. Seine Haut war nicht von dem Braun der Zuagir, sondern bronzefarben wie die der sonnengebräunten Menschen aus dem Westen. Seine gletscherblauen Augen wirkten wie unendlich tiefe Brunnen. Ein Aufblitzen am Arm verriet, daß der Reiter Kettenrüstung unter der wallenden Gewandung trug. Von seiner Seite hing ein langes Breitschwert in einer Lederscheide.
    Conan war schnell und weit geritten. Vier Pferde hatte er bei seiner Eile bisher fast zuschanden geritten. Am Rand der Wüste, die den östlichen Teil des Königreichs Koth bildete, hatte er kurz Rast gemacht, um sich in einem schmutzigen Grenzdorf einen Khalat, etwas Brot und Fleisch zu kaufen. Niemand hatte versucht, ihn aufzuhalten, obwohl so mancher, erstaunt über die Geschwindigkeit des einsamen Reiters, den Kopf aus dem Fenster gestreckt hatte, und nicht nur ein Wächter sich nachdenklich den Bart gestrichen und über die Eile des Söldners gewundert hatte.
    In Koth gab es nur wenige, die König Conan erkannt hätten, denn zwischen den Aquiloniern und Kothiern, die miteinander verfeindet waren, gab es wenig Verbindung.
    Conans scharfe Augen streiften über den Horizont. In der flimmernden Ferne sah er verschwommen Kuppelbauten und eine Mauer mit hohen Wachttürmen. Das mußte Khanyria im Königreich Khoraja sein. Dort würde er den Zauberer Pelias um Hilfe bei der Suche nach seiner Königin bitten. Vor fünf Jahren hatte er Pelias in der scharlachroten Zitadelle seines Feindes Tsotha-lanti kennengelernt und aus dem Verlies befreit, in das der schwarze Hexer seinen Rivalen geworfen hatte.
    Conan spornte den Rappenhengst an und lenkte ihn zu den fernen Türmen. »Crom!« murmelte er. »Ich
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