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Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Titel: Conan-Saga 18 - Conan der Rächer
Autoren: Robert E. Howard
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von Koth. Er lebt jetzt in Khanyria in Khoraja. Schwarze Magie ist im Spiel. Diese geflügelte Alptraumkreatur heute nacht war kein irdischer Vogel. Ich habe nicht viel für Zauberer übrig und würde lieber ohne ihre Hilfe zurechtkommen, aber ich fürchte, in diesem Fall brauche ich Pelias' Rat.«
     
    Auf dem Korridor drückte ein Mann das Ohr an die schwere Eichentür. Bei diesen Worten huschte ein Lächeln über seine Züge. Er schaute sich verstohlen um und verschwand hastig hinter dem Vorhang einer der vielen Nischen auf diesem Gang. Er hörte das Öffnen der Eichentür. Conan und seine beiden Freunde kamen an ihm vorbei. Schließlich verloren sich ihre Schritte auf der Treppe.
    Der Spion wartete, bis alles still war. Dann spähte er nach rechts und links und verließ sein Versteck. In seiner Livree konnte er den Innenhof überqueren, ohne daß jemand ihn anhielt. Er verschwand in einer Kammer des Gesindes, kehrte jedoch kurz darauf, in einen wollenen Umhang gehüllt, zurück. Den Wachen am Tor nannte er das Losungswort und wurde, ohne Mißtrauen zu erregen, hinausgelassen. Er machte sich auf den Weg zum Westviertel der Stadt.
    Niemand folgte ihm. Die kleineren Straßen und Gassen waren schwarz wie das Innere eines Schornsteins. Nur vereinzelt gelang es dem Mondschein, in ihre Düsternis vorzustoßen. Stadtwachen patrouillierten in Paaren durch die Straßen, mit Hellebarden über den Schultern und Spitzhelmen auf den Köpfen. Wenn sie sich unterhielten, dann nur gedämpft. Freudenmädchen lehnten aus den Fenstern und forderten den Eiligen zu einem Besuch auf. Manche waren angenehm anzuschauen mit schwellendem weißem Busen unter dem tiefausgeschnittenen Gewand oder im hauchdünnen Seidenüberwurf. Andere dagegen erschreckten mit ihren eingefallenen Gesichtern, deren Runzeln sie mit Puder oder hyrkanischem Rouge zu übertünchen suchten. Der Mann jedoch achtete weder auf die einen noch die anderen.
    Schließlich kam er zu einem stattlichen Haus in einem parkähnlichen Garten, der ganz von einer hohen Mauer eingefriedet war. Eine kleine Tür war in eine Nische eingelassen. Dort klopfte er viermal. Ein dunkelhäutiger, riesenhafter Stygier, ganz in Weiß gekleidet, öffnete. Flüsternd wechselten die beiden ein paar Worte. Dann eilte der Lakai zum Haus, dessen Fenster, mit Ausnahme von einem, alle dunkel waren.
    Offensichtlich war dies nicht der Besitz eines Aquiloniers. Schwere Teppiche und kostbare Gemälde schmückten die Wände, doch ihre Muster und Szenen stammten nicht aus der westlichen Welt. Marmortempel mit prächtigen Kuppeln waren hier zu sehen, weiße Zikkurats, Menschen mit wallenden Gewändern, Turbanen und Krummsäbeln. In dem großen Gemach standen ovale Tischchen, goldene Vasen mit exotischen Blumen, die den süßen, fremdartigen Duft des Ostens ausströmten, Diwane mit Überwürfen aus roter und grüner Seide.
    Auf einem dieser Diwane ruhte ein großer, auffallender Mann, der an einem juwelenverzierten Kelch nippte. Mit einem gleichmütigen Nicken erwiderte er den Gruß des königlichen Lakaien.
    »Was gibt es, Marinus?« fragte er scharf. »Habe ich dir auf dem Ball des Königs nicht genug zu tun gegeben? Er endet doch erst am Morgen, es sei denn, Conan hat ihn in einer seiner barbarenhaften Launen abgesagt. Also, was ist passiert?« Er betrachtete Marinus mit durchdringendem Blick.
    »Mein Lord Ghandar Chen, die Königin von Aquilonien wurde von einem unirdischen Ungeheuer in die Lüfte entführt! Der König bricht noch heute nacht auf, um sie wiederzufinden. Als erstes reitet er zu dem kothischen Zauberer Pelias in Khanyria, um von ihm einen Hinweis auf den Räuber zu bekommen.«
    »Bei Erlik! Das ist wahrhaftig eine Neuigkeit!« Ghandar Chens Augen funkelten. Er sprang auf. »Fünf meiner Giftmischer baumeln am Galgenhügel als Rabenfutter. Diese verdammten Hauptleute der Schwarzen Dragoner sind unbestechlich. Doch jetzt wird Conan allein in fremden Landen sein!«
    Er klatschte in die Hände. Stumm betrat der Stygier das Gemach und lauschte mit dunklem, unbewegtem Gesicht den Worten seines Herrn.
    »Conan von Aquilonien begibt sich noch heute nacht auf eine lange Reise. Er reitet allein, als einfacher Söldner getarnt. Sein erstes Ziel ist die Stadt Khanyria in Khoraja, wo er den Zauberer Pelias aufsuchen wird. Galoppier zu Baraccus, der sein Lager am Yivga aufgeschlagen hat. Befiehl ihm, so viele vertrauenswürdige Männer mitzunehmen, wie er braucht, um Conan in Khanyria zu töten. Der
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