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Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Titel: Conan-Saga 03 - Conan der Söldner
Autoren: Andrew Offutt
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allen verehrte Königin von Khauran etwas Wichtiges zu verkünden beabsichtigt! Fürchtet nicht, Eure Majestät, Crispis wird nichts weiter sagen, um Euch nicht vorzugreifen.«
    Während er sich wieder tief verbeugte, tauschten Ialamis und Sergianus einen Blick und lächelten.
    Wieder legten die behandschuhten Finger sich um das Amulett. »Oho ... Die Edle K... Lady Khashtris, stimmt es so? Eine bezaubernde Dame voll Sanftmut, Gefühl und Gläubigkeit! Ich sehe, daß Ihr verborgen einen Ischtartalisman an Euch tragt ... Doch nichts liegt Crispis ferner, als zu verraten, wo. Er gehörte Eurer hochedlen Mutter.«
    Lady Khashtris errötete und zwang sich zu einem Lächeln. Es fiel ihr offensichtlich nicht leicht, die Bitte der anderen zu erfüllen und die Wahrheit der Worte des Zauberers zu bestätigen. Schließlich tastete sie jedoch vorsichtig in ihren Ausschnitt und brachte die winzige Figurine zum Vorschein, die Conan und Shubal gesehen hatten, als sie sie weggesteckt hatte. Jetzt fragte sie sich, in welcher dunklen Ecke oder welchem Schrank der bedauernswerte Crispis von Kandala gebunden und geknebelt lag, und welches Pferd den größten Teil seiner Mähne hatte hergeben müssen für diesen prächtigen dunklen Bart, der über die schwarze Kapuzenrobe wallte.
    »Seht! Seht!« rief Arkhaurus lächelnd und prostete Crispis zu. »Da haben wir doch wahrhaftig einen Seher unter uns – und einen mit den allerbesten Manieren!«
    Während die anderen ebenfalls ihre goldenen Kelche erhoben, um auf sein Wohl zu trinken, sprach Crispis: »Ja, mein Lord, zumindest mit dem ersten Teil Eurer Bemerkung habt Ihr recht. Denn wahrlich sieht Crispis alles mit Hilfe dieses Amuletts, das er den Zauberern des fernen Iranistans verdankt. Beispielsweise sehe ich Euch, o großer Berater der Herrscherin eines ruhmreichen Landes, auf einem edlen langbeinigen Pferd. Es ist ein kothisches Pferd mit kothischem Zaumzeug, und ich sehe – oh, weshalb trieft Blut vom Messer des edlen Lords?«
    Alle waren bei diesen Worten verstummt und blickten Crispis mit großen Augen an. Arkhaurus' Gesicht hatte sich gerötet, aber die Knöchel der Hände, die die Tischkante umklammerten, waren weiß. Er blickte auf das juwelenbesetzte Besteck vor sich neben dem Obstteller. Die Klinge des Messers war fleckenlos.
    »Großer Seher«, sagte Acrallidus, »Ihr sprecht in Rätseln. Beabsichtigt Ihr eine Reise nach Koth, Lord Arkhaurus?«
    »Keinesfalls!«
    »Ahhh!« murmelte Crisips und lenkte aller Aufmerksamkeit wieder voll auf sich. »Vielleicht täuschte ich mich in dem, was ich aus dem Auge Erliks las. Und doch sehe ich neben Euch auf einem anderen Pferd, einem königlich kothischen Zelter, einen sehr, sehr alten Mann, einen Greis. Verdörrt und runzelig ist er, dürr, mit zitternden Händen, einem kahlen Schädel mit noch einzelnen, dünnen, gelblichweißen Strähnen, die über die Ohren hängen. Die unteren Schneidezähne fehlen ihm. An seiner Brust hängt ein eindrucksvolles Medaillon ... Ah, verzeiht, mein guter Lord, Ihr, der Ihr neben Ihrer Majestät sitzt. Bei all ihrem Liebreiz habe ich Euch übersehen. Laßt Euch von Crispis beglückwünschen. Ihr tragt die Last Eures hohen Alters wahrhaft erstaunlich gut, und selbst die des Medaillons der Baronie von Korveka.«
    »Was meint er damit? Und wen? Euch, Lord Sergianus?«
    »Korveka?«
    »Spricht er zu dem jungen Sergianus! «
    »Hört zu, Crispis ...«
    »Ah! Jetzt sehe ich, wessen Blut an der Klinge Eures Dolches klebt, Lord Berater der Königin! Es ist das eines Mädchens – ein Werkzeug nur, jung und hilflos ... Wartet! Sagt nichts. Gleich wird der Name mir offenbart! Ah – es ist Rosela!«
    Arkhaurus erhob sich halb. In der tödlichen Stille stellte Crispis eine Frage: »Mein guter Baron Sabaninus von Koth – weshalb nennt Ihr Euch hier ›Sergianus‹ und täuscht jugendliches Alter vor? Wenn Crispis sein Amulett bedeckt und auch die Augen, werden alle hier Euch sehen, wie Ihr wirklich seid!«
    Sergianus brachte keinen Ton über seine Lippen. Er saß wie gelähmt, und sein Gesicht war weiß wie der Tod. Aller Augen hingen an ihm.
    Da erhob sich die Königin. »Was soll das bedeuten?« fragte sie scharf.
    Ihre Frage galt Crispis. Doch der bedauernswerte Sergianus, der glaubte, jeder sähe bereits seine wahre Gestalt, beging den verständlichen Fehler: er nahm an, die Königin spreche zu ihm.
    »Es bedeutet, daß dieser Crispis eine – eine Art von Spion ist!« rief Sergianus verzweifelt und sprang
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