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Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Titel: Conan-Saga 03 - Conan der Söldner
Autoren: Andrew Offutt
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benutzten oder verehrten. Wie Tuzun Thune hat er seinen Spiegel und scheut nicht davor zurück, zu berichten, was er ihm offenbart. Er hört den Hufschlag der ersten Pferde, die aus den Steppen jenseits des Kaspischen Meeres herbeistürmen; das Krachen der Bronzeschwerter gegen Schilde; das Wimmern und Wehklagen von Frauen und Kindern, die in die Sklaverei getrieben werden, und die Schreie der Greise, die die Sklavenjäger niedermetzeln, weil sie von keinem Nutzen mehr und es deshalb nicht mehr wert sind, in der Sklavenkarawane durchgefüttert zu werden. Er riecht vergossenes Blut, den aus den Rauchfässern steigenden Geruch, den Duft der Nadelwälder des nördlichen Europas, durch die der Weg der Bronzeschmiede zu den Gruben der Bernsteingräber führte.
    In diesem Buch gibt Bibby uns einen chronologischen Überblick über die tausend Jahre zwischen 2000 und 1000 v. Chr. Er schreibt kaum weniger spannend und anschaulich, als wir es aus den Geschichten gewohnt sind, die im hyborischen Zeitalter spielen. Und was er schrieb, ist tatsächlich geschehen oder hätte zumindest geschehen sein können. Er rollt die Geschichte auf, eine Generation nach der anderen, und zeigt uns, was ein Mensch eines bestimmten Jahrhunderts über seine Welt weiß, woran er sich über die Vergangenheit erinnert und was er vom Hörensagen aus den Erzählungen der Alten erfahren hat. Hin und wieder blickt er in seinen Spiegel oder das Tintenfaß eines Gelehrten und führt uns durch die Welt jener Zeit.
    Eine geschäftige, blutige, wundervolle Welt war es. Das bißchen – die Bruchstücke –, das jeder von uns in der Schule über die Frühzeit gelernt hat, erweckte den Eindruck von Isoliertheit. Ägypten war für die Überschwemmungen des Nils und die Erbauung der Pyramiden bekannt. Babylon war in einem anderen Stromland berüchtigt. Die Kinder Israels zankten und prophezeiten und betrieben Politik mit ihren Nachbarn – wer immer diese auch gewesen sein mochten. Europa war eine Wildnis. China galt als Reich exotischer Seide und des Reises. Indien war das Land der Verinnerlichung. Dann kam Griechenland, und danach Rom – und dann der Schulabschluß.
    Bibby zeigt uns, daß die Völker der Welt in diesem zweiten Jahrtausend vor Christus sich der anderen sehr wohl bewußt waren. Händler aus den Städten der Sumerer brachten ihre Ware ins Zwillingskönigreich des Indus. Ägyptische Expeditionen stießen tief nach Nubien vor und südlich durch Punt bis zum jetzigen Kenia. Kretische Kauffahrer streiften durch das Mittelmeer und die Straße von Gibraltar bis zu den Küsten und Inseln des Atlantiks.
    Wenn es in den Jahrtausenden vor unserem Zeitalter je eine Möglichkeit gegeben hat, den amerikanischen Kontinent von Europa oder Afrika aus zu erreichen, dann mußte sie am ehesten zwischen 1650 und 1300 v. Chr. anzusetzen sein, schreibt Bibby (auf Seite 225 der deutschen Ausgabe seines Werkes). (Wir wissen, daß Conan sechstausend Jahre früher, in der hyborischen Zeit, dort war.)
    Ein paar Nörglern gefällt das Bild eines antiken weltweiten Kultes finsterer Gottheiten nicht, mit denen Conan sich in ständiger Zwietracht befand. Im traditionellen Bild hatte jedes Reich sein eigenes festes Pantheon, die Götter Ugarits waren also nicht die von Knossos. Doch dieses Jahrtausend, über das Bibby schreibt, war das Zeitalter, da der Totenkult der Megalithenkultur seinen Weg über das Mittelalter zur Atlantikküste von England und noch weiter machte. Es war das Jahrtausend, in dem die pferdezüchtenden Indogermanen mit ihren eigenen Göttern aus dem Hochland Asiens kamen und die Herrschaft über eine Unzahl von kleinen Reichen übernahmen und dort ihre Tempel für Mithra und Indra neben denen der alten Götter des Landes errichteten – für die gleichen Götter von Indien bis Griechenland und weiter. Das – obgleich der Verfasser darüber weniger sagt, als er hätte schreiben können – war die Ära, da die Priester die Händler begleitet haben mußten, die sich ihren Weg entlang der Küste Mittelamerikas von Mexiko nach Ecuador und Peru bahnten, und als andere Botschaft und Gaben der neuen Götter – die Gaben der drei Schicksalsschwestern: Mais, Bohnen und Kürbisse – zu den Menschen des südlichen Nordamerikas und des Mississippitals brachten, ja mit der Zeit sogar bis Ohio und möglicherweise Wisconsin.
    Es war ein Jahrtausend, das mit Abraham, einem Kaufmann im Ghetto der Amoriten in Ur, begann und mit Saul und seinem Kampf gegen die Philister
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