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Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Titel: Conan-Saga 03 - Conan der Söldner
Autoren: Andrew Offutt
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Sergianus an der Schläfe. Der Aufprall war nicht zu überhören. Ein schriller Schrei der Königin folgte ihm. Durch die schmale Gasse zwischen Tisch und Wand, gegenüber von Shubal, rannte sie zu ihrem Liebsten. Weitere Schreie anderer wurden laut und ein wimmerndes Stöhnen, denn während Sergianus zusammensackte – veränderte er sich.
    Die wehklagende Königin erreichte den Fallenden und blickte auf ihn hinab – doch sie sah nicht den geliebten Sergianus, sondern einen sehr sehr alten Mann – den Greis, den »Crispis« beschrieben hatte. Wer ihm den Tod gebracht hatte – Conan oder Shubal –, war nicht zu ergründen, aber das war auch nicht wichtig. Von Bedeutung war bloß, daß er tot war und daß Sabaninus im Tod seine wahre Gestalt wieder angenommen hatte. Aus rotgeränderten Greisenaugen blickte er zu der Königin hoch, die er so getäuscht hatte, aber er sah sie nicht mehr.
    Mit wehem Blick schaute Ialamis zu Conan auf.
    »Er ist der Baron von Korveka in Koth, Eure Majestät«, erklärte er ihr. »Durch Zauberkraft erlangte er das Aussehen eines weit jüngeren Mannes und gab sich einen fremden Namen und Titel. Tor in Nemedien ist kein Herzogtum, Eure Majestät. An meinem ersten Tag in Khauran sah ich ihn in seiner wahren Gestalt, und zwar in dem Augenblick, als meine Seele in meinen Körper zurückkehrte. Er und Arkhaurus schmiedeten ein Komplott gegen Khauran. Das kothische Weib Eures ehemaligen Beraters wird Euch alles bestimmt genau erzählen können. Allein Shubal habt Ihr es zu verdanken, daß Eure Tochter, die Prinzessin, noch am Leben ist. Er hinderte Nardius, der mit seiner Schwester Rosela von Arkhaurus angeheuert worden war, sie mit meinem Schwert zu ermorden, während Ihr Euch fern von Eurer Hauptstadt aufhieltet. Eure Majestät, Königin von Khauran, Ihr habt mir meine Seele wiedergegeben, jetzt gebe ich Khauran seine Seele zurück.«
    »Ich wünschte, ich hätte Euch nie gesehen! Geht weg von der Tür! Sofort!«
    Stumm vor Verblüffung gehorchte Conan. Ialamis griff nach dem Eisenriegel. Als er ihr helfen wollte, stieß sie ihn zurück und öffnete die Tür eigenhändig. Die Gardisten, die sich von außen dagegengeworfen hatten, stürzten fast, als sie so plötzlich aufgerissen wurde, und zogen hastig die Klingen zurück, als sie anstelle eines Feindes ihre Herrscherin vor sich sahen.
    »Sergianus war ein kothischer Betrüger, und Arkhaurus ein Hochverräter, der sich auf seine Seite geschlagen hatte«, sagte sie zu den Leibgardisten mit tonloser Stimme, die aus dem Grab selbst kommen mochte. »Conan und Shubal haben das Königreich gerettet. Schafft sofort meinen Leibarzt zu Shubal und befolgt die Anordnungen der Edlen Khashtris.«
    Und schon eilte sie mit raschelndem Rock und durch die Seitenschlitze schimmernden Beinen an ihnen vorbei.
     
    Khashtris war eine Weile so beschäftigt, daß sie sich nicht sofort um ihre Kusine kümmern konnte. Doch als sie schließlich die nötigen Befehle erteilt hatte, rannte sie zu den Gemächern der Königin.
    Inzwischen war auch der Leibarzt geholt worden, der Shubals Wunde versorgte. Gardisten schafften die Leichen fort, und Arkhaurus' Witwe, die Arme um ihren toten Gemahl geschlungen, begleitete sie.
    »Ihr habt uns alle gerettet, Conan«, sagte Acrallidus. »Ihr Götter! Und unsere arme Königin hatte gehofft, endlich doch noch glücklich werden zu können – mit diesem – diesem ...«
    Conan sah nur noch die Sohlen von Sergianus/Sabaninus' Stiefeln, als die Gardisten ihn aus dem Bankettgemach trugen. »Ihr müßt sie gut beraten und ihr ein Vater sein, Acrallidus«, sagte er zu dem Stadtverwalter.
    Acrallidus seufzte. »Und Ihr, Conan, müßt bei uns bleiben und die Königin beschützen, damit sie sich sicher fühlen kann – und ihre Tochter, die zukünftige Königin, ebenfalls. Stürbe eine khauranische Königin ohne Thronfolger, würden in wenigen Wochen kothische Truppen hier einmarschieren!«
    »Aber«, protestierte Conan, »ich ...«
    Ein gellender Schrei und gleich darauf lautes Wehklagen unterbrachen ihn. Gefolgt von verwirrten Palastwachen rannten die beiden Männer zu den Gemächern der Königin, denn zweifellos kam das Wehklagen von dort.
    Khashtris war es, die sie gehört hatten. Sie saß auf dem mit weichen Teppichen bedeckten Boden und hatte den Kopf ihrer königlichen Kusine auf dem Schoß. Ialamis hatte sich unmittelbar unter dem perlenbestickten Brusttuch einen Dolch in den Leib gestoßen.
    »Nur Sergianus hat mein Leben
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